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Auf den Spuren der FED
14.03.23 10:40
Postbank Research
Bonn (www.anleihencheck.de) - Das alte Sprichwort "Eine Woche ist in der Politik eine lange Zeit" trifft sicherlich auf das zu, was Investoren letzte Woche an den Finanzmärkte erlebt haben, so die Analysten von Postbank Research.
Märkte seien durch neue Datenveröffentlichungen und Nachrichtenereignisse hin und her geworfen worden und die Woche habe schließlich mit einem Kursrückgang des S&P 500 von -4,55% geendet. Der Anstieg der Volatilität habe begonnen, als der FED-Vorsitzende Powell vor dem US-Kongress und Investoren eine deutliche Botschaft vermittelt habe: Die Inflationssituation sei nicht akzeptabel und künftige Makrodaten könnten durchaus zu einer weiteren Leitzinsanhebung von 50 Basispunkten (BP) am Ende des Monats führen. Darauf hätten die Märkte reagiert und eine höhere Wahrscheinlichkeit für eine Erhöhung um 50 BP am 22. März eingepreist.
Darüber hinaus seien auch die Erwartungen für das Zinshoch im Zyklus auf 5,65% gestiegen. Bei der anschließenden Veröffentlichung der US-Arbeitsmarktdaten hätten die Marktteilnehmer aber begonnen, einige schwächere Datenpunkte wie langsameres Lohnwachstum und einen Anstieg der Arbeitslosenquote in ihren Erwartungen zu berücksichtigen. Die Zinserhöhungserwartungen für März seien wieder zurückgefallen auf 25 BP, bei einem wieder niedrigeren Zinshoch von 5,28%. Diese Änderungen der Erwartungen seien dann durch Nachrichten überlagert worden, dass durch Probleme im US-Regionalbankensektor Druck entstehen dürfte, durch den die mögliche Wirkung von Zinsanhebungen die Marktvolatilität weiter verstärkt werden könnte.
Diese Woche dürfte die Veröffentlichung des Verbraucherpreisindex umso mehr Beachtung finden und Wirkung auf die Erwartungen für den nächsten Zinsschritt der FED am 22. März ausüben. Laut Konsenserwartungen solle die Teuerungsrate im Jahresvergleich um rund 40 BP auf 6% (Gesamtinflation) und 10 BP auf 5,5% (Kerninflation) sinken. Liege sie darüber, dürften die Erwartungen für ein höheres Zinshoch im Zyklus wieder zunehmen. Auch in Europa würden die Erwartungen für höhere Zinsen bestehen bleiben und von der EZB werde am Mittwoch eine Anhebung des Einlagenzinssatzes um 50 BP erwartet.
Neben den Inflationsdaten stehe diese Woche auch die geldpolitische Sitzung der EZB im Fokus. Wenn die Leitzinsen wie erwartet um weitere 50 BP angehoben würden, hätte die EZB seit Juli Leitzinsanhebungen von 350 BP vorgenommen. Da die Kernraten der Inflation weiter bei Rekordhochständen lägen, hätten einige Zentralbankmitglieder eine weitere Leitzinsanhebung von 50 BP im Mai angedeutet und Markterwartungen würden auf ein Zinshoch von 3,4% im Vergleich zum aktuellen Einlagenzins von 2,5% deuten. Am 22. März werden wir genaueres zu den Zinserwartungen der FED erfahren, wenn in die Prognosen auch die Nachrichten zum US-Bankensektor Eingang finden dürften, so die Analysten von Postbank Research. (Ausgabe vom 13.03.2023) (14.03.2023/alc/a/a)
Märkte seien durch neue Datenveröffentlichungen und Nachrichtenereignisse hin und her geworfen worden und die Woche habe schließlich mit einem Kursrückgang des S&P 500 von -4,55% geendet. Der Anstieg der Volatilität habe begonnen, als der FED-Vorsitzende Powell vor dem US-Kongress und Investoren eine deutliche Botschaft vermittelt habe: Die Inflationssituation sei nicht akzeptabel und künftige Makrodaten könnten durchaus zu einer weiteren Leitzinsanhebung von 50 Basispunkten (BP) am Ende des Monats führen. Darauf hätten die Märkte reagiert und eine höhere Wahrscheinlichkeit für eine Erhöhung um 50 BP am 22. März eingepreist.
Diese Woche dürfte die Veröffentlichung des Verbraucherpreisindex umso mehr Beachtung finden und Wirkung auf die Erwartungen für den nächsten Zinsschritt der FED am 22. März ausüben. Laut Konsenserwartungen solle die Teuerungsrate im Jahresvergleich um rund 40 BP auf 6% (Gesamtinflation) und 10 BP auf 5,5% (Kerninflation) sinken. Liege sie darüber, dürften die Erwartungen für ein höheres Zinshoch im Zyklus wieder zunehmen. Auch in Europa würden die Erwartungen für höhere Zinsen bestehen bleiben und von der EZB werde am Mittwoch eine Anhebung des Einlagenzinssatzes um 50 BP erwartet.
Neben den Inflationsdaten stehe diese Woche auch die geldpolitische Sitzung der EZB im Fokus. Wenn die Leitzinsen wie erwartet um weitere 50 BP angehoben würden, hätte die EZB seit Juli Leitzinsanhebungen von 350 BP vorgenommen. Da die Kernraten der Inflation weiter bei Rekordhochständen lägen, hätten einige Zentralbankmitglieder eine weitere Leitzinsanhebung von 50 BP im Mai angedeutet und Markterwartungen würden auf ein Zinshoch von 3,4% im Vergleich zum aktuellen Einlagenzins von 2,5% deuten. Am 22. März werden wir genaueres zu den Zinserwartungen der FED erfahren, wenn in die Prognosen auch die Nachrichten zum US-Bankensektor Eingang finden dürften, so die Analysten von Postbank Research. (Ausgabe vom 13.03.2023) (14.03.2023/alc/a/a)