US-Inflation - drei positive Folgerungen


11.05.23 16:36
M&G Investments

London (www.anleihencheck.de) - Die US-Inflation ging im April auf 4,9% zurück und setzte damit ihren disinflationären Trend fort, so Carlo Putti, Investment Director im M&G Public Fixed Income Team bei M&G Investments.

Auch die Kerninflation sei im Jahresvergleich auf 5,5% gesunken. Insgesamt sei dies ein interessanter Inflationsreport mit drei sehr positiven Schlussfolgerungen gewesen:

1. Der Inflationsdruck lasse nach: Es seien nicht nur einige wenige Posten, die die Gesamtinflation nach unten drücken würden, sondern es handle sich um einen breiteren Trend. In immer mehr Kategorien lasse der Druck nach und bewege sich in die richtige Richtung. Dies werde besonders deutlich, wenn man den Median des Verbraucherpreisindex betrachte, der sich auf den Kern der Verteilung konzentriere und die durch Ausreißer verursachten Störungen vermeide.

2. "Die Mieten scheinen ihren Höhepunkt erreicht zu haben: Der Bericht bestätigt die Verlangsamung des Mietpreisanstiegs", so Putti. Dies sei wichtig, da die Mieten die bei weitem größte Komponente des Inflationskorbs darstellen würden und folglich dessen Haupttreiber seien. Wenn sie sinken würden, werde die Inflation wahrscheinlich auch sinken. Es sei immer noch unklar, wie stark die Mieten angesichts des Anstiegs der Löhne tatsächlich fallen könnten, aber die Schwäche des Wohnungsmarktes werde sie wahrscheinlich für einige Zeit auf dem richtigen Kurs halten. Die Hauspreisentwicklung liege dabei in der Regel etwa 18 Monate vor den Mietpreisen.

3. Der von Jerome Powell bevorzugte Indikator "Kerndienstleistungen ohne Unterkunft" gehe zurück. Dies sei der wichtigste Indikator für Powell, da man hier eine Lohn-Preis-Spirale sehen könnte. Die meisten Posten in dieser Unterkategorie würden stark von den Löhnen beeinflusst. Bislang scheine sich die Lohn-Preis-Rückkopplung abzuschwächen. Und das sei eine wirklich gute Nachricht. Denn sie untermauere den Gedanken, dass die FED zumindest vorerst keine weiteren Erhöhungen mehr vornehmen werde. (11.05.2023/alc/a/a)