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Renten: Krim-Krise - Anleger setzen auf Sieg der Realpolitik
21.03.14 15:34
Baader Bank
Unterschleissheim (www.anleihencheck.de) - Russland annektiert die Krim, Wladimir Putin mimt den starken Maxe, die EU und die Ukraine protestieren, und die USA drohen mit weiteren Sanktionen, so Klaus Stopp, Leiter der Skontroführung Renten bei der Baader Bank.
Die Reaktionen würden fast reflexartig erfolgen, so als wäre der Kalte Krieg nie beendet worden. Dabei hätten beide Seiten viel zu verlieren.
Es seien die Russen selbst, die ernsthafte wirtschaftliche Schwierigkeiten einräumen würden - Schwierigkeiten, die sich durch mögliche Sanktionen des Westens zu einer Rezession ausweiten könnten. Der Preis, den Moskau bei einer Eskalation der Krim-Krise zu zahlen hätte, wäre also ein hoher.
Die bisherigen Probleme verdeutliche schon die Kursentwicklung des Rubels, der innerhalb der vergangenen drei Monate rund 14% seines Werts gegenüber dem Euro verloren habe. Aber infolge der Spannungen zwischen Ost und West wäre auch ein Währungskrieg als Form des modernen Kalten Krieges möglich. Denn bereits Anfang März habe ein Putin-Berater den USA gedroht. Würden die USA Sanktionen gegen Russland verhängen, so Sergej Glasjew, könnte Moskau gezwungen sein, den Dollar als Reservewährung fallen zu lassen und sich zu weigern, Darlehen an US-Banken zurückzuzahlen. Dies könnte die Geburtsstunde eines eigenen Verrechnungssystems mit Partnern im Osten und Süden werden, so Glasjew weiter. Ein Profiteur von einer solchen Neuorientierung wäre nach Meinung des Vorsitzenden des Ost-Ausschusses, Eckhard Cordes, eindeutig China. Ein Schreckensszenario für die deutsche Wirtschaft, das niemand wolle.
Auch nicht die deutschen Banken, die in Russland ausstehende Forderungen von 17 Mrd. Euro in den Büchern hätten. Hiesige Unternehmen hätten dort 20 Mrd. Euro investiert, Russland stehe mit einem Volumen von 76 Mrd. Euro auf Rang elf der deutschen Handelspartner. Geliefert würden unsererseits vor allem alternativlose Industrieprodukte. Die Russen hingegen, die mit Gas und Öl täglich 100 Mio. US-Dollar einnehmen würden, hätten fast nur Rohstoffe zu bieten. Somit würden Experten davon ausgehen, dass ein Handelskonflikt Russland mehr wehtun werde als dem Westen.
Ob vor diesem Hintergrund die Realpolitiker sowohl in Moskau als auch in Europa und Washington die Überhand gewinnen würden, sei entscheidend für den Ausgang des Konflikts. Eine gewisse Hoffnung in diese Richtung schlage sich auch in den wieder leicht anziehenden Kursen für russische Anleihen nieder. So werde u.a. ein auf Euro lautender Bond (ISIN XS0971722342 / WKN A1HQXU) der russischen Föderation, der bis 9/2020 laufe und mit rund 3,53% rentiere, nachgefragt. Aber auch eine auf Rubel lautende russische Anleihe (ISIN RU000A0JTK38 / WKN A1HFLY) habe eine erhöhte Nachfrage verzeichnet. Der im Januar 2028 endfällige Bond rentiere aktuell bei ca. 9,19%. Bereits am Dienstag habe der DAX während Putins viel beachteter Rede zum Krim-Konflikt ins Plus gedreht, weil die Anleger die umstrittenen Aussagen des Kremlchefs so gedeutet hätten, dass es kein russisches Interesse an einer Verschärfung des Konflikts gebe. Es bleibe weiterhin spannend mit ungewissem Ausgang!
Am gestrigen Abend sei es wieder soweit gewesen. Nach einem zweitägigen FOMC-Meeting habe sich die Chefin der amerikanischen Notenbank (FED), Janet Yellen, zur weiteren Zinspolitik geäußert. Die beschlossene Reduzierung der monatlichen Wertpapierkäufe auf 55 Mrd. US-Dollar sei für Börsianer keine Überraschung gewesen. Auch das Einkassieren der Arbeitslosenquote als Gradmesser der Geldpolitik sei von vielen Analysten erwartet worden. Die neue Zielgröße "Inflationsrate" verschaffe indessen dem Gremium einen neuen Handlungsspielraum, der dringend benötigt worden sei.
