Inflation in der Eurozone: Schlechte Nachrichten aus Spanien


07.02.23 10:14
Postbank Research

Bonn (www.anleihencheck.de) - In den letzten Januartagen wurden vorläufige Schätzungen der Inflation in Europa veröffentlicht, die große Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern zeigen, so die Analysten von Postbank Research.

In der Eurozone habe die Gesamtinflation bei 8,5% ggü. Vj. gelegen, was eine deutliche Abschwächung im Vergleich zu Dezember (+9,2%) bedeute. Diese Zahl sei jedoch mit Vorsicht zu genießen, da das deutsche Statistische Bundesamt aufgrund einer methodischen Änderung mindestens eine Woche länger für die Veröffentlichung seiner Zahlen brauche.

In Spanien seien die Zahlen deutlich schlechter ausgefallen als erwartet: Die Verbraucherpreisinflation sei um 5,8% ggü. Vj. gestiegen. Besorgniserregender sei jedoch der Anstieg der Kern-Verbraucherpreisinflation auf 7,7% ggü. Vj., den höchsten Wert seit fast 50 Jahren. Die Daten würden sich nur schwer mit früheren Zahlen vergleichen lassen, da auch in Spanien eine methodische Änderung vorgenommen worden sei: Die Gas- und Energiepreise würden die Preise des freien Marktes enthalten, und die Hauptberechnungsquelle für die Gewichtung des Warenkorbs seien die Daten der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung und nicht die der Haushaltsbudgeterhebung.

Obwohl sich die Inflation im Euroraum abschwäche, sei die spanische Kern-Verbraucherpreisinflation so hoch wie seit den 1970er Jahren nicht mehr. (Ausgabe vom 06.02.2023) (07.02.2023/alc/a/a)