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Unsicherheiten bis Ende 2023 hoch
01.09.23 11:05
RBC BlueBay Asset Management
London (www.anleihencheck.de) - Powell wird die Tür für eine weitere Straffung der Geldpolitik offenhalten, so Mark Dowding, Chief Investment Officer bei BlueBay, RBC BlueBay Asset Management.
Die Renditen von Staatsanleihen seien in der vergangenen Woche zurückgegangen, da es Anzeichen gegeben habe, dass die Stärke des Arbeitsmarktes nachlassen könnte. So habe der JOLTS- (Job Openings and Labor Turnover Survey) Index im vergangenen Monat 8,8 Millionen unbesetzte Stellen verzeichnet und damit deutlich unter dem Niveau von fast 12 Millionen zu Beginn des letzten Jahres gelegen.
Die Zahl der offenen Stellen liege jedoch nach wie vor deutlich über dem Niveau vor der Pandemie und die wöchentlichen Daten zu den Anträgen auf Arbeitslosenunterstützung würden vorerst nicht auf einen wesentlichen Abschwung auf dem Arbeitsmarkt hindeuten.
Sobald die Arbeitsmarktdaten aus dem Blickfeld verschwunden seien, werde sich das Augenmerk wieder auf die Inflationsdaten richten. Der Verbraucherpreisindex für Juli sei nach einer Reihe enttäuschender Daten relativ freundlich gewesen. Dies schien die Hoffnung zu nähren, dass Fortschritte in Richtung des 2-Prozent-Ziels gemacht würden. Allerdings würden die Experten aufgrund des Anstiegs der Preise für frische Lebensmittel ein gewisses Risiko für einen höheren August-Wert sehen.
Eine geldpolitische Pause auf der FOMC-Sitzung im September sei relativ wahrscheinlich, da die Zinssätze bereits deutlich im restriktiven Bereich lägen. Die Experten würden jedoch davon ausgehen, dass Powell die Tür für eine weitere Straffung der Geldpolitik in den kommenden Monaten offenhalten werde. Auf jeden Fall würden die Prognosen für eine Zinssenkung im ersten Halbjahr 2024 weiter nach hinten verschoben.
In der Eurozone hätten die Inflationsdaten in dieser Woche gegenüber den Konsensschätzungen leicht nach oben überrascht. Damit bleibe die EZB-Sitzung im September eine spannende Angelegenheit.
Die Daten für die Eurozone seien im Sommer insgesamt relativ schwach gewesen, und da sich die Geldpolitik nun in einem restriktiven Bereich befinde, gebe es nach Meinung der Experten allen Grund zu der Annahme, dass Lagarde auf der nächsten Sitzung eine Pause einlegen wolle.
Letztendlich würden die Daten darüber entscheiden, ob eine weitere Anhebung auf 4 Prozent notwendig sei, allerdings würden die Experten dazu neigen, in den kommenden Monaten mit schwächeren Daten zur Wirtschaftstätigkeit und Inflation in der Eurozone zu rechnen, was dafür sprechen würde, dass die EZB-Zinsen ihren Höhepunkt bereits erreicht hätten.
Zu Beginn des letzten Jahresdrittels möchten die Experten darauf aufmerksam machen, dass es nach wie vor viele Debatten und Unsicherheiten in Bezug auf die makroökonomische Entwicklung bis Ende 2023 gebe. Die Politik befinde sich in einem datenabhängigen Modus und es bestehe nach wie vor genügend Unsicherheit in Bezug auf Wachstum und Inflation. Dies deute darauf hin, dass alle Möglichkeiten im Spiel bleiben würden.
In der zweiten Augusthälfte hätten die Märkte für festverzinsliche Wertpapiere und Aktien einen Großteil ihrer Verluste vom Vormonat wieder wettgemacht und auch die Volatilität sei zurückgegangen. Mit der Rückkehr der Marktteilnehmer nach der Sommerpause werde es jedoch interessant werden, ob diese ruhigen Bedingungen bis in den Herbst hinein anhalten könnten.
