Euroraum: Zweistellige Inflationsraten


17.11.22 08:45
Postbank Research

Bonn (www.anleihencheck.de) - Entgegen der Erwartungen hat sich die Konjunktur in der Eurozone wacker gehalten, so die Analysten von Postbank Research.

Das Bruttoinlandsprodukt habe im dritten Quartal um 0,2% gegenüber Vorquartal zugenommen.

Allerdings habe sich die Verschlechterung von Stimmungsindikatoren in der Eurozone über die vergangenen Wochen weiter fortgesetzt. Mit 46,4 Punkten stehe der aggregierte Einkaufsmanagerindex für den Euroraum in einem Bereich, der eine Kontraktion signalisiere. Die signalisierte Rezession dürfte mit einiger Wahrscheinlichkeit im aktuellen Quartal beginnen und bis mindestens im kommenden Frühjahr anhalten.

Die Inflationsrate klettere derweil weiter von einem Rekord zum nächsten. Gemäß der ersten Schätzung habe die Teuerungsrate in der Eurozone im Oktober bei 10,7% zum Vorjahr gelegen. Die Kerninflationsrate sei auf 5,0% gestiegen.

Nach bereits drei Leitzinserhöhungen in diesem Jahr stünden die Währungshüter in der Eurozone vor der Herausforderung vor dem Hintergrund der eintretenden Rezession die Geldpolitik weiter anzupassen, sodass das 2%-Inflationsziel mittelfristig wieder erreicht werde. Weitere Zinsschritte auf den kommenden Sitzungen würden als ausgemacht gelten.

Die Rendite 10-jähriger Bunds habe zuletzt starken Schwankungen unterlegen, seien in der Tendenz zuletzt allerdings leicht gefallen. Auf Sicht von sechs Monaten könnte sie nach aktuell 1,99% auf 2,50% steigen. (Ausgabe Zinsbulletin November 2022) (17.11.2022/alc/a/a)