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Japan: Dynamik beim traditionellen Leitzins erst in 2024
29.05.23 10:00
Nord LB
Hannover (www.anleihencheck.de) - Kazuo Ueda, der Nachfolger des langjährigen japanischen Notenbankchefs Haruhiko Kuroda, hat seine Feuertaufe erfolgreich überstanden, so die Analysten der Nord LB.
Bekanntlich habe der neue Mann an der Spitze der Bank of Japan die Notenbanksitzung im April noch nicht dafür nutzen wollen, um Veränderungen an der Geldpolitik im Land der aufgehenden Sonne umzusetzen. Diese Nachricht sei keine wirkliche Überraschung. Ueda gelte schließlich als ziemlich vorsichtiger Mensch. Der traditionelle Leitzins und die Zielrendite von Staatsanleihen mit einer Restlaufzeit von zehn Jahren würden folglich auch weiterhin auf dem "bewährten" Niveau bleiben. Die vorgenommenen Anpassungen an der verbalen Kommunikation der Bank of Japan mit den Finanzmärkten seien auch kein wirklich großer Schritt hin zu einer neuen Ausrichtung der Geldpolitik in Tokio gewesen.
Zudem sei eine Überprüfung der bisherigen Strategie der Notenbank verkündet worden. Auch damit sei - wie die Analysten bereits häufiger betont hätten - grundsätzlich zu rechnen gewesen. Allerdings würden sich die Verantwortlichen in Japan bemerkenswert viel Zeit für diesen sicherlich nicht unwichtigen Schritt hin zu einer "neuen" Geldpolitik lassen. In der Tat sei derzeit geplant, dass dieser Prozess bis zu anderthalb Jahre in Anspruch nehmen könne. Damit präsentiere sich Kazuo Ueda vielleicht sogar noch eine Spur vorsichtiger, als gemeinhin anzunehmen gewesen sei.
Auch aufgrund dieser ausgeprägten Vorsicht des neuen Notenbankchefs sei es nach Auffassung der Analysten sehr unwahrscheinlich, dass noch vor dem Abschluss der Überprüfung der geldpolitischen Strategie der Zentralbank mit einer Anhebung des traditionellen Leitzinses zu rechnen sei. Allerdings hätten die Kommentare Kazuo Uedas anlässlich der Pressekonferenz nach der Notenbanksitzung im April gezeigt, dass gewisse Anpassungen an der japanischen Geldpolitik schon bald erfolgen könnten. Daher würden die Analysten auch weiterhin erwarten, dass noch im Laufe des Jahres 2023 Veränderungen beim Prozedere zur Yield-Curve-Control umgesetzt werden dürften.
Zunächst möge es wohl nur vorsichtige Modifikationen geben können. Die Analysten würden noch immer damit rechnen, dass eine gänzliche Beendigung dieser Maßnahme erst zum Abschluss von 2023 zu erwarten sei. So habe Kazuo Uedas betont, dass auf die direkte Steuerung der Zinsstrukturkurve in Japan verzichtet werden könne, wenn klare Anzeichen dafür erkennbar würden, dass sich die Inflationsraten wirklich nachhaltig im Bereich von 2% stabilisieren würden.
Auf den ersten Blick könnten die jüngst gemeldeten erfreulichen Zahlen zur BIP-Entwicklung in Japan für zügigere Anpassungen bei der Geldpolitik in Tokio sprechen. Mit annualisiert immerhin +1,6% habe die reale Wirtschaftsleistung im 1. Quartal spürbar zugelegt. Allerdings hätten Sondereffekte (wie die Öffnung für den internationalen Tourismus) am aktuellen Rand helfen können. (Ausgabe vom 26.05.2023) (29.05.2023/alc/a/a)
Bekanntlich habe der neue Mann an der Spitze der Bank of Japan die Notenbanksitzung im April noch nicht dafür nutzen wollen, um Veränderungen an der Geldpolitik im Land der aufgehenden Sonne umzusetzen. Diese Nachricht sei keine wirkliche Überraschung. Ueda gelte schließlich als ziemlich vorsichtiger Mensch. Der traditionelle Leitzins und die Zielrendite von Staatsanleihen mit einer Restlaufzeit von zehn Jahren würden folglich auch weiterhin auf dem "bewährten" Niveau bleiben. Die vorgenommenen Anpassungen an der verbalen Kommunikation der Bank of Japan mit den Finanzmärkten seien auch kein wirklich großer Schritt hin zu einer neuen Ausrichtung der Geldpolitik in Tokio gewesen.
Auch aufgrund dieser ausgeprägten Vorsicht des neuen Notenbankchefs sei es nach Auffassung der Analysten sehr unwahrscheinlich, dass noch vor dem Abschluss der Überprüfung der geldpolitischen Strategie der Zentralbank mit einer Anhebung des traditionellen Leitzinses zu rechnen sei. Allerdings hätten die Kommentare Kazuo Uedas anlässlich der Pressekonferenz nach der Notenbanksitzung im April gezeigt, dass gewisse Anpassungen an der japanischen Geldpolitik schon bald erfolgen könnten. Daher würden die Analysten auch weiterhin erwarten, dass noch im Laufe des Jahres 2023 Veränderungen beim Prozedere zur Yield-Curve-Control umgesetzt werden dürften.
Zunächst möge es wohl nur vorsichtige Modifikationen geben können. Die Analysten würden noch immer damit rechnen, dass eine gänzliche Beendigung dieser Maßnahme erst zum Abschluss von 2023 zu erwarten sei. So habe Kazuo Uedas betont, dass auf die direkte Steuerung der Zinsstrukturkurve in Japan verzichtet werden könne, wenn klare Anzeichen dafür erkennbar würden, dass sich die Inflationsraten wirklich nachhaltig im Bereich von 2% stabilisieren würden.
Auf den ersten Blick könnten die jüngst gemeldeten erfreulichen Zahlen zur BIP-Entwicklung in Japan für zügigere Anpassungen bei der Geldpolitik in Tokio sprechen. Mit annualisiert immerhin +1,6% habe die reale Wirtschaftsleistung im 1. Quartal spürbar zugelegt. Allerdings hätten Sondereffekte (wie die Öffnung für den internationalen Tourismus) am aktuellen Rand helfen können. (Ausgabe vom 26.05.2023) (29.05.2023/alc/a/a)
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Kurs | Vortag | Veränderung | Datum/Zeit | |
3,75 % | 3,75 % | - % | 0,00% | 31.05./17:30 |
ISIN | WKN | Jahreshoch | Jahrestief | |
XFARIV001614 | 3,75 % | 1,25 % |
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