Erweiterte Funktionen

Liquidität: Weitere Zinserhöhungen


10.03.23 15:24
Postbank Research

Bonn (www.anleihencheck.de) - Auf beiden Seiten des Atlantiks hält sich die hohe Inflation hartnäckig und die Wirtschaft läuft besser als befürchtet, so die Analysten von Postbank Research.

Sowohl in den USA als auch in der Eurozone erscheine der Weg in Richtung des von der Federal Reserve (FED) und der Europäischen Zentralbank (EZB) jeweils angestrebten Inflationsziels von 2% nur mit einer weiteren Verschärfung der Finanzierungsbedingungen vorstellbar. Nachdem die US-Notenbank zuletzt den Leitzins um weitere 25 Basispunkte auf eine Spanne von 4,50% bis 4,75% erhöht habe, habe FED-Chef Jerome Powell nun die Tonalität verschärft: Falls erforderlich, werde man das Tempo der Zinserhöhungen wieder steigern. Auch dürfte der Zinsgipfel höher liegen als vor den Arbeitsmarkt- und Verbraucherpreisdaten für Januar angenommen. Der Markt erwarte nun eine Leitzinserhöhung um 50 Basispunkte im März und habe den Zinsgipfel bei rund 5,6% eingepreist.

Nicht besser sehe es in der Eurozone aus. Die zuletzt gestiegenen langfristigen Inflationserwartungen würden bei 2,41% und damit so deutlich über der EZB-Zielmarke wie seit Mai 2022 nicht mehr liegen. Besorgniserregend sei der Preisschub im Januar im Dienstleistungssektor um 4,5% in Deutschland. Dort seien Löhne die wichtigste Kostenkomponente - offenbar würden die jüngsten Lohnerhöhungen bereits Zweitrundeneffekte auslösen. Da diese auch in anderen Ländern zu beobachten seien, könnte auch die EZB die Leitzinsen stärker als erwartet anheben und sie länger auf hohem Niveau belassen. (Kapitalmarktausblick März 2023) (10.03.2023/alc/a/a)