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US-Notenbank: Jerome Powell macht nix und fühlt sich gut!
02.11.23 11:45
Nord LB
Hannover (www.anleihencheck.de) - Wartet die Federal Reserve ab oder erhöht sie noch einmal die Zinsen, fragen die Analysten der Nord LB.
Das sei die Frage gewesen: Nach elf Zinsanhebungen von insgesamt 525 BP habe sich die US-Notenbank gestern zum zweiten Mal in Folge für ein Abwarten entschieden. Überraschend sei es nicht - die Finanzmarktbeteiligten hätten damit gerechtet. Dennoch habe es natürlich wie immer ein gewisses Restrisiko gegeben, dass die FED doch hätte agieren können.
Das FOMC-Statement habe kaum nennenswerte Anpassungen beinhaltet: Es sei einzig hinzugenommen worden, dass sich nicht nur die Kreditkonditionen verschärft hätten, sondern generell auch die Bedingungen auf den Finanzmärkten. Dabei würden die mittlerweile stark gestiegenen Renditen von US-Treasuries als Benchmark generell sicherlich mit hineinspielen. Ansonsten ermögliche ein Abwarten der FED, weitere Informationen über die Auswirkungen der bisherigen geldpolitischen Maßnahmen auf Konjunktur und Preise zu analysieren. Die Entscheidung im Gremium sei einstimmig gefallen.
In der Pressekonferenz habe sich Jerome Powell zufrieden mit dem Ergebnis der von der FED geführten Bekämpfung der Inflation gezeigt. Es gebe diesbezüglich Erfolge, die Inflationserwartungen blieben stabil und Lohndruck sei abgemildert. Wenig habe er die Notwendigkeit weiterer zusätzlicher restriktiver Zinsschritte fokussiert, dagegen habe er die Wichtigkeit der Frage betont, wie lange die Geldpolitik restriktiv bleiben müsse. Über Zinssenkungen werde aber gar nicht gesprochen. Es sei wie es sei - er fühle sich gut dabei!
Da es diesmal (wie immer auf der ersten FOMC-Sitzung eines Quartals) keine neuen Zinsprojektionen gegeben habe, seien sie gestern nur indirekt ein Thema gewesen. Gemäß den letzten Zinsprojektionen aus dem September stehe für das 4. Quartal 2023 unverändert noch eine Zinsanhebung im 4. Quartal im Raum. Die Frage sei gewesen, wie die FED im Falle eines Abwartens nun damit umgehen würde. Powell habe nicht direkt diese Erwartung einer noch weiteren Zinsanhebung in 2023 verteidigt, aber schon angemerkt, dass sich bei allen Prognosen im Zeitablauf beim Eingang neuer Informationen immer ein "Zerfall" der Korrektheit ergebe.
Das gestrige Event sei weder hawkish noch dovish zu bewerten: So könnte die FED je nach Datenlage auf der nächsten FOMC-Sitzung am 13. Dezember noch einmal restriktiv handeln. Sie konstatiere aber auch bereits, dass erstens die US-Konjunktur starken Gegenwind erhalte - unter anderem durch die Federal Reserve! Zweitens erkenne sie aber, dass eine Headline-Inflation bei 3,7% mit voraussichtlich bald weiter südwärts gerichteter Tendenz auf gutem Wege sei. Auch die Inflationskernrate bei noch höheren 4,1% sei zuletzt heruntergekommen. Ein angestrebtes "unfallfreies Wachstumsjahr mit niedriger Inflation 2024" erfordere nun, die volle Wirkung von 525 BP-Zinsanhebungen in nur 18 Monaten genau zu analysieren. Die konjunkturelle Lage sei noch gut - die Gegenwinde würden aber zunehmen. Abwarten sei dann am besten!
Zwar werde es von den weiteren Zahlen vom Arbeitsmarkt und zur Inflation abhängen: Würden diese stark ausfallen, könnte die FED am 13. Dezember eine letzte Zinsanhebung durchführen. Doch das sei eher unwahrscheinlich. Viel werde auch von der Entwicklung am Rohölmarkt abhängen. Zudem müsse wohl das Thema Shutdown nebenbei berücksichtigt werden. Konjunktur und Inflation, Geopolitik und Politik stünden so weiterhin im Fokus - die Analysten würden aber weiterhin mit keiner zusätzlichen Zinsanhebung mehr rechnen.
Der "Inflationsbekämpfer" Jerome Powell scheine nun seine Hände in den Schoß zu legen und abwarten zu wollen: Nach elf Zinsanhebungen von insgesamt 525 BP habe sich die Federal Reserve auf der gestrigen Notenbanksitzung zum zweiten Mal in Folge für ein Abwarten entschieden. Weiterhin stehe zwar noch gemäß den Zinsprojektionen des FOMC-Gremiums eine weitere Zinsanhebung bis Ende des Jahres im Raum - aber das sei höchst unwahrscheinlich! Denn erstens spüre die US-Konjunktur bereits starken Gegenwind - unter anderem genau von den bisherigen Zinsanhebungen. Und zweitens scheine die Inflation langsam aber sicher in freundlichere Bereiche zurück zu kommen.
