Norwegen: Gesamtinflation sinkt, Kernrate jedoch nicht


24.01.23 10:45
Postbank Research

Bonn (www.anleihencheck.de) - Das Festland-BIP in Norwegen ist im November zum Vormonat um 0,2 Prozent gewachsen, zudem wurde der Oktober auf +0,1 Prozent revidiert, so die Analysten von Postbank Research.

Der Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe sei im Dezember von 51,1 auf 50,0 Punkte gesunken und halte sich somit gerade noch im expansiven Bereich.

Die Gesamtinflationsrate habe überraschend deutlich von 6,5 Prozent im November auf 5,9 Prozent im Dezember nachgegeben (erwartet worden seien 6,1 Prozent). Die Kerninflationsrate (CPI-ATE, ohne Energiepreisveränderungen und Steuereffekte) sei allerdings von 5,7 auf 5,8 Prozent gestiegen und somit in die Nähe ihres Allzeithochs von 5,9 Prozent vom Oktober. Die Gesamtinflation läge ohne die Rabatte der Regierung auf die Stromkosten bei 7,1 Prozent. Die Rabatte seien kürzlich bis Ende 2023 verlängert worden.

Die Notenbank habe den Leitzins am 19.01 auf dem aktuellen Niveau von 2,75 Prozent gehalten. Die Norges Bank plane einen weiteren, vermutlich finalen Zinsschritt um 25 Basispunkte im März.

Die Norwegische Krone (NOK) habe zu Jahresbeginn unter den deutlich unter Druck stehenden Ölpreisen gelitten. Sie habe zum Euro bis auf ein Zwei-Jahrestief bei EUR/NOK 10,82 zurückgesetzt. In den vergangenen Tagen habe sie sich gegenüber dem Euro jedoch stabilisiert. Sie könnte von aktuell EUR/NOK 10,713 in den kommenden sechs Monaten geringfügig auf EUR/NOK 10,75 zurücksetzen, falls die Norges Bank nicht mit weiteren Zinsschritten überrasche. (Ausgabe Währungsbulletin Februar 2023) (24.01.2023/alc/a/a)