Nicht zuletzt durch die wegen der Krim-Krise gegenüber Russland angedrohten Sanktionen könnten dunkle Wolken am Konjunkturhimmel aufziehen. Noch würden die Finanzakteure keinen Anlass zu wilden Aktivitäten sehen. Das könne sich aber schnell ändern, denn hätten die Experten seit Jahren den Eindruck gehabt, dass es nur noch eine Weltmacht gebe, so habe sich der russische Bär in diesem Konflikt eindrucksvoll als zweite politische Großmacht zurückgemeldet.
Die Kontinuität beim Tapering solle in dieser politisch brisanten Phase somit auch ein gewisses Maß an Normalität signalisieren, und dass man seitens der FED an die Stärke des wirtschaftlichen Aufschwungs glaube. In diesem Zusammenhang sei es wieder an der Zeit, auf die psychologischen Komponenten in der Wirtschafts- und Geldpolitik hinzuweisen. Das Verstauen verschiedener geldpolitischer Instrumente im Koffer der Notenbanker sei die Grundlage eines Wohlfühleffekts und somit u. a. Wegbereiter für die notwendige Stabilisierung des US-Immobilienmarktes und des erhöhten privaten Konsums. Eine Geldpolitik der ruhigen Hand sei also wichtiger denn je!
Doktor Mario Draghi sei seit November 2011 als Chefarzt im Hospital "Euroland" für die Dosierung der geldpolitischen Medizin verantwortlich und riskiere jeden Monat mit seinem Team einen Blick in den Medizinschrank. Darin würden viele Tropfen, Tabletten und andere Medikamente lagern. Doch alle Medikamente hätten auch Nebenwirkungen und seien nicht bei allen Patienten gleich zu dosieren. Das erschwere natürlich die Arbeit von Dr. Draghi. Anfang April sei es wieder soweit, dann treffe man sich zu Gesprächen über den weiteren Einsatz der geldpolitischen Mittel.
Erschwert werde dieser Gedankenaustausch oftmals durch nicht eingeforderte Ratschläge so genannter Fachleute. Diese würden schon seit längerer Zeit den unverzüglichen Ankauf von Staatsanleihen der Eurozone fordern. Doch sei das wirklich die einzige Medizin, die wirke? In Großbritannien und den USA sei dieses Medikament schon jahrelang verabreicht worden. In den USA setze man den Patienten inzwischen auf Entzug, in London spiele man hingegen noch auf Zeit. Der große Unterschied zwischen Euroland und den USA sowie Großbritannien sei, dass in Euroland die Interessen vieler nationaler Notenbanken unter einen Hut gebracht werden müssten. Bisher habe man im EZB-Rat noch keine Vorstellung, wie ein solcher Ankauf vonstattengehen solle. Dass die generelle Rechtmäßigkeit der Käufe noch auf dem juristischen Prüfstand stehe, mache die Sache zwar nicht einfacher, verschaffe aber Zeit, um Details zu klären. Denn von welchen Staatsanleihen werde welche Menge bzw. nach welchem Schlüssel angekauft, sei eine der dringendsten Fragen.
Aber nicht nur Staatsanleihen, sondern auch andere Produkte könnten angekauft werden - wie zum Beispiel die ursprünglich für die Finanzkrise mitverantwortlichen ABS-Papiere. Oder auch das im Medizinschrank vertretene klassische Medikament, die Leitzinssenkung, könnte verabreicht werden.
Noch müssten wir uns bis Anfang April gedulden. Erst dann werde über die weitere Therapierung beraten werden. Und es könne nicht ausgeschlossen werden, dass als erster Schritt die Neutralisierung des Abschöpfprozesses für die bereits vor Jahren angekauften Staatsanleihen erfolgen werde.
Seit Montag dürfe der Yuan doppelt so stark schwanken wie zuvor. Und diese neue Freiheit habe die chinesische Währung auch gleich ausgenutzt - und zwar nach unten. Nach Ausweitung der Handelspanne sei der Yuan stark unter Druck geraten und habe bereits am ersten Tag gegenüber dem US-Dollar 0,5% verloren, Tendenz weiter fallend. Dies spiegele die Skepsis wider, die Investoren mit Blick auf China inzwischen entwickelt hätten. Denn nirgendwo auf der Welt seien Unternehmen so hoch verschuldet wie in China.
Und nun drohe die Pleite einer großen Immobilienfirma, die wegen einer Verschuldung von umgerechnet 407 Mio. Euro in Schwierigkeiten stecke. Das drücke auf die Stimmung und damit auf die Kurse der Anleihen und Aktien von Immobilien-Unternehmen. Denn nachdem bisher insolvente Firmen vom Staat gerettet worden seien, würden sich nun die Anzeichen mehren, dass Peking und die Provinzregierungen klammer Unternehmen, insbesondere in Branchen, die von Überkapazitäten geprägt seien, ihrem Schicksal überlassen würden.
