Heute im Fokus: Inflations- und Zinssorgen rückläufig


01.06.23 08:30
Helaba

Frankfurt (www.anleihencheck.de) - Die deutsche Inflationsrate ist im Mai vorläufigen Angaben zufolge deutlich gesunken, so die Analysten der Helaba.

Dafür könnten Basiseffekte verantwortlich gemacht werden. Aber auch die Energiekosten haben sich im laufenden Monat reduziert und die Nahrungsmittelpreise scheinen den Zenit überschritten zu haben, berichten die Analysten der Helaba. Der disinflationäre Trend dürfte von der heute anstehenden Schnellschätzung der EWU-Teuerung bestätigt werden. Neben dem reduzierten Preisdruck in Deutschland hätten auch Spanien, Frankreich und Italien bereits deutlich nachlassende Teuerungsraten gemeldet.

Zudem würden die rückläufigen Preiserwartungen der Unternehmen in der Eurozone auf Entspannung an der Preisfront hoffen lassen. Die bisherigen Schätzungen von 6,5% könnten unterschritten werden. Zusammen mit der monetären Entwicklung (M3-Wachstum habe sich auf +1,9% Vj. reduziert) dürften Inflations- und Zinssorgen weiter verdrängt und Spekulationen auf EZB-Zinserhöhungen im Zaum gehalten werden.

Auf Interesse würden heute auch die US-Zahlen stoßen. So würden der ADP-Report und die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe letzte Indikationen für den offiziellen Arbeitsmarktbericht liefern, der morgen zur Veröffentlichung anstehe. Die im Trend steigende, aber noch immer auf einem niedrigen Niveau liegende Zahl der Erstanträge lasse eine nachlassende Dynamik des Beschäftigungsaufbaus erwarten. Für Aufmerksamkeit sorge auch der ISM-Index des Verarbeitenden Gewerbes, der sich in den letzten Monaten im Kontraktionsbereich festgesetzt habe. Regionale FED-Umfragen seien uneinheitlich ausgefallen. Insgesamt sei daher kaum mit einer Stimmungserholung zu rechnen. (01.06.2023/alc/a/a)