Erweiterte Funktionen

Norwegen: Ölpreis belastet Krone - Norges Bank dürfte Zinsanhebungszyklus fortsetzten


28.02.23 11:07
Postbank Research

Bonn (www.anleihencheck.de) - Das BIP-Wachstum auf dem Festland von 0,8 Prozent im vierten Quartal entsprach der Konsensprognose, so die Analysten von Postbank Research im Kommentar zu Norwegen.

Darüber hinaus sei das BIP auf dem Festland im Dezember um 0,4 Prozent gegenüber dem Vormonat gewachsen, was darauf schließen lasse, dass die norwegische Wirtschaft im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern zum Jahresende nicht an Schwung verloren habe.

Der Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe habe im Januar bei 50,0 Punkten verharrt, womit er sich gerade noch im expansiven Bereich befinde.

Der Anstieg der Teuerungsrate der Verbraucherpreise von 5,9 Prozent im Dezember auf 7,0 Prozent im Januar sei deutlich stärker ausgefallen als von Analysten erwartet (+6,5 Prozent). Der Sprung sei teilweise auf die Entwicklung der Energieinflation zurückzuführen gewesen, die von 8,9 auf 19,9 Prozent geklettert sei.

Angesichts der robusten Wirtschaft und der anhaltend hohen Inflation erscheine es wahrscheinlich, dass die Norges Bank ihren Leitzins auf der Sitzung am 23. März um 25 Basispunkte auf 3,0 Prozent anheben werde. Weitere Zinsschritte könnten folgen.

Weiterhin dürfte der unter Druck stehende Ölpreis, der in Form des Brents auf Monatssicht 2,3 Prozent abgegeben habe, die Norwegische Krone belasten. Parallel dazu sei nämlich auch die Krone 2,6 Prozent auf aktuelle EUR/NOK 10,98 gesunken, der tiefste Stand seit über zwei Jahren. Über die kommenden sechs Monate könnte sich die Krone moderat auf EUR/NOK 10,75 erholen, sofern sich keine geldpolitischen Überraschungen abzeichnen würden. (Währungsbulletin März 2023) (28.02.2023/alc/a/a)