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US-Zinskurve ist so stark invertiert wie seit den 1980er Jahren nicht mehr
10.03.23 12:05
RBC BlueBay Asset Management
London (www.anleihencheck.de) - Die kurzfristigen US-Zinserwartungen stiegen in der vergangenen Woche weiter an, so Mark Dowding, Chief Investment Officer bei BlueBay, RBC BlueBay Asset Management.
Die Marktteilnehmer würden aktuell eine Zinserhöhung um 50 Basispunkte im März als zentrales Szenario einpreisen - auch wenn das von Daten abhänge, die in den kommenden Tagen veröffentlicht würden. Offensichtlich sei die FED zu dem Schluss gekommen, dass die Zinsen über einen längeren Zeitraum auf einem höheren Niveau liegen müssten, um die Wirtschaft zu bremsen und den Preisdruck unter Kontrolle zu bringen.
Vor diesem Hintergrund scheine es, dass eine "Nicht-Landung" keine Option sei und man in den kommenden Monaten entweder eine weiche oder eine harte Landung der Wirtschaft erleben werde. Starke Konjunkturdaten könnten höhere Zinssätze bedeuten und damit die Wahrscheinlichkeit einer harten Landung zu einem späteren Zeitpunkt erhöhen.
Nach den jüngsten robusten Daten seien die Renditen für langfristige Anleihen in der vergangenen Woche sogar gesunken, während die Renditen für zweijährige Staatsanleihen die 5-Prozent-Marke überschritten hätten. Dies habe dazu geführt, dass die Renditekurve so stark invertiert sei wie zuletzt unter dem FED-Vorsitzenden Paul Volcker in den 1980er Jahren.
Normalerweise würde eine solche inverse Kurve eindeutig auf eine harte Landung hindeuten und man könnte erwarten, dass sie Druck auf Risikoanlagen ausübe. Die Inversion der Kurve scheine jedoch nicht auf Konjunkturpessimismus zurückzuführen zu sein. Vielmehr scheine der Grund die übergroße Zuversicht zu sein, dass die FED die Inflation auf ihr 2-Prozent-Ziel zurückbringen werde.
Durch diese Einschätzung scheinen Aktien weiterhin gestützt zu werden. Die Experten seien allerdings der Meinung, dass die Marktteilnehmer etwas zu zuversichtlich sein könnten. Aus ihrer Sicht würden die FED und andere Zentralbanken in gewisser Weise Geiseln der Daten bleiben. Folglich würden die Experten bei einer vorsichtigen Haltung gegenüber Risikoanlagen bleiben. Sie würden weiterhin davon ausgehen, dass sich das Wachstum verlangsamen und die Zinsen noch einige Zeit hoch bleiben würden.
Es falle auf, dass ein Index von US-Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating (IG) aktuell nicht mehr Rendite abwerfe als Bareinlagen. In einer Welt der extremen Kurveninversion werde Cash zum König. Die Experten würden Vorteile in einem Ansatz sehen, der absolute Renditen auf einer Cash-plus-Basis liefern könne.
In ähnlicher Weise böten auch die Euro-IG-Kreditbenchmarks Renditen, die nicht wesentlich über Barmitteln lägen. Solange die Zinserwartungen nicht zurückgehen würden, würden die Experten kaum Spielraum für einen weiteren Rückgang der Renditen bei längeren Laufzeiten sehen. Dies spreche für eine relativ defensive Allokation zum gegenwärtigen Zeitpunkt. (10.03.2023/alc/a/a)
Die Marktteilnehmer würden aktuell eine Zinserhöhung um 50 Basispunkte im März als zentrales Szenario einpreisen - auch wenn das von Daten abhänge, die in den kommenden Tagen veröffentlicht würden. Offensichtlich sei die FED zu dem Schluss gekommen, dass die Zinsen über einen längeren Zeitraum auf einem höheren Niveau liegen müssten, um die Wirtschaft zu bremsen und den Preisdruck unter Kontrolle zu bringen.
Vor diesem Hintergrund scheine es, dass eine "Nicht-Landung" keine Option sei und man in den kommenden Monaten entweder eine weiche oder eine harte Landung der Wirtschaft erleben werde. Starke Konjunkturdaten könnten höhere Zinssätze bedeuten und damit die Wahrscheinlichkeit einer harten Landung zu einem späteren Zeitpunkt erhöhen.
Normalerweise würde eine solche inverse Kurve eindeutig auf eine harte Landung hindeuten und man könnte erwarten, dass sie Druck auf Risikoanlagen ausübe. Die Inversion der Kurve scheine jedoch nicht auf Konjunkturpessimismus zurückzuführen zu sein. Vielmehr scheine der Grund die übergroße Zuversicht zu sein, dass die FED die Inflation auf ihr 2-Prozent-Ziel zurückbringen werde.
Durch diese Einschätzung scheinen Aktien weiterhin gestützt zu werden. Die Experten seien allerdings der Meinung, dass die Marktteilnehmer etwas zu zuversichtlich sein könnten. Aus ihrer Sicht würden die FED und andere Zentralbanken in gewisser Weise Geiseln der Daten bleiben. Folglich würden die Experten bei einer vorsichtigen Haltung gegenüber Risikoanlagen bleiben. Sie würden weiterhin davon ausgehen, dass sich das Wachstum verlangsamen und die Zinsen noch einige Zeit hoch bleiben würden.
Es falle auf, dass ein Index von US-Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating (IG) aktuell nicht mehr Rendite abwerfe als Bareinlagen. In einer Welt der extremen Kurveninversion werde Cash zum König. Die Experten würden Vorteile in einem Ansatz sehen, der absolute Renditen auf einer Cash-plus-Basis liefern könne.
In ähnlicher Weise böten auch die Euro-IG-Kreditbenchmarks Renditen, die nicht wesentlich über Barmitteln lägen. Solange die Zinserwartungen nicht zurückgehen würden, würden die Experten kaum Spielraum für einen weiteren Rückgang der Renditen bei längeren Laufzeiten sehen. Dies spreche für eine relativ defensive Allokation zum gegenwärtigen Zeitpunkt. (10.03.2023/alc/a/a)