USA: Das gemeine Biest Inflation will kaum zurück in den Käfig!


10.05.23 16:07
Nord LB

Hannover (www.anleihencheck.de) - Nahezu wie erwartet kamen die US-Verbraucherpreise herein: Im April stiegen