Inzwischen lägen die Schwachstellen der chinesischen Wirtschaft bloß. So würden die hohe Verschuldungsrate in China und besonders der Schattenbankensektor als großes Risiko für das Reich der Mitte gelten. Standard & Poor's beziffere die Schuldenquote auf inzwischen 213% der Wirtschaftsleistung, nach 140% im Jahr 2007.
Pioniergeist beweise unterdessen die Daimler AG. Als erster Ausländer hätten die Stuttgarter eine Anleihe in China emittiert. Das Volumen des "Panda-Bonds", der nur in China handelbar sei, sei mit umgerechnet 60 Mio. Euro zwar bescheiden. Dennoch leiste Daimler damit einen Beitrag zur Öffnung des chinesischen Kapitalmarkts für internationale Emittenten.
Noch nie in der Geschichte der Bundesrepublik hätten sich so viele Kläger (37.000 Bürger) an Karlsruhe gewandt, um den Euro-Rettungsschirm ESM für verfassungswidrig erklären zu lassen. Allerdings hätten die Richter des Bundesverfassungsgerichts die Klagen abgewiesen, weil sie - trotz der eingegangenen Verpflichtungen - die Haushaltsautonomie des Deutschen Bundestags als hinreichend gewahrt ansehen würden. Dennoch könnten die Kläger als Erfolg verbuchen, dass die Erfüllung etwaiger Kapitalabrufe zu jeder Zeit sichergestellt sein müsse!
So richtig spannend werde es aber erst, wenn ein anderer Teil des Verfahrens, den die Richter abgetrennt und im Januar dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) in Luxemburg vorgelegt hätten, zur Entscheidung anstehe. Dann gehe es darum, ob die EZB mit ihrem umstrittenen Programm zum Kauf von Staatsanleihen ihre Kompetenzen überschreite und die dadurch entstehenden Risiken für Deutschland rechtens seien.
Der Primärmarkt sei in dieser Woche von europäischen Emittenten geprägt gewesen. RCI Banque, die Bank des französischen Automobilherstellers Renault, habe eine 7-jährige, 500 Mio. Euro schwere Anleihe (ISIN XS1048519596 / WKN A1ZE9S) mit Fälligkeit März 2021 und einem Kupon von 2,25% emittiert. Gepreist worden sei die Anleihe bei +98 bps über Mid Swap, was einem Emissionspreis von 99,501% entsprochen habe.
Das französische Mineralölunternehmen Total habe eine 12-jährige Anleihe (ISIN XS1048519679 / WKN A1ZE3F) mit Fälligkeit März 2026 emittiert. Der Kupon betrage 2,25%, das Volumen liege bei 850 Mio. Euro. Die Anleihe sei bei einem Kurs von 99,133% und somit bei +55 bps über Mid Swap emittiert worden.
Der luxemburgische Stahlkonzern ArcelorMittal habe hingegen eine 5-jährige, 750 Mio. Euro schwere Anleihe (ISIN XS1048518358 / WKN A1ZE3L) mit Fälligkeit März 2019 und einem Kupon von 3,00% begeben. Gepreist worden sei die Anleihe bei +210 bps über Mid Swap. Der Emissionspreis sei mit 99,648% festgeschrieben worden.
Und zu guter Letzt habe der niederländisch-britische Ölkonzern Royal Dutch Shell am gestrigen Mittwoch zwei Anleihen (ISIN XS1048521733 / WKN A1ZE3H, ISIN XS1048529041 / WKN A1ZE3J) mit 7 und 12 Jahren Laufzeit begeben. Beide Emissionen hätten jeweils ein Volumen von 1 Mrd. Euro und seien bei +33 bzw. +48 bps über Mid Swap gepreist worden. Dies habe für die kürzere Laufzeit bei einem Kupon von 1,625% einem Kurs von 99,489% und bei der mit einem Kupon von 2,5% ausgestatteten lang laufenden Anleihe einem Kurs von 99,55% entsprochen.
Mit der vermeintlichen Abspaltung der Krim von der Ukraine und der damit verbundenen Zugehörigkeit zu Russland sei am Wochenende höchstwahrscheinlich Geschichte geschrieben worden. Ob es der Euro-Bund-Future aufgrund seiner Entwicklung in die Geschichtsbücher schaffe, dürfe allerdings bezweifelt werden. Zum Wochenausklang seien die Sorgen um die Krim noch groß gewesen und so sei es auch keine Überraschung gewesen, dass abermals der sichere Hafen in Form von Bundesanleihen von den Anlegern angesteuert worden sei. Infolgedessen sei das Sorgenbarometer bis auf 143,97% gestiegen.
