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Ungarn: In der technischen Rezession


01.03.23 10:00
Postbank Research

Bonn (www.anleihencheck.de) - Nach zwei schwachen Monaten konnte die Industrieproduktion in Ungarn im Dezember positiv überraschen, so die Analysten von Postbank Research.

Nach Werktagen bereinigt sei der Ausstoß um 5,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Diese starke Erholung sei insbesondere von der Auto- und Elektroindustrie getragen gewesen.

Allerdings befinde sich die ungarische Wirtschaft nach Wachstumsdaten aus dem vierten Quartal 2022 nun in einer technischen Rezession. Nach einem Minus von 0,7 Prozent im dritten sei die Wirtschaftsleistung auch im vierten Quartal um 0,4 Prozent zum Vorquartal gesunken. Für 2022 insgesamt habe das Wachstum somit jedoch bei rund 4,6 Prozent gelegen.

Im Januar sei die Inflation auf 25,7 Prozent geklettert - und damit auf das höchste Niveau seit 27 Jahren gestiegen. Die Postbank rechne allerdings in den kommenden Monaten mit dem Scheitelpunkt der Teuerungsraten. Die Inflation dürfte sich in Richtung 9 bis 10 Prozent zum Jahresende hin entwickeln.

Die Einzelhandelsdaten aus dem Dezember seien jedoch mit einem Rückgang von 3,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr deutlich schwächer als erwartet ausgefallen. Die hohe Inflation belaste das verfügbare Einkommen der Konsumenten, obgleich das starke Lohnwachstum - vor allem im öffentlichen Sektor - dem etwas entgegengewirkt habe.

Die Postbank rechne damit, dass der Ungarische Forint (HUF) zum Euro (EUR/HUF 380,87) in den kommenden sechs Monaten leicht Richtung EUR/HUF 395 abwerten könnte. (Ausgabe Währungsbulletin März 2023) (01.03.2023/alc/a/a)