Es möge zwar vernünftig klingen, bei Schwäche zuzukaufen und bei Stärke zu verkaufen, doch es bleibe immer wieder faszinierend, dass die Marktteilnehmer ein so kurzes Gedächtnis hätten und sich in Selbstzufriedenheit verlieren könnten. Doch "Fear of Missing Out" sei inmitten eines geldpolitischen Straffungszyklus wohl kaum eine erfolgreiche Anlagestrategie. Es bestehe durchaus die Möglichkeit, dass diese Strategie in den kommenden Perioden eher durch "Joy of Missing Out" ersetzt werde. (01.09.2023/alc/a/a)
Die Renditen von Staatsanleihen seien in der vergangenen Woche zurückgegangen, da es Anzeichen gegeben habe, dass die Stärke des Arbeitsmarktes nachlassen könnte. So habe der JOLTS- (Job Openings and Labor Turnover Survey) Index im vergangenen Monat 8,8 Millionen unbesetzte Stellen verzeichnet und damit deutlich unter dem Niveau von fast 12 Millionen zu Beginn des letzten Jahres gelegen.
Die Zahl der offenen Stellen liege jedoch nach wie vor deutlich über dem Niveau vor der Pandemie und die wöchentlichen Daten zu den Anträgen auf Arbeitslosenunterstützung würden vorerst nicht auf einen wesentlichen Abschwung auf dem Arbeitsmarkt hindeuten.
Sobald die Arbeitsmarktdaten aus dem Blickfeld verschwunden seien, werde sich das Augenmerk wieder auf die Inflationsdaten richten. Der Verbraucherpreisindex für Juli sei nach einer Reihe enttäuschender Daten relativ freundlich gewesen. Dies schien die Hoffnung zu nähren, dass Fortschritte in Richtung des 2-Prozent-Ziels gemacht würden. Allerdings würden die Experten aufgrund des Anstiegs der Preise für frische Lebensmittel ein gewisses Risiko für einen höheren August-Wert sehen.
Eine geldpolitische Pause auf der FOMC-Sitzung im September sei relativ wahrscheinlich, da die Zinssätze bereits deutlich im restriktiven Bereich lägen. Die Experten würden jedoch davon ausgehen, dass Powell die Tür für eine weitere Straffung der Geldpolitik in den kommenden Monaten offenhalten werde. Auf jeden Fall würden die Prognosen für eine Zinssenkung im ersten Halbjahr 2024 weiter nach hinten verschoben.
Die Daten für die Eurozone seien im Sommer insgesamt relativ schwach gewesen, und da sich die Geldpolitik nun in einem restriktiven Bereich befinde, gebe es nach Meinung der Experten allen Grund zu der Annahme, dass Lagarde auf der nächsten Sitzung eine Pause einlegen wolle.
Letztendlich würden die Daten darüber entscheiden, ob eine weitere Anhebung auf 4 Prozent notwendig sei, allerdings würden die Experten dazu neigen, in den kommenden Monaten mit schwächeren Daten zur Wirtschaftstätigkeit und Inflation in der Eurozone zu rechnen, was dafür sprechen würde, dass die EZB-Zinsen ihren Höhepunkt bereits erreicht hätten.
Zu Beginn des letzten Jahresdrittels möchten die Experten darauf aufmerksam machen, dass es nach wie vor viele Debatten und Unsicherheiten in Bezug auf die makroökonomische Entwicklung bis Ende 2023 gebe. Die Politik befinde sich in einem datenabhängigen Modus und es bestehe nach wie vor genügend Unsicherheit in Bezug auf Wachstum und Inflation. Dies deute darauf hin, dass alle Möglichkeiten im Spiel bleiben würden.
In der zweiten Augusthälfte hätten die Märkte für festverzinsliche Wertpapiere und Aktien einen Großteil ihrer Verluste vom Vormonat wieder wettgemacht und auch die Volatilität sei zurückgegangen. Mit der Rückkehr der Marktteilnehmer nach der Sommerpause werde es jedoch interessant werden, ob diese ruhigen Bedingungen bis in den Herbst hinein anhalten könnten.
Es möge zwar vernünftig klingen, bei Schwäche zuzukaufen und bei Stärke zu verkaufen, doch es bleibe immer wieder faszinierend, dass die Marktteilnehmer ein so kurzes Gedächtnis hätten und sich in Selbstzufriedenheit verlieren könnten. Doch "Fear of Missing Out" sei inmitten eines geldpolitischen Straffungszyklus wohl kaum eine erfolgreiche Anlagestrategie. Es bestehe durchaus die Möglichkeit, dass diese Strategie in den kommenden Perioden eher durch "Joy of Missing Out" ersetzt werde. (01.09.2023/alc/a/a)