Der Start in die neue Handelswoche hingegen sei etwas entspannter verlaufen. Das Topthema Krim-Krise sei zwar nach wie vor in den Schlagzeilen, allerdings seien die Sorgenfalten der Rentenhändler etwas weniger geworden. Dies sei auch am Kursverlauf des Bund-Futures abzulesen, denn seit Wochenbeginn habe der Juni-Kontrakt an Schwung verloren und sei nicht zuletzt nach der gestrigen US-Notenbank-Entscheidung bis auf 142,32% zurückgefallen, was aktuell einer Rendite bei der zehnjährigen Bundesanleihe von knapp 1,63% entspreche.
Eine verlässliche Quelle in solch unsicheren Zeiten sei die Charttechnik. Danach sei der nächste Widerstand bei 143,97% auszumachen, dem Hoch vom 14.03.2014 und als Unterstützung sei der Bereich um 141,81% weiterhin intakt.
Wie geschichtsträchtig die nächsten Tage und Wochen würden, sei aktuell schwer vorherzusagen, denn an Themen mangle es momentan nicht. Sei es die Geldpolitik der Notenbanken, die Immobilienkrise in China oder die Wiedergeburt des Ost- / West-Konflikts. Allesamt Themen, die an den Märkten jederzeit größere Verwerfungen erzeugen könnten.
Nachdem sich am vergangenen Donnerstag Italien, infolge des Regierungswechsels, so günstig wie noch nie seit der Einführung des Euros Geld am Kapitalmarkt habe besorgen können (15 Jahre zu 3,85%), blicke man heute gespannt auf die anstehenden Transaktionen Spaniens. Das Königreich beabsichtige über die Aufstockung von Altemissionen (ISIN nicht bekannt/ WKN A1HT41/2017, ISIN ES00000124V5 / WKN A1ZB43/2019, ISIN ES00000124C5 / WKN A1HNMJ/2028) insgesamt ca. 5,5 Mrd. Euro aufzunehmen. Aber auch Frankreich benötige heute neue finanzielle Mittel und versuche ca. 8 Mrd. Euro zu refinanzieren.
Bereits am gestrigen Mittwoch habe die Deutsche Finanzagentur durch die Aufstockung der aktuellen zehnjährigen Anleihe den Investoren nominal 4 Mrd. Euro zum Kauf angeboten. Bei einer 1,6-fachen Überzeichnung sei dieses Vorhaben auch gelungen und die Zuteilung sei mit einer Durchschnittsrendite von 1,58% erfolgt. Das Gesamtvolumen dieser Anleihe (110233) belaufe sich jetzt auf 14 Mrd. Euro.
Andere Probleme hätten inzwischen die USA, die nach den jüngsten Veröffentlichungen der FED ein Schrumpfen der Bestände ihrer T-Bonds bei ausländischen Zentralbanken zu beklagen hätten. Danach habe sich in der Woche zum 12.03.2014 das Volumen um 104,535 Mrd. US-Dollar auf ca. 2,855 Bill. US-Dollar verringert. Als Ursache dieser Entwicklung würden Marktteilnehmer das Umdenken chinesischer und russischer Investoren vermuten.
Am vergangenen Sonntag hätten in Bayern Kommunalwahlen stattgefunden und wie bei jeder Wahl habe es Gewinner und Verlierer gegeben. In einigen Gemeinden sei jedoch noch nichts entschieden worden, wie etwa in München, hier finde in zwei Wochen eine Stichwahl statt. Ähnlich sei es dem Euro im Vergleich mit dem US-Dollar im Verlauf der vergangenen Handelswoche ergangen. Nach ersten Hochrechnungen am Donnerstag habe er ein neues 2 1/2-Jahreshoch bei 1,3967 USD markiert. Doch Äußerungen von EZB-Chef Mario Draghi, dass die EZB den jüngsten Anstieg mit zunehmender Aufmerksamkeit verfolge, hätten den seit Wochen stetigen Aufwärtstrend zunichte gemacht und die Gemeinschaftswährung sei bis auf 1,3810 USD zurückgefallen.
Von da an habe der Euro in den verschiedenen Stadtteilen abwechselnd vorne und hinten gelegen. So habe die Klarheit nach dem Referendum über den Anschluss der Krim an Russland den Euro gepuscht, während ihn ein schwacher ZEW-Index wieder gedrückt habe. Gestern Abend seien mit der FOMC-Sitzung die letzten Stimmen ausgezählt worden und nach den Aussagen der neuen FED-Chefin notiere der Euro aktuell bei 1,3840 USD.
Bei dem Währungspaar Euro und Neuseeland-Dollar (NZD) habe die Gemeinschaftswährung weit abgeschlagen den Kürzeren gezogen, denn ein neues Jahrestief bei 1,6090 NZD sei markiert worden. Dieser Trend habe sich jedoch schon seit gut einem Monat abgezeichnet.
