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USA: Die nahende Schuldenobergrenze hat das Zeug dazu, Unruhe zu stiften
10.05.23 09:26
Fürst Fugger Privatbank
Augsburg (www.anleihencheck.de) - In unregelmäßigen Abständen schafft es die Schuldenobergrenze der USA in unsere Schlagzeilen, so die Analysten der Fürst Fugger Privatbank.
So auch jetzt. Sie sei eine gesetzliche Grenze für die Höhe der Staatsverschuldung, die nur der US-Kongress wieder erhöhen könne. Der werde jedoch nur mit knapper Mehrheit regiert. Verweigere die Kammer eine Anhebung der Schuldenobergrenze, drohe den USA im schlimmsten Falle ein Staatsbankrott.
Das wäre eine äußerst ernste Situation. Und doch scheinen die Finanzmärkte gelassen zu bleiben: Die Aktienmärkte verharren nahe ihres Jahreshochs und auch die Rentenmärkte zeigen sich weitestgehend unbeeindruckt, so die Analysten der Fürst Fugger Privatbank. Jedenfalls noch, meine Marko Behring, Leiter Asset Management der Fürst Fugger Privatbank: "Die ersten Zeichen einer Beunruhigung lassen sich durchaus wahrnehmen - man muss nur genauer hinsehen." Die Ausfallversicherungen gegen einen Staatsbankrott der USA, die sogenannten Credit Default Swaps, würden mittlerweile auf Niveaus notieren, wie zuletzt zum Höhepunkt der Finanzkrise 2008, so Behring. Also vielleicht doch Grund zur Beunruhigung?
Seit 2010 sei die Schuldenobergrenze achtmal angehoben worden - meist problemlos. Man habe auch nach harten Verhandlungen immer eine Einigung erzielt. Davon gehe Behring auch dieses Mal aus: "Die wirtschaftlichen Kollateralschäden eines US-Staatsbankrotts wären unvorhersehbar. Dieses Risiko wollen weder die Republikaner noch die Demokraten eingehen." Sein Primärszenario sei daher eine Einigung. Der Weg dahin könne aber noch holprig werden. So hätte US-Finanzministerin Janet Yellen gewarnt, den USA könne bereits im Juni das Geld ausgehen. Das schon bald einsetzende politische Geschacher dürfte an den Märkten phasenweise Unruhe stiften und für eine höhere Volatilität sorgen.
Eine knappe Abstimmung im Kongress in letzter Minute sei nicht unwahrscheinlich, meine Marko Behring: "In den Wochen vor der Einigung 2011 verloren die USA ihr AAA Rating, der DAX verlor 35%, der S&P 500 20% und Gold wurde stark nachgefragt." Letztendlich hätten die Märkte aber auch diese "Beinahe-Katastrophe" bereits im guten Aktienjahr 2012 wieder ausbügeln können.
Als Quintessenz rate Marko Behring dazu, Ruhe zu bewahren, vielleicht Gold beizumischen (sofern noch nicht geschehen) und den ein oder anderen Titel zu verkaufen, der auf der Verkaufsliste stehe: "Die bevorstehenden Volatilitäten solle man eher als Chancen begreifen. In der vermutlich anstehenden Schwächephase kann man bei guten Gelegenheiten und günstigen Qualitätstiteln zugreifen." (10.05.2023/alc/a/a)
So auch jetzt. Sie sei eine gesetzliche Grenze für die Höhe der Staatsverschuldung, die nur der US-Kongress wieder erhöhen könne. Der werde jedoch nur mit knapper Mehrheit regiert. Verweigere die Kammer eine Anhebung der Schuldenobergrenze, drohe den USA im schlimmsten Falle ein Staatsbankrott.
Seit 2010 sei die Schuldenobergrenze achtmal angehoben worden - meist problemlos. Man habe auch nach harten Verhandlungen immer eine Einigung erzielt. Davon gehe Behring auch dieses Mal aus: "Die wirtschaftlichen Kollateralschäden eines US-Staatsbankrotts wären unvorhersehbar. Dieses Risiko wollen weder die Republikaner noch die Demokraten eingehen." Sein Primärszenario sei daher eine Einigung. Der Weg dahin könne aber noch holprig werden. So hätte US-Finanzministerin Janet Yellen gewarnt, den USA könne bereits im Juni das Geld ausgehen. Das schon bald einsetzende politische Geschacher dürfte an den Märkten phasenweise Unruhe stiften und für eine höhere Volatilität sorgen.
Eine knappe Abstimmung im Kongress in letzter Minute sei nicht unwahrscheinlich, meine Marko Behring: "In den Wochen vor der Einigung 2011 verloren die USA ihr AAA Rating, der DAX verlor 35%, der S&P 500 20% und Gold wurde stark nachgefragt." Letztendlich hätten die Märkte aber auch diese "Beinahe-Katastrophe" bereits im guten Aktienjahr 2012 wieder ausbügeln können.
Als Quintessenz rate Marko Behring dazu, Ruhe zu bewahren, vielleicht Gold beizumischen (sofern noch nicht geschehen) und den ein oder anderen Titel zu verkaufen, der auf der Verkaufsliste stehe: "Die bevorstehenden Volatilitäten solle man eher als Chancen begreifen. In der vermutlich anstehenden Schwächephase kann man bei guten Gelegenheiten und günstigen Qualitätstiteln zugreifen." (10.05.2023/alc/a/a)