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USA: Marktturbulenzen machen weiteren Zinspfad unsicher


21.03.23 12:30
Postbank Research

Bonn (www.anleihencheck.de) - Die Inflationsrate reduzierte sich zwar im Februar zum achten Mal in Folge, so die Analysten von Postbank Research.

Von 6,4 Prozent im Januar sei sie auf 6,0 Prozent gesunken. Auch die Kerninflationsrate sei von 5,6 weiter auf 5,5 Prozent gefallen.

Der Arbeitsmarktreport für den Februar habe erneut die Erwartungen übertroffen. Zwar sei die Arbeitslosenquote von 3,4 auf 3,6 Prozent gestiegen. Dies sei jedoch zum Teil durch eine höhere Erwerbsquote bedingt gewesen. Der Stellenaufbau habe mit 311.000 neugeschaffenen Jobs erneut über den Erwartungen gelegen, zudem seien die Vormonate nur wenig abwärts revidiert worden.

Während der ISM-Index der Industrie für Februar mit 47,7 Punkten im kontraktiven Bereich bleibe, habe sich der Index der Dienstleistungen bei 55,1 Punkten behauptet.

Nachdem den gesamten Februar über weitere Leitzinserhöhungen bis zu 100 bp an den Zinsterminmärkten eingepreist worden seien, habe sich das Bild mit der Schieflage zweier US-Regionalbanken geändert. Die Erwartungen einer weiterhin restriktiven Geldpolitik hätten den Sorgen vor einer Rezession gewichen. In der Spitze seien deshalb für das zweite Halbjahr nun Zinssenkungen über mehr als 100 bp eingepreist worden.

Ein Zinsschritt um 25 bp oder eine Zinspause würden am 22. März möglich erscheinen.

Zwar seien die US-Renditen deutlich gesunken, allerdings sei der US-Dollar auch als "sicherer Währungshafen" nachgefragt worden. Auf Sicht von sechs Monaten könnte der Greenback jedoch von aktuellen EUR/USD 1,064 auf EUR/USD 1,13 abwerten. (Währungsbulletin April 2023) (21.03.2023/alc/a/a)