In dieser Woche hätten die Privatanleger verstärkt ihre Kreuzchen bei Anleihen auf Brasilianische Real und Australische Dollar gemacht. Aber auch Bonds auf Türkische Lira und Norwegische Kronen hätten in der Gunst der Wähler gestanden.
Der Autor dieses Artikels ist Klaus Stopp, Leiter der Skontroführung Renten bei der Baader Bank AG. www.bondboard.de [Link: http://track.adform.net/C/?bn=904282]
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Der Vorsitzende des Aufsichtsrats ist Dr. Horst Schiessl. Die Mitglieder des Vorstands sind Uto Baader (Vorsitzender), Nico Baader, Dieter Brichmann und Dieter Silmen. (21.03.2014/alc/a/a)
Die Reaktionen würden fast reflexartig erfolgen, so als wäre der Kalte Krieg nie beendet worden. Dabei hätten beide Seiten viel zu verlieren.
Es seien die Russen selbst, die ernsthafte wirtschaftliche Schwierigkeiten einräumen würden - Schwierigkeiten, die sich durch mögliche Sanktionen des Westens zu einer Rezession ausweiten könnten. Der Preis, den Moskau bei einer Eskalation der Krim-Krise zu zahlen hätte, wäre also ein hoher.
Die bisherigen Probleme verdeutliche schon die Kursentwicklung des Rubels, der innerhalb der vergangenen drei Monate rund 14% seines Werts gegenüber dem Euro verloren habe. Aber infolge der Spannungen zwischen Ost und West wäre auch ein Währungskrieg als Form des modernen Kalten Krieges möglich. Denn bereits Anfang März habe ein Putin-Berater den USA gedroht. Würden die USA Sanktionen gegen Russland verhängen, so Sergej Glasjew, könnte Moskau gezwungen sein, den Dollar als Reservewährung fallen zu lassen und sich zu weigern, Darlehen an US-Banken zurückzuzahlen. Dies könnte die Geburtsstunde eines eigenen Verrechnungssystems mit Partnern im Osten und Süden werden, so Glasjew weiter. Ein Profiteur von einer solchen Neuorientierung wäre nach Meinung des Vorsitzenden des Ost-Ausschusses, Eckhard Cordes, eindeutig China. Ein Schreckensszenario für die deutsche Wirtschaft, das niemand wolle.
Auch nicht die deutschen Banken, die in Russland ausstehende Forderungen von 17 Mrd. Euro in den Büchern hätten. Hiesige Unternehmen hätten dort 20 Mrd. Euro investiert, Russland stehe mit einem Volumen von 76 Mrd. Euro auf Rang elf der deutschen Handelspartner. Geliefert würden unsererseits vor allem alternativlose Industrieprodukte. Die Russen hingegen, die mit Gas und Öl täglich 100 Mio. US-Dollar einnehmen würden, hätten fast nur Rohstoffe zu bieten. Somit würden Experten davon ausgehen, dass ein Handelskonflikt Russland mehr wehtun werde als dem Westen.
Ob vor diesem Hintergrund die Realpolitiker sowohl in Moskau als auch in Europa und Washington die Überhand gewinnen würden, sei entscheidend für den Ausgang des Konflikts. Eine gewisse Hoffnung in diese Richtung schlage sich auch in den wieder leicht anziehenden Kursen für russische Anleihen nieder. So werde u.a. ein auf Euro lautender Bond (ISIN XS0971722342 / WKN A1HQXU) der russischen Föderation, der bis 9/2020 laufe und mit rund 3,53% rentiere, nachgefragt. Aber auch eine auf Rubel lautende russische Anleihe (ISIN RU000A0JTK38 / WKN A1HFLY) habe eine erhöhte Nachfrage verzeichnet. Der im Januar 2028 endfällige Bond rentiere aktuell bei ca. 9,19%. Bereits am Dienstag habe der DAX während Putins viel beachteter Rede zum Krim-Konflikt ins Plus gedreht, weil die Anleger die umstrittenen Aussagen des Kremlchefs so gedeutet hätten, dass es kein russisches Interesse an einer Verschärfung des Konflikts gebe. Es bleibe weiterhin spannend mit ungewissem Ausgang!
Am gestrigen Abend sei es wieder soweit gewesen. Nach einem zweitägigen FOMC-Meeting habe sich die Chefin der amerikanischen Notenbank (FED), Janet Yellen, zur weiteren Zinspolitik geäußert. Die beschlossene Reduzierung der monatlichen Wertpapierkäufe auf 55 Mrd. US-Dollar sei für Börsianer keine Überraschung gewesen. Auch das Einkassieren der Arbeitslosenquote als Gradmesser der Geldpolitik sei von vielen Analysten erwartet worden. Die neue Zielgröße "Inflationsrate" verschaffe indessen dem Gremium einen neuen Handlungsspielraum, der dringend benötigt worden sei.
