Erweiterte Funktionen
Wandelanleihen- und High-Yield-Strategien defensiv - High-Yield-Kreditmärkte in den Emerging Markets neutral
05.09.23 10:15
Fisch Asset Management
Zürich (www.anleihencheck.de) - Nachdem eine Rezession in den USA noch bis vor kurzem eine Konsenserwartung war, ist ein deutlicher Meinungsumschwung erfolgt, so Beat Thoma, CIO bei Fisch Asset Management.
"Soft landing" oder sogar "no landing" seien jetzt die Hauptszenarien. Und tatsächlich bleibe die US-Konjunktur vorerst noch robust. Eine aktuelle Schätzung (GDPNow) signalisiere deutlich anziehendes Wachstum im laufenden Quartal. Gründe für diese Entwicklung seien wieder steigende reale Einkommen durch Zinserträge sowie starkes Lohnwachstum, massiv höhere Staatsausgaben mit 5 Prozent des BIP und hohe Überschussersparnisse dank Pandemie-Hilfsprogrammen.
Die Wirkung dieser stützenden Faktoren nehme jetzt aber schnell ab. Insbesondere seien die hohen Überschussersparnisse der privaten Haushalte bald aufgebraucht. Zudem würden die Banken die Kreditvergabebedingungen bei weiterhin restriktiver Geldpolitik der Zentralbank und steigenden Realzinsen verschärfen. Inflationsgeschützte Anleihen (TIPS) würden auf einem 16-Jahreshoch handeln. Ein weiter kritischer Faktor für die globale Wirtschaftsentwicklung sei die Abschwächung in China. Die Probleme am Immobilienmarkt würden sich weiter verschärfen und seien größer als bisher angenommen. Zudem sei die Jugendarbeitslosigkeit auf über 20 Prozent gestiegen, wobei ab sofort keine weiteren Daten mehr veröffentlicht würden. Diese Zensur sei bedenklich und unterstreicht den Ernst der Lage.
Auch die im März in den USA mit viel Notfall-Liquidität vordergründig eingedämmte Krise der US-Regionalbanken schwele weiter. Der Abfluss von Kundengeldern setze sich unvermindert fort. Die Profitabilität, Liquidität und Kreditvergabekapazität vieler Institute würden sich schnell verringern. Die Verluste auf großen Staatsanleihenspositionen in den Bilanzen der Regionalbanken seien noch lange nicht abgeschrieben. Insgesamt sei das System weiterhin hochgradig auf die Hilfe der Regierung und Notenbank (Federal Home Loan Banks) angewiesen. Damit trage diese Entwicklung zu einer zusätzlichen konjunkturellen Bremsung in den USA, aber auch global bei.
Trotzdem bleibe die Geldpolitik restriktiv, da sich bei der Inflationsentwicklung für die kommenden Monate aufgrund des Wegfalls von Basiseffekten ein leichter Wiederanstieg abzeichne. Die hohe Kreditaufnahme der US-Regierung (aber auch europäischer Staaten) sowie Verkäufe von US-Staatsanleihen durch China und Japan, um die zunehmend schwachen Yuan und Yen zu stützen, würden dem Finanzsystem zusätzlich Liquidität entziehen. Zudem treibe dies die langfristigen Staatsanleihenszinsen in die Höhe. Insgesamt ergebe sich daraus eine für die globalen Finanzmärkte gefährliche Kombination aus zunehmenden Rezessionsgefahren bei gleichzeitig restriktiver Geldpolitik, fallenden Geldmengen, steigenden langfristigen Zinsen und rückläufiger Kreditvergabe. Damit herrsche ein gefährlicher Optimismus vor.
