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US-Schuldenobergrenze: Wie der Junge, der zu oft "Wolf!" rief
19.05.23 12:39
RBC BlueBay Asset Management
London (www.anleihencheck.de) - In den USA tobt die Debatte über die Schuldenobergrenze weiter, so Mark Dowding, Chief Investment Officer bei BlueBay, RBC BlueBay Asset Management.
Gefühlt befinden wir uns nun einen Monat vor dem "Tag X", an welchem dem Finanzministerium das Geld ausgehen wird, so die Experten von RBC BlueBay Asset Management.
Seit geraumer Zeit würden die Experten von RBC BlueBay Asset Management davon ausgehen, dass die Verhandlungen aufgrund der politischen Dysfunktionalität im Kongress lange andauern würden. Die Republikaner und Demokraten würden jeweils versuchen, einen politischen Vorteil gegenüber der anderen Partei zu erlangen.
Es sei möglich, dass eine Überbrückungsvereinbarung getroffen werde, um die Situation bis September zu entschärfen. Letztendlich aber müssten beide Seiten einen Kompromiss finden. Die Geschichte zeige, dass dies meist erst nach einer Phase erhöhter Unsicherheiten geschehe.
Im Moment würden sich die Marktteilnehmer aber zuversichtlich zeigen. Die Volatilität sei gesunken und die Märkte würden seitwärts tendieren. Es scheine die Annahme verbreitet, dass die US-Regierung letzten Endes ihre Schulden bedienen und das globale Finanzsystem nicht in Mitleidenschaft ziehen werde.
In gewisser Weise würden die Scharmützel im Zusammenhang mit der Schuldenobergrenze an die Geschichte von dem Jungen erinnern, der zu oft "Wolf!" gerufen habe. Nachdem er dadurch falschen Alarm ausgelöst habe, habe ihm schließlich niemand geglaubt, als er wirklich bedroht worden sei. Es scheine, dass die Märkte im Moment noch gelassen bleiben würden. Nach Erachten der Experten von RBC BlueBay Asset Management dürften die Sorgen in den kommenden Wochen aber zunehmen - denn die Uhr ticke.
Auch in der Eurozone sei es an den Kapitalmärkten in letzter Zeit relativ ruhig. Die Experten von RBC BlueBay Asset Management würden weiterhin davon ausgehen, dass die Staatengemeinschaft in diesem Konjunkturzyklus etwa sechs Monate hinter den USA zurückliege. Die Europäische Zentralbank (EZB) werde die Zinssätze bis zum Ende des Sommers noch zweimal auf dann 3,75 Prozent anheben. Das entspreche im Großen und Ganzen den Markterwartungen.
Da das Lohnwachstum weiterhin robust sei und der Arbeitsmarkt in der Region noch keine wirklichen Anzeichen einer Wende erkennen lasse, würden die Experten von RBC BlueBay Asset Management Zinssenkungen durch die EZB bis nächstes Jahr um diese Zeit für unwahrscheinlich halten.
Die Verringerung des Zinsgefälles zwischen den USA und der Eurozone, die anhaltenden Probleme von US-Regionalbanken und die Sorge um die Schuldenobergrenze hätten die Experten von RBC BlueBay Asset Management in letzter Zeit veranlasst, den Euro gegenüber dem US-Dollar zu bevorzugen. Die Experten würden eine Bewegung in Richtung 1,15 für wahrscheinlicher als ein Abrutschen in Richtung Parität halten.
In der vergangenen Woche seien aus China weitere enttäuschende Daten vermeldet worden. Das werfe die Frage auf, ob dies die Aussichten des Euro beeinträchtigen werde. In der Tat hätten die Experten von RBC BlueBay Asset Management selbst darauf hingewiesen, dass sie Spielraum für eine strukturelle Unterperformance der chinesischen Wirtschaft unter Xi Jinping und weitere Schritte in Richtung Deglobalisierung sähen, die auch das Potenzial der chinesischen Wirtschaft in den kommenden Jahren begrenzen würden. Die Experten seien jedoch nach wie vor der Meinung, dass sich der Euro ungeachtet dessen behaupten könne. Die Währungsunion müsse sich nicht ausschließlich auf die deutschen Exporte nach China verlassen, um die Nachfrage zu stützen.
In Japan würden die Inflationsraten derweil weiter ansteigen. Die Experten von RBC BlueBay Asset Management seien der Meinung, dass die Bank of Japan (BoJ) viel zu langsam erkenne, dass das Ziel einer stabilen Inflation von 2 Prozent erreicht sei. Je länger sie die Normalisierung ihrer Geldpolitik hinauszögere, desto stärker nähmen die Risiken eines extremen Überschießens der Inflation zu.
In diesem Zusammenhang seien die Äußerungen von Kabinettssekretär Hirokazu Matsuno in dieser Woche interessant gewesen, nach denen die großen Energieversorgungsunternehmen die Strompreise ab Juni um 14 bis 42 Prozent anheben dürften. Das werde wahrscheinlich zu einem weiteren Anstieg der Inflation führen und aus Sicht der Experten von RBC BlueBay Asset Management die Lohnforderungen auf einem relativ angespannten Arbeitsmarkt stützen.