Nicht zuletzt durch die wegen der Krim-Krise gegenüber Russland angedrohten Sanktionen könnten dunkle Wolken am Konjunkturhimmel aufziehen. Noch würden die Finanzakteure keinen Anlass zu wilden Aktivitäten sehen. Das könne sich aber schnell ändern, denn hätten die Experten seit Jahren den Eindruck gehabt, dass es nur noch eine Weltmacht gebe, so habe sich der russische Bär in diesem Konflikt eindrucksvoll als zweite politische Großmacht zurückgemeldet.
Die Kontinuität beim Tapering solle in dieser politisch brisanten Phase somit auch ein gewisses Maß an Normalität signalisieren, und dass man seitens der FED an die Stärke des wirtschaftlichen Aufschwungs glaube. In diesem Zusammenhang sei es wieder an der Zeit, auf die psychologischen Komponenten in der Wirtschafts- und Geldpolitik hinzuweisen. Das Verstauen verschiedener geldpolitischer Instrumente im Koffer der Notenbanker sei die Grundlage eines Wohlfühleffekts und somit u. a. Wegbereiter für die notwendige Stabilisierung des US-Immobilienmarktes und des erhöhten privaten Konsums. Eine Geldpolitik der ruhigen Hand sei also wichtiger denn je!
Doktor Mario Draghi sei seit November 2011 als Chefarzt im Hospital "Euroland" für die Dosierung der geldpolitischen Medizin verantwortlich und riskiere jeden Monat mit seinem Team einen Blick in den Medizinschrank. Darin würden viele Tropfen, Tabletten und andere Medikamente lagern. Doch alle Medikamente hätten auch Nebenwirkungen und seien nicht bei allen Patienten gleich zu dosieren. Das erschwere natürlich die Arbeit von Dr. Draghi. Anfang April sei es wieder soweit, dann treffe man sich zu Gesprächen über den weiteren Einsatz der geldpolitischen Mittel.
Erschwert werde dieser Gedankenaustausch oftmals durch nicht eingeforderte Ratschläge so genannter Fachleute. Diese würden schon seit längerer Zeit den unverzüglichen Ankauf von Staatsanleihen der Eurozone fordern. Doch sei das wirklich die einzige Medizin, die wirke? In Großbritannien und den USA sei dieses Medikament schon jahrelang verabreicht worden. In den USA setze man den Patienten inzwischen auf Entzug, in London spiele man hingegen noch auf Zeit. Der große Unterschied zwischen Euroland und den USA sowie Großbritannien sei, dass in Euroland die Interessen vieler nationaler Notenbanken unter einen Hut gebracht werden müssten. Bisher habe man im EZB-Rat noch keine Vorstellung, wie ein solcher Ankauf vonstattengehen solle. Dass die generelle Rechtmäßigkeit der Käufe noch auf dem juristischen Prüfstand stehe, mache die Sache zwar nicht einfacher, verschaffe aber Zeit, um Details zu klären. Denn von welchen Staatsanleihen werde welche Menge bzw. nach welchem Schlüssel angekauft, sei eine der dringendsten Fragen.
Aber nicht nur Staatsanleihen, sondern auch andere Produkte könnten angekauft werden - wie zum Beispiel die ursprünglich für die Finanzkrise mitverantwortlichen ABS-Papiere. Oder auch das im Medizinschrank vertretene klassische Medikament, die Leitzinssenkung, könnte verabreicht werden.
Noch müssten wir uns bis Anfang April gedulden. Erst dann werde über die weitere Therapierung beraten werden. Und es könne nicht ausgeschlossen werden, dass als erster Schritt die Neutralisierung des Abschöpfprozesses für die bereits vor Jahren angekauften Staatsanleihen erfolgen werde.
Seit Montag dürfe der Yuan doppelt so stark schwanken wie zuvor. Und diese neue Freiheit habe die chinesische Währung auch gleich ausgenutzt - und zwar nach unten. Nach Ausweitung der Handelspanne sei der Yuan stark unter Druck geraten und habe bereits am ersten Tag gegenüber dem US-Dollar 0,5% verloren, Tendenz weiter fallend. Dies spiegele die Skepsis wider, die Investoren mit Blick auf China inzwischen entwickelt hätten. Denn nirgendwo auf der Welt seien Unternehmen so hoch verschuldet wie in China.
Und nun drohe die Pleite einer großen Immobilienfirma, die wegen einer Verschuldung von umgerechnet 407 Mio. Euro in Schwierigkeiten stecke. Das drücke auf die Stimmung und damit auf die Kurse der Anleihen und Aktien von Immobilien-Unternehmen. Denn nachdem bisher insolvente Firmen vom Staat gerettet worden seien, würden sich nun die Anzeichen mehren, dass Peking und die Provinzregierungen klammer Unternehmen, insbesondere in Branchen, die von Überkapazitäten geprägt seien, ihrem Schicksal überlassen würden.