Aus Sicht der Experten von Fisch Asset Management seien die erläuterten Gefahren an den Aktien- und Kreditmärkten in den Industrieländern nicht beziehungsweise unzureichend eingepreist. Die Experten von Fisch Asset Management würden daher sehr wachsam und realistisch bei der Beurteilung der Gesamtlage bleiben. Für unsere Wandelanleihen- und High-Yield-Strategien bedeutet dies eine weiterhin defensive Positionierung, so die Experten von Fisch Asset Management. Allerdings biete der High-Yield-Kreditmarkt aktuell eine ansprechende laufende Rendite (dank dem hohen Zinsniveau) und die Ausfallraten seien noch auf einem moderaten Level. Die High-Yield-Kreditmärkte in den Emerging Markets würden die Experten aufgrund höherer Credit Spreads und weiterhin stabiler konjunktureller Entwicklung in vielen Ländern (mit Ausnahme Chinas) etwas positiver beurteilen und würden sich neutral positionieren. (05.09.2023/alc/a/a)
"Soft landing" oder sogar "no landing" seien jetzt die Hauptszenarien. Und tatsächlich bleibe die US-Konjunktur vorerst noch robust. Eine aktuelle Schätzung (GDPNow) signalisiere deutlich anziehendes Wachstum im laufenden Quartal. Gründe für diese Entwicklung seien wieder steigende reale Einkommen durch Zinserträge sowie starkes Lohnwachstum, massiv höhere Staatsausgaben mit 5 Prozent des BIP und hohe Überschussersparnisse dank Pandemie-Hilfsprogrammen.
Auch die im März in den USA mit viel Notfall-Liquidität vordergründig eingedämmte Krise der US-Regionalbanken schwele weiter. Der Abfluss von Kundengeldern setze sich unvermindert fort. Die Profitabilität, Liquidität und Kreditvergabekapazität vieler Institute würden sich schnell verringern. Die Verluste auf großen Staatsanleihenspositionen in den Bilanzen der Regionalbanken seien noch lange nicht abgeschrieben. Insgesamt sei das System weiterhin hochgradig auf die Hilfe der Regierung und Notenbank (Federal Home Loan Banks) angewiesen. Damit trage diese Entwicklung zu einer zusätzlichen konjunkturellen Bremsung in den USA, aber auch global bei.
Trotzdem bleibe die Geldpolitik restriktiv, da sich bei der Inflationsentwicklung für die kommenden Monate aufgrund des Wegfalls von Basiseffekten ein leichter Wiederanstieg abzeichne. Die hohe Kreditaufnahme der US-Regierung (aber auch europäischer Staaten) sowie Verkäufe von US-Staatsanleihen durch China und Japan, um die zunehmend schwachen Yuan und Yen zu stützen, würden dem Finanzsystem zusätzlich Liquidität entziehen. Zudem treibe dies die langfristigen Staatsanleihenszinsen in die Höhe. Insgesamt ergebe sich daraus eine für die globalen Finanzmärkte gefährliche Kombination aus zunehmenden Rezessionsgefahren bei gleichzeitig restriktiver Geldpolitik, fallenden Geldmengen, steigenden langfristigen Zinsen und rückläufiger Kreditvergabe. Damit herrsche ein gefährlicher Optimismus vor.
Aus Sicht der Experten von Fisch Asset Management seien die erläuterten Gefahren an den Aktien- und Kreditmärkten in den Industrieländern nicht beziehungsweise unzureichend eingepreist. Die Experten von Fisch Asset Management würden daher sehr wachsam und realistisch bei der Beurteilung der Gesamtlage bleiben. Für unsere Wandelanleihen- und High-Yield-Strategien bedeutet dies eine weiterhin defensive Positionierung, so die Experten von Fisch Asset Management. Allerdings biete der High-Yield-Kreditmarkt aktuell eine ansprechende laufende Rendite (dank dem hohen Zinsniveau) und die Ausfallraten seien noch auf einem moderaten Level. Die High-Yield-Kreditmärkte in den Emerging Markets würden die Experten aufgrund höherer Credit Spreads und weiterhin stabiler konjunktureller Entwicklung in vielen Ländern (mit Ausnahme Chinas) etwas positiver beurteilen und würden sich neutral positionieren. (05.09.2023/alc/a/a)