Viele Entwicklungen in Japan erinnern an das, was wir in den vergangenen Jahren in den USA und in Europa gesehen haben, so die Experten von RBC BlueBay Asset Management. Die Experten von RBC BlueBay Asset Management würden aber glauben, dass es bei den Inflationsrisiken in Japan einen blinden Fleck gebe, da das Land so lange in einer deflationären Denkweise gefangen gewesen sei. (19.05.2023/alc/a/a)
Gefühlt befinden wir uns nun einen Monat vor dem "Tag X", an welchem dem Finanzministerium das Geld ausgehen wird, so die Experten von RBC BlueBay Asset Management.
Seit geraumer Zeit würden die Experten von RBC BlueBay Asset Management davon ausgehen, dass die Verhandlungen aufgrund der politischen Dysfunktionalität im Kongress lange andauern würden. Die Republikaner und Demokraten würden jeweils versuchen, einen politischen Vorteil gegenüber der anderen Partei zu erlangen.
Es sei möglich, dass eine Überbrückungsvereinbarung getroffen werde, um die Situation bis September zu entschärfen. Letztendlich aber müssten beide Seiten einen Kompromiss finden. Die Geschichte zeige, dass dies meist erst nach einer Phase erhöhter Unsicherheiten geschehe.
Im Moment würden sich die Marktteilnehmer aber zuversichtlich zeigen. Die Volatilität sei gesunken und die Märkte würden seitwärts tendieren. Es scheine die Annahme verbreitet, dass die US-Regierung letzten Endes ihre Schulden bedienen und das globale Finanzsystem nicht in Mitleidenschaft ziehen werde.
In gewisser Weise würden die Scharmützel im Zusammenhang mit der Schuldenobergrenze an die Geschichte von dem Jungen erinnern, der zu oft "Wolf!" gerufen habe. Nachdem er dadurch falschen Alarm ausgelöst habe, habe ihm schließlich niemand geglaubt, als er wirklich bedroht worden sei. Es scheine, dass die Märkte im Moment noch gelassen bleiben würden. Nach Erachten der Experten von RBC BlueBay Asset Management dürften die Sorgen in den kommenden Wochen aber zunehmen - denn die Uhr ticke.
Da das Lohnwachstum weiterhin robust sei und der Arbeitsmarkt in der Region noch keine wirklichen Anzeichen einer Wende erkennen lasse, würden die Experten von RBC BlueBay Asset Management Zinssenkungen durch die EZB bis nächstes Jahr um diese Zeit für unwahrscheinlich halten.
Die Verringerung des Zinsgefälles zwischen den USA und der Eurozone, die anhaltenden Probleme von US-Regionalbanken und die Sorge um die Schuldenobergrenze hätten die Experten von RBC BlueBay Asset Management in letzter Zeit veranlasst, den Euro gegenüber dem US-Dollar zu bevorzugen. Die Experten würden eine Bewegung in Richtung 1,15 für wahrscheinlicher als ein Abrutschen in Richtung Parität halten.
In der vergangenen Woche seien aus China weitere enttäuschende Daten vermeldet worden. Das werfe die Frage auf, ob dies die Aussichten des Euro beeinträchtigen werde. In der Tat hätten die Experten von RBC BlueBay Asset Management selbst darauf hingewiesen, dass sie Spielraum für eine strukturelle Unterperformance der chinesischen Wirtschaft unter Xi Jinping und weitere Schritte in Richtung Deglobalisierung sähen, die auch das Potenzial der chinesischen Wirtschaft in den kommenden Jahren begrenzen würden. Die Experten seien jedoch nach wie vor der Meinung, dass sich der Euro ungeachtet dessen behaupten könne. Die Währungsunion müsse sich nicht ausschließlich auf die deutschen Exporte nach China verlassen, um die Nachfrage zu stützen.
In Japan würden die Inflationsraten derweil weiter ansteigen. Die Experten von RBC BlueBay Asset Management seien der Meinung, dass die Bank of Japan (BoJ) viel zu langsam erkenne, dass das Ziel einer stabilen Inflation von 2 Prozent erreicht sei. Je länger sie die Normalisierung ihrer Geldpolitik hinauszögere, desto stärker nähmen die Risiken eines extremen Überschießens der Inflation zu.
In diesem Zusammenhang seien die Äußerungen von Kabinettssekretär Hirokazu Matsuno in dieser Woche interessant gewesen, nach denen die großen Energieversorgungsunternehmen die Strompreise ab Juni um 14 bis 42 Prozent anheben dürften. Das werde wahrscheinlich zu einem weiteren Anstieg der Inflation führen und aus Sicht der Experten von RBC BlueBay Asset Management die Lohnforderungen auf einem relativ angespannten Arbeitsmarkt stützen.
Viele Entwicklungen in Japan erinnern an das, was wir in den vergangenen Jahren in den USA und in Europa gesehen haben, so die Experten von RBC BlueBay Asset Management. Die Experten von RBC BlueBay Asset Management würden aber glauben, dass es bei den Inflationsrisiken in Japan einen blinden Fleck gebe, da das Land so lange in einer deflationären Denkweise gefangen gewesen sei. (19.05.2023/alc/a/a)