Inzwischen lägen die Schwachstellen der chinesischen Wirtschaft bloß. So würden die hohe Verschuldungsrate in China und besonders der Schattenbankensektor als großes Risiko für das Reich der Mitte gelten. Standard & Poor's beziffere die Schuldenquote auf inzwischen 213% der Wirtschaftsleistung, nach 140% im Jahr 2007.
Pioniergeist beweise unterdessen die Daimler AG. Als erster Ausländer hätten die Stuttgarter eine Anleihe in China emittiert. Das Volumen des "Panda-Bonds", der nur in China handelbar sei, sei mit umgerechnet 60 Mio. Euro zwar bescheiden. Dennoch leiste Daimler damit einen Beitrag zur Öffnung des chinesischen Kapitalmarkts für internationale Emittenten.
Noch nie in der Geschichte der Bundesrepublik hätten sich so viele Kläger (37.000 Bürger) an Karlsruhe gewandt, um den Euro-Rettungsschirm ESM für verfassungswidrig erklären zu lassen. Allerdings hätten die Richter des Bundesverfassungsgerichts die Klagen abgewiesen, weil sie - trotz der eingegangenen Verpflichtungen - die Haushaltsautonomie des Deutschen Bundestags als hinreichend gewahrt ansehen würden. Dennoch könnten die Kläger als Erfolg verbuchen, dass die Erfüllung etwaiger Kapitalabrufe zu jeder Zeit sichergestellt sein müsse!
So richtig spannend werde es aber erst, wenn ein anderer Teil des Verfahrens, den die Richter abgetrennt und im Januar dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) in Luxemburg vorgelegt hätten, zur Entscheidung anstehe. Dann gehe es darum, ob die EZB mit ihrem umstrittenen Programm zum Kauf von Staatsanleihen ihre Kompetenzen überschreite und die dadurch entstehenden Risiken für Deutschland rechtens seien.
Der Primärmarkt sei in dieser Woche von europäischen Emittenten geprägt gewesen. RCI Banque, die Bank des französischen Automobilherstellers Renault, habe eine 7-jährige, 500 Mio. Euro schwere Anleihe (ISIN XS1048519596 / WKN A1ZE9S) mit Fälligkeit März 2021 und einem Kupon von 2,25% emittiert. Gepreist worden sei die Anleihe bei +98 bps über Mid Swap, was einem Emissionspreis von 99,501% entsprochen habe.
Das französische Mineralölunternehmen Total habe eine 12-jährige Anleihe (ISIN XS1048519679 / WKN A1ZE3F) mit Fälligkeit März 2026 emittiert. Der Kupon betrage 2,25%, das Volumen liege bei 850 Mio. Euro. Die Anleihe sei bei einem Kurs von 99,133% und somit bei +55 bps über Mid Swap emittiert worden.
Der luxemburgische Stahlkonzern ArcelorMittal habe hingegen eine 5-jährige, 750 Mio. Euro schwere Anleihe (ISIN XS1048518358 / WKN A1ZE3L) mit Fälligkeit März 2019 und einem Kupon von 3,00% begeben. Gepreist worden sei die Anleihe bei +210 bps über Mid Swap. Der Emissionspreis sei mit 99,648% festgeschrieben worden.
Mit der vermeintlichen Abspaltung der Krim von der Ukraine und der damit verbundenen Zugehörigkeit zu Russland sei am Wochenende höchstwahrscheinlich Geschichte geschrieben worden. Ob es der Euro-Bund-Future aufgrund seiner Entwicklung in die Geschichtsbücher schaffe, dürfe allerdings bezweifelt werden. Zum Wochenausklang seien die Sorgen um die Krim noch groß gewesen und so sei es auch keine Überraschung gewesen, dass abermals der sichere Hafen in Form von Bundesanleihen von den Anlegern angesteuert worden sei. Infolgedessen sei das Sorgenbarometer bis auf 143,97% gestiegen.
Der Start in die neue Handelswoche hingegen sei etwas entspannter verlaufen. Das Topthema Krim-Krise sei zwar nach wie vor in den Schlagzeilen, allerdings seien die Sorgenfalten der Rentenhändler etwas weniger geworden. Dies sei auch am Kursverlauf des Bund-Futures abzulesen, denn seit Wochenbeginn habe der Juni-Kontrakt an Schwung verloren und sei nicht zuletzt nach der gestrigen US-Notenbank-Entscheidung bis auf 142,32% zurückgefallen, was aktuell einer Rendite bei der zehnjährigen Bundesanleihe von knapp 1,63% entspreche.
