@ Anonym123 bzgl. #11991 Ich wollte dir diesbezüglich auch garnichts vorwerfen, sondern wollte es nur um einige Dinge und Meinung ergänzen. Aus meiner Sicht ist es für einen potenziellen Käufer weniger entscheidungsrelevant was die letzten 12 Monate an Performance war (das ist eher für die seit damals Investierten wichtig), sondern viel mehr was die nächsten 12 Monate +x perspektivisch bringen könnten und wie die Lage an den Börsen weiter erscheint. Das makroökonomische Umfeld ist ja im stetigen Wandel und heute anders als vor 12 Monaten. Und in 12 Monaten auch wieder anders. Und es ist an der Börse unumstritten nunmal so, daß sich nicht alles immer wieder gleich entwickelt von der Performance wie in jeder Zeitspanne zuvor. Denn sonst wüßten wir alle was kommt und Börse wäre ohne Risiko ;) Und als zweiten Punkt sehe ich es auch immer als hilfreich an die ganze Performance einer einzelnen Aktie in einem Gesamtkontext relativ zu betrachten, wo man parallel auch schaut, ob man wirklich den Gesamtmarkt in der Zeit deutlich abhängen konnte oder mehr oder weniger nur auf der Suppe mitgeschwommen ist. Neigt also ein Wert seit geraumer Zeit dazu eher Marktperformer, Überperformer oder Unterperformer zu sein? Und da ist es eben so (ein Blick auf den unten beigefügten Chart ist ja ein eindeutiger Beleg), daß seit ca. 2 Jahren die Aktie des BVB sich sehr oft an die Bewegung des Gesamtmarktes gehalten hat und auch die letzten Tage es wieder sehr ähnlich war beim Verlauf. Ist also nicht so, daß die Aktie des BVB die letzten 12 Monaten dem Gesamtmarkt besonders enteilt wäre.
Auffallend ist in den letzten beiden Jahren, daß es zwischenzeitlich immer wieder gewisse temporäre Abweichungen vom DAX Verlauf gab, wenn kurzfristig sportlich gute oder schlechte Entwicklungen / Ereignisse erfolgten. Also wie eine Art pendeln um den DAX. Da neigen emotionale Aktionäre hier offensichtlich schnell zu übertriebener Euphorie (wie z.B. Ende letzter Saison vor dem letzten Spiel) oder zu übertriebener Depression (wie z.B. nach dem CL Aus oder der BL Platzierung außerhalb der CL Plätze in den Wochen vor der letzten WM, obwohl die Saison noch in einer eher frühen Phase war). Aber am Ende hat sich das in den letzten beiden Jahren dann immer wieder doch nach einer kurzen Zeit "normalisiert" und man hat sich wieder dem Gesamtmarkt deutlich angenähert (siehe Chart unten). Solange sich an dieser Art von Verhaltensmuster noch nichts wieder deutlich ändert, erscheint es aus meiner Sicht für Trader eigentlich ein guter Zeitpunkt zu verkaufen, wenn zuviel Euphorie kurzfristig in den Aktienkurs fließt und der Gesamtmarkt nicht zu dynamisch unterwegs ist. Oder zu kaufen, wenn zuviele Leute alles sportliche übertrieben zu negativ sehen und der Aktienkurs aus diesen emotionalen Gründen zu deutlich wieder nach unten abweicht. Wäre z.B. bei weiteren CL Niederlagen denkbar. Aber auch hier nur unter Beachtung der allgemeinen Börsenlage. Wenn die Gesamtbörse zu heftig weiter südwärts läuft, dann entzieht sich kaum ein Wert diesem Sog. In der jüngeren Zeit reagiert die Börse wieder sehr sensibel auf CL Ergebnisse beim BVB. Hat man nach der Auslosung der CL Gruppe schon gemerkt und besonders jüngst nach der Niederlage gegen PSG klar sehen können beim Kurs im Anschluß. Durch die schweren CL Gruppen-Gegner scheinen viele Angst zu haben es kommt zu einem frühen Aus. Und die erste Niederlage gegen den PSG hat die Angst offenbar weiter erhöht. Somit bleibt zu hoffen es gibt doch auch mal CL Siege, um so die Emotionen wieder auf ein gesünderes Level zu heben. Und im günstigen Fall bei einem baldigen Ende der Gesamtmarktschwäche. Saisonal ist das letzte Quartal eines Jahres ja meistens positiv ( => https://www.seasonalcharts.de/classics_dax.html ).
Weniger hilfreich für Anleger erscheinen mir hingegen Analysten-Kursziele für den BVB, da kein Analyst wirklich absehen kann, ob man in den kommenden 12 Monaten vielleicht doch sportlich unerwartete deutliche Überperformance schafft oder sportliche Underperformance. Das läßt aber den Kurs nicht unberührt. Ebenso wäre es für den BVB Kurs wohl auch nicht so ganz ohne Wirkung, ob der DAX auf z.B. 10000 Punkte weiter fällt oder man in allgemeiner Euphorie auf 20000 Punkte steigt in den nächsten 12 Monaten. Von daher sollte man sich nicht nach solche isolierten Kurszielen richten, sondern sich besser seine eigenen Gedanken stets machen. Dieses ist auch eindeutig empirisch belegt. Wer also ständig nur mit KZ von Analyst X oder Y argumentiert, der negiert dabei belegbaren Fakten: Analysten haben eine sehr schlechte Trefferquote und oftmals auch enge Beziehungen zu der Gesellschaft die man beurteilen soll. Hier der Beleg:
Die Prognosemärchen der Analysten - https://www.wiwo.de/finanzen/boerse/...der-analysten/9494668-all.html ".tatsächlich herrscht in der Finanzbranche weitgehend Einigkeit darüber, dass Analysten mit ihren Prognosen oft daneben liegen. Etliche unabhängige Studien zu Analystenschätzungen bestätigen, dass konkrete Aktienanalysen eine äußerst geringe Treffsicherheit besitzen.... fast eine Zufallsschätzung und damit wenig bis gar nicht brauchbar für eine konkrete Anlageentscheidung....“
Viele Tipps – wenige Treffer - https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/finanzen/...effer/1311278.html ".....Treffsicherheit der Analysten genauer unter die Lupe genommen und dabei 6700 Aktienempfehlungen von 32 Banken und Finanzinstituten aus eineinhalb Jahren untersucht. .... Das ernüchternde Ergebnis: Im Casino auf Rot oder Schwarz zu setzen, hätte wohl eine bessere Trefferquote gebracht...Zwei von drei Analysten liegen völlig falsch, sogar in der grundsätzlichen Tendenz.... Ein Privatanleger dürfe sich deshalb grundsätzlich nicht auf das Urteil eines Analysten verlassen, sondern müsse sich selbst ein Bild von einer Wunschaktie machen....Stutzig machen sollte einen Anleger auch die Dominanz von Kaufempfehlungen,...Analysten tun sich vor allem mit klaren Verkaufempfehlungen sehr schwer....Oft unterhalte eine Bank geschäftliche Beziehungen zu dem bewerteten Unternehmen und sei daher in einemInteressenkonflikt.
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