Die volle Wirkung von 525 BP-Zinsanhebungen in nur 18 Monaten sollte also abgewartet werden. Jerome Powell habe sich entsprechend zufrieden mit dem Ergebnis der von der FED geführten Bekämpfung der Inflation gezeigt. Es gebe diesbezüglich Erfolge und die Inflationserwartungen blieben stabil. Es sei wie es sei - und er fühle sich gut dabei! (02.11.2023/alc/a/a)
Das sei die Frage gewesen: Nach elf Zinsanhebungen von insgesamt 525 BP habe sich die US-Notenbank gestern zum zweiten Mal in Folge für ein Abwarten entschieden. Überraschend sei es nicht - die Finanzmarktbeteiligten hätten damit gerechtet. Dennoch habe es natürlich wie immer ein gewisses Restrisiko gegeben, dass die FED doch hätte agieren können.
Das FOMC-Statement habe kaum nennenswerte Anpassungen beinhaltet: Es sei einzig hinzugenommen worden, dass sich nicht nur die Kreditkonditionen verschärft hätten, sondern generell auch die Bedingungen auf den Finanzmärkten. Dabei würden die mittlerweile stark gestiegenen Renditen von US-Treasuries als Benchmark generell sicherlich mit hineinspielen. Ansonsten ermögliche ein Abwarten der FED, weitere Informationen über die Auswirkungen der bisherigen geldpolitischen Maßnahmen auf Konjunktur und Preise zu analysieren. Die Entscheidung im Gremium sei einstimmig gefallen.
In der Pressekonferenz habe sich Jerome Powell zufrieden mit dem Ergebnis der von der FED geführten Bekämpfung der Inflation gezeigt. Es gebe diesbezüglich Erfolge, die Inflationserwartungen blieben stabil und Lohndruck sei abgemildert. Wenig habe er die Notwendigkeit weiterer zusätzlicher restriktiver Zinsschritte fokussiert, dagegen habe er die Wichtigkeit der Frage betont, wie lange die Geldpolitik restriktiv bleiben müsse. Über Zinssenkungen werde aber gar nicht gesprochen. Es sei wie es sei - er fühle sich gut dabei!
Das gestrige Event sei weder hawkish noch dovish zu bewerten: So könnte die FED je nach Datenlage auf der nächsten FOMC-Sitzung am 13. Dezember noch einmal restriktiv handeln. Sie konstatiere aber auch bereits, dass erstens die US-Konjunktur starken Gegenwind erhalte - unter anderem durch die Federal Reserve! Zweitens erkenne sie aber, dass eine Headline-Inflation bei 3,7% mit voraussichtlich bald weiter südwärts gerichteter Tendenz auf gutem Wege sei. Auch die Inflationskernrate bei noch höheren 4,1% sei zuletzt heruntergekommen. Ein angestrebtes "unfallfreies Wachstumsjahr mit niedriger Inflation 2024" erfordere nun, die volle Wirkung von 525 BP-Zinsanhebungen in nur 18 Monaten genau zu analysieren. Die konjunkturelle Lage sei noch gut - die Gegenwinde würden aber zunehmen. Abwarten sei dann am besten!
Zwar werde es von den weiteren Zahlen vom Arbeitsmarkt und zur Inflation abhängen: Würden diese stark ausfallen, könnte die FED am 13. Dezember eine letzte Zinsanhebung durchführen. Doch das sei eher unwahrscheinlich. Viel werde auch von der Entwicklung am Rohölmarkt abhängen. Zudem müsse wohl das Thema Shutdown nebenbei berücksichtigt werden. Konjunktur und Inflation, Geopolitik und Politik stünden so weiterhin im Fokus - die Analysten würden aber weiterhin mit keiner zusätzlichen Zinsanhebung mehr rechnen.
Der "Inflationsbekämpfer" Jerome Powell scheine nun seine Hände in den Schoß zu legen und abwarten zu wollen: Nach elf Zinsanhebungen von insgesamt 525 BP habe sich die Federal Reserve auf der gestrigen Notenbanksitzung zum zweiten Mal in Folge für ein Abwarten entschieden. Weiterhin stehe zwar noch gemäß den Zinsprojektionen des FOMC-Gremiums eine weitere Zinsanhebung bis Ende des Jahres im Raum - aber das sei höchst unwahrscheinlich! Denn erstens spüre die US-Konjunktur bereits starken Gegenwind - unter anderem genau von den bisherigen Zinsanhebungen. Und zweitens scheine die Inflation langsam aber sicher in freundlichere Bereiche zurück zu kommen.
Die volle Wirkung von 525 BP-Zinsanhebungen in nur 18 Monaten sollte also abgewartet werden. Jerome Powell habe sich entsprechend zufrieden mit dem Ergebnis der von der FED geführten Bekämpfung der Inflation gezeigt. Es gebe diesbezüglich Erfolge und die Inflationserwartungen blieben stabil. Es sei wie es sei - und er fühle sich gut dabei! (02.11.2023/alc/a/a)