Erweiterte Funktionen

Japan: Regierung nominiert Kuroda Nachfolger


27.02.23 11:25
Postbank Research

Bonn (www.anleihencheck.de) - Die Inflation im Ballungsraum Tokio stieg im Januar von 4,0 auf 4,4 Prozent - marginal stärker als erwartet. Grund waren teils höhere Unterkunftskosten, die sich infolge reduzierter staatlicher Reisezuschüsse ergaben, so die Analysten von Postbank Research.

Landesweit dürfte der Preisdruck von 4,0 auf 4,3 Prozent geklettert sein. Gewissheit würden die am 24. Februar veröffentlichten Daten liefern.

Vorläufige Daten zum japanischen BIP im 4. Quartal 2022 hätten ein getrübtes Bild der Erholung gemalt. Die erste Schätzung habe eine annualisierte Wachstumsrate von lediglich 0,6 Prozent geliefert, was zwar besser gewesen sei als der 1,0-prozentige Rückgang im Vorquartal, aber dennoch deutlich unter der Markterwartung von 1,8 Prozent gelegen habe. Die Verbraucherausgaben seien im Jahresvergleich robust gewachsen (+2,0 Prozent), jedoch habe der Abbau von Lagerbeständen dem Wachstum 1,8 Prozentpunkte gekostet.

Die Regierung habe den ehemaligen Wirtschaftsprofessor der Universität Tokio, Kazuo Ueda, als Nachfolger für den am 8. April scheidenden Kuroda nominiert. Ueda gelte weder als besonders "hawkish" noch "dovish". Unter seiner Führung könnte die Bank of Japan eine allmähliche Abkehr von der ultraexpansiven Geldpolitik vollziehen.

In Anbetracht robuster Konjunkturdaten aus den USA und Europa sowie in Erwartung einer eher trägen geldpolitischen Wende sei der Yen im Laufe des letzten Monats von 138 in Richtung EUR/JPY 142,85 gefallen. Auf Sicht von 6 Monaten könnte sich der Yen aber wieder in Richtung EUR/JPY 138 zurückkämpfen. (Währungsbulletin März 2023) (27.02.2023/alc/a/a)