Erweiterte Funktionen

EZB deutet weitere robuste Zinsschritte an


08.03.23 11:46
Postbank Research

Bonn (www.anleihencheck.de) - Die konjunkturelle Lage hat sich in der Eurozone zuletzt weiter stabilisiert, so die Analysten von Postbank Research.

Der Gesamt-PMI habe für den Februar von 50,2 auf 52,0 Punkte zugelegt. Dies habe er ausschließlich dem Dienstleistungssektor verdankt, dessen PMI auf 52,7 Punkte angestiegen sei.

Die Inflationsrate scheine ihren Höhepunkt überschritten zu haben, verharre jedoch auf für die EZB beunruhigend hohem Niveau. Die Teuerungsrate in der Eurozone habe im Februar bei 8,5 Prozent zum Vorjahr nach 8,6 Prozent im Vormonat gelegen. Im Oktober habe sie noch 10,6 Prozent betragen. Allerdings sei die Kerninflationsrate deutlich auf ein Rekordhoch bei 5,6 Prozent gesprungen.

Die EZB habe sich bereits im Februar auf eine weitere Zinserhöhung um 50 Basispunkte für die Sitzung am 16. März festgelegt. Der Einlagenzinssatz würde somit dann 3,0 Prozent betragen. Danach werde die Geldpolitik neu bewertet und datenabhängig agiert. Eine anhaltend hohe Kerninflation spreche für weitere Zinsschritte.

Infolge falkenhafter Äußerungen von Mitgliedern des EZB-Rates hätten die Märkte im Verlauf der letzten vier Wochen ihre Erwartungen an die Terminal Rate der EZB deutlich von 3,28 auf rund 4,00 Prozent adjustiert. Die Rendite zehnjähriger Bunds sei von 2,07 Prozent Anfang Februar bis auf ein Elf-Jahres-Hoch bei 2,75 Prozent Anfang März geklettert. Auf Sicht von sechs Monaten könnte sie etwas niedriger bei 2,60 Prozent notieren, falls die EZB bis dahin ihren Zinserhöhungszyklus beendet habe. (Zinsbulletin März 2023) (08.03.2023/alc/a/a)