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US-Rettungspaket kein Signal für Zinssenkungen
16.03.23 09:00
Fürst Fugger Privatbank
Augsburg (www.anleihencheck.de) - Nachdem an einem ereignisreichen Wochenende zwei US-Regionalbanken geschlossen werden mussten, wurde in den USA ein Rettungspaket geschnürt, so Marko Behring, Leiter Asset Management der Fürst Fugger Privatbank.
Um zukünftige Turbulenzen im amerikanischen Regionalbankenmarkt zu vermeiden, erlaube es US-Banken zukünftig, im Falle von schnell abschmelzen Kundeneinlagen kostengünstig die Zentralbank anzuzapfen. Viele Marktteilnehmer würden sich fragen, ob dies nun die lang ersehnte Kehrtwende der US-Zentralbank in Sachen Zinspolitik sei, und auf eine etwas vorsichtigere Gangart der US-Notenbank hoffen. Also freie Bahn für Aktien und für demnächst wieder sinkende Zinsen?
Für Marko Behring sei die Gemengelage nicht so einfach. Im Gegenteil: "Die US-Inflationsdaten deuten auf eine hartnäckige Kerninflation hin. Durch das Bankenrettungspaket der FED dürften systemische Risiken für das Finanzsystem wirksam eingedämmt worden sein." Und das seien gute Rahmenbedingungen, um eine im Grundsatz weiterhin straffe Zentralbankpolitik fortzusetzen. Mehr noch: Die FED liefe nicht Gefahr, eine weitere Bank in Schieflage zu bringen, so Behring: "Bankenrettung plus Inflationsbekämpfung. Das könnte den Respekt vor der Zentralbank als Institution wieder herstellen. Wir gehen daher von einer Erhöhung um 25 Basispunkte aus." Selbst 50 Basispunkte seien nicht völlig vom Tisch, aber deutlich weniger wahrscheinlich.
Wie also sollen man sich positionieren? Kurzfristig könne es auf der Aktienseite den ein oder anderen positiven Tag geben. Marko Behring warne jedoch: "Die Schieflagen mehrerer Finanzinstitute innerhalb nur einer Woche haben gezeigt, dass der Zinserhöhungszyklus der US-Zentralbank mittlerweile in der Realwirtschaft angekommen ist." Ihm sei auch kein Bullenmarkt bekannt, der eine Woche nach zwei Bankenpleiten seinen Anfang genommen hätte.
Mittelfristig müsse man mit einer weiterhin hohen Volatilität rechnen. Marko Behring sehe auch weitere Branchen bedroht: "Die nächste Branche, die Gefahr läuft, in Schieflage zu geraten, könnte die US-Immobilienbranche sein. Und für die dürfte die US-Regierung wohl kaum ein Rettungspaket schnüren."
Anleger sollten daher vor allem auf defensive Aktien aus den Bereichen Basiskonsum, Pharma und Health-Care setzen. Dies seien Branchen, die nach einem holprigen Start ins Jahr gerade in den turbulenten letzten Tagen ihre Stärke ausgespielt und dem wilden Börsenwetter getrotzt hätten. Für diese Titel sprächen solide Dividenden, günstige Bewertungen und vor allem die stabile Entwicklung an hochvolatilen Tagen. (16.03.2023/alc/a/a)
Um zukünftige Turbulenzen im amerikanischen Regionalbankenmarkt zu vermeiden, erlaube es US-Banken zukünftig, im Falle von schnell abschmelzen Kundeneinlagen kostengünstig die Zentralbank anzuzapfen. Viele Marktteilnehmer würden sich fragen, ob dies nun die lang ersehnte Kehrtwende der US-Zentralbank in Sachen Zinspolitik sei, und auf eine etwas vorsichtigere Gangart der US-Notenbank hoffen. Also freie Bahn für Aktien und für demnächst wieder sinkende Zinsen?
Wie also sollen man sich positionieren? Kurzfristig könne es auf der Aktienseite den ein oder anderen positiven Tag geben. Marko Behring warne jedoch: "Die Schieflagen mehrerer Finanzinstitute innerhalb nur einer Woche haben gezeigt, dass der Zinserhöhungszyklus der US-Zentralbank mittlerweile in der Realwirtschaft angekommen ist." Ihm sei auch kein Bullenmarkt bekannt, der eine Woche nach zwei Bankenpleiten seinen Anfang genommen hätte.
Mittelfristig müsse man mit einer weiterhin hohen Volatilität rechnen. Marko Behring sehe auch weitere Branchen bedroht: "Die nächste Branche, die Gefahr läuft, in Schieflage zu geraten, könnte die US-Immobilienbranche sein. Und für die dürfte die US-Regierung wohl kaum ein Rettungspaket schnüren."
Anleger sollten daher vor allem auf defensive Aktien aus den Bereichen Basiskonsum, Pharma und Health-Care setzen. Dies seien Branchen, die nach einem holprigen Start ins Jahr gerade in den turbulenten letzten Tagen ihre Stärke ausgespielt und dem wilden Börsenwetter getrotzt hätten. Für diese Titel sprächen solide Dividenden, günstige Bewertungen und vor allem die stabile Entwicklung an hochvolatilen Tagen. (16.03.2023/alc/a/a)