Eine verlässliche Quelle in solch unsicheren Zeiten sei die Charttechnik. Danach sei der nächste Widerstand bei 143,97% auszumachen, dem Hoch vom 14.03.2014 und als Unterstützung sei der Bereich um 141,81% weiterhin intakt.
Wie geschichtsträchtig die nächsten Tage und Wochen würden, sei aktuell schwer vorherzusagen, denn an Themen mangle es momentan nicht. Sei es die Geldpolitik der Notenbanken, die Immobilienkrise in China oder die Wiedergeburt des Ost- / West-Konflikts. Allesamt Themen, die an den Märkten jederzeit größere Verwerfungen erzeugen könnten.
Nachdem sich am vergangenen Donnerstag Italien, infolge des Regierungswechsels, so günstig wie noch nie seit der Einführung des Euros Geld am Kapitalmarkt habe besorgen können (15 Jahre zu 3,85%), blicke man heute gespannt auf die anstehenden Transaktionen Spaniens. Das Königreich beabsichtige über die Aufstockung von Altemissionen (ISIN nicht bekannt/ WKN A1HT41/2017, ISIN ES00000124V5 / WKN A1ZB43/2019, ISIN ES00000124C5 / WKN A1HNMJ/2028) insgesamt ca. 5,5 Mrd. Euro aufzunehmen. Aber auch Frankreich benötige heute neue finanzielle Mittel und versuche ca. 8 Mrd. Euro zu refinanzieren.
Bereits am gestrigen Mittwoch habe die Deutsche Finanzagentur durch die Aufstockung der aktuellen zehnjährigen Anleihe den Investoren nominal 4 Mrd. Euro zum Kauf angeboten. Bei einer 1,6-fachen Überzeichnung sei dieses Vorhaben auch gelungen und die Zuteilung sei mit einer Durchschnittsrendite von 1,58% erfolgt. Das Gesamtvolumen dieser Anleihe (110233) belaufe sich jetzt auf 14 Mrd. Euro.
Andere Probleme hätten inzwischen die USA, die nach den jüngsten Veröffentlichungen der FED ein Schrumpfen der Bestände ihrer T-Bonds bei ausländischen Zentralbanken zu beklagen hätten. Danach habe sich in der Woche zum 12.03.2014 das Volumen um 104,535 Mrd. US-Dollar auf ca. 2,855 Bill. US-Dollar verringert. Als Ursache dieser Entwicklung würden Marktteilnehmer das Umdenken chinesischer und russischer Investoren vermuten.
Am vergangenen Sonntag hätten in Bayern Kommunalwahlen stattgefunden und wie bei jeder Wahl habe es Gewinner und Verlierer gegeben. In einigen Gemeinden sei jedoch noch nichts entschieden worden, wie etwa in München, hier finde in zwei Wochen eine Stichwahl statt. Ähnlich sei es dem Euro im Vergleich mit dem US-Dollar im Verlauf der vergangenen Handelswoche ergangen. Nach ersten Hochrechnungen am Donnerstag habe er ein neues 2 1/2-Jahreshoch bei 1,3967 USD markiert. Doch Äußerungen von EZB-Chef Mario Draghi, dass die EZB den jüngsten Anstieg mit zunehmender Aufmerksamkeit verfolge, hätten den seit Wochen stetigen Aufwärtstrend zunichte gemacht und die Gemeinschaftswährung sei bis auf 1,3810 USD zurückgefallen.
Von da an habe der Euro in den verschiedenen Stadtteilen abwechselnd vorne und hinten gelegen. So habe die Klarheit nach dem Referendum über den Anschluss der Krim an Russland den Euro gepuscht, während ihn ein schwacher ZEW-Index wieder gedrückt habe. Gestern Abend seien mit der FOMC-Sitzung die letzten Stimmen ausgezählt worden und nach den Aussagen der neuen FED-Chefin notiere der Euro aktuell bei 1,3840 USD.
Bei dem Währungspaar Euro und Neuseeland-Dollar (NZD) habe die Gemeinschaftswährung weit abgeschlagen den Kürzeren gezogen, denn ein neues Jahrestief bei 1,6090 NZD sei markiert worden. Dieser Trend habe sich jedoch schon seit gut einem Monat abgezeichnet.
In dieser Woche hätten die Privatanleger verstärkt ihre Kreuzchen bei Anleihen auf Brasilianische Real und Australische Dollar gemacht. Aber auch Bonds auf Türkische Lira und Norwegische Kronen hätten in der Gunst der Wähler gestanden.
Der Autor dieses Artikels ist Klaus Stopp, Leiter der Skontroführung Renten bei der Baader Bank AG. www.bondboard.de [Link: http://track.adform.net/C/?bn=904282]
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