Ungarn: Zentralbank hat Inflation im Blick


26.01.23 11:04
Postbank Research

Bonn (www.anleihencheck.de) - Die Industrieproduktion Ungarns im November stieg lediglich um 0,8 Prozent zum Vorjahr und damit deutlich unterhalb der Erwartung (4,1 Prozent), so die Analysten von Postbank Research.

Damit habe sich erneut keine Erholung in dem wichtigen Sektor abgezeichnet - trotz der zuletzt positiven Daten der Stimmungsindikatoren. Insbesondere die schwache Entwicklung im Bereich Nahrungsmittel und Elektronik habe belastend gewirkt.

Auf dem Arbeitsmarkt zeige sich hingegen weiterhin das Bild einer allgemeinen Arbeitskräfteknappheit. Die Anzahl an Sektoren, die von einer Knappheit sprechen würden, habe jene überwogen, welche unter hohem Kostendruck leiden würden. 18,4 Prozent hätten die durchschnittlichen Löhne im Oktober zum Vorjahr angezogen. Trotz diesem starken Zuwachs seien die Reallöhne zu dieser Zeit um 2,2 Prozent gesunken, da die Inflation über 20 Prozent betragen habe.

Die Inflation sei im Dezember mit 24,5 Prozent auf den höchsten Stand seit 27 Jahren gestiegen. Nach Monaten einer stagnierenden Entwicklung dank Preisobergrenzen hätten Kraftstoffe einen starken Beitrag zum Preisanstieg geliefert. Dieser Effekt dürfte auch noch in die Januardaten einwirken. Auch Nahrungsmittelpreise hätten auf Jahressicht deutlich angezogen.

Die Notenbank habe auf ihrer letzten Sitzung keine Änderungen vorgenommen, aber in ihrer Forward Guidance angedeutet, auf eine zu stark steigende Inflation entsprechend schnell reagieren zu wollen.

Die Postbank rechne damit, dass sich der Ungarische Forint (HUF) zum Euro (EUR/HUF 395,82) in den kommenden sechs Monaten eher seitwärts bewege. (Ausgabe Währungsbulletin Februar 2023) (26.01.2023/alc/a/a)