Inflation - Weiterhin hartnäckig


07.03.23 08:30
Postbank Research

Bonn (www.anleihencheck.de) - Nachdem die europäischen Inflationsdaten in der vergangenen Woche höher ausfielen als erwartet, ist klar, dass die Inflation sowohl für die Zentralbanken als auch für die Märkte weiterhin im Mittelpunkt steht, so die Analysten von Postbank Research.

Der nachlassende angebotsseitige Preisdruck durch billigere Energie und die Normalisierung der Lieferketten habe die Inflation bis zu einem gewissen Grad gedämpft. Allerdings hätten sich die Transmissionsmechanismen einer strafferen Geldpolitik der großen Zentralbanken nach der Pandemie bisher nur schleppend auf die Gesamtnachfrage ausgewirkt, was vor allem auf die immer noch anhaltenden Auswirkungen der starken fiskalischen Anreize, den langsamen Abbau der Auftragsbestände der Unternehmen und die unausgewogenen Arbeitsmärkte in vielen fortgeschrittenen Volkswirtschaften zurückzuführen sei. Infolgedessen halte sich vor allem die Kerninflation hartnäckig auf einem viel zu hohen Niveau. Daher dürften die großen Zentralbanken ihren jeweils straffen geldpolitischen Kurs wohl beibehalten - natürlich unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Phasen des jeweiligen Zinszyklus.

Fazit: Hartnäckiger Preisdruck dürfte in den großen Industrieländern dazu führen, dass "die Zinsen für längere Zeit auf erhöhen Niveaus bleiben". (CIO Week up front vom 06.03.2023)
(07.03.2023/alc/a/a)