China: Verbraucherpreisinflation überraschend deutlich gesunken


01.12.22 11:30
Postbank Research

Bonn (www.anleihencheck.de) - Die Aktivitätsdaten aus China für Oktober fielen in der Mehrzahl etwas schwächer aus als erwartet, so die Analysten von Postbank Research.

Die Einzelhandelsumsätze seien im Oktober gesunken und auch die Daten zur Industrieproduktion und zu Sachanlageninvestitionen hätten die Erwartungen nicht getroffen. Rückläufige Frühindikatoren, wie beispielsweise Verkaufszahlen von Wohnimmobilien und Autos sowie Mobilitätsdaten würden auf eine weiterhin schleppende Erholung in der ersten Novemberhälfte hindeuten.

Als Reaktion darauf habe Peking das umfassendste Maßnahmenpaket seit Pandemiebeginn verkündet. 20 Einzelmaßnahmen zur Lockerung der Covid-Politik und 16 weitere zur Unterstützung von Bauträgern, Immobilienkäufern und kreditgebenden Banken würden eine tatsächliche Wiedereröffnung im zweiten Quartal 2023 und eine geringere Wachstumsbelastung durch den Immobiliensektor im kommenden Jahr wahrscheinlicher machen.

Aufgrund der sinkenden Renditedifferenzen habe sich der Renminbi zeitweise stabilisieren können. Dennoch sei der Onshore Yuan im November auf ein Ein-Jahrestief zum Euro gesunken.

Die Verbraucherpreisinflation sei im September von 2,8 überraschend deutlich auf 2,1 Prozent gesunken. Noch deutlich sei es für den Erzeugerpreisindex von 0,9 auf -1,3 Prozent abwärts gegangen.

Der CNY sei im November auf ein neues Zwölf-Monats-Tief bei EUR/CNY 7,458 gesunken - ein Zehn-Monatstief. Auf Sicht von sechs Monaten könnte er weiter in Richtung EUR/CNY 7,77 fallen, insbesondere im Falle neuer Lockdown-Maßnahmen Chinas. (Ausgabe Dezember 2022) (01.12.2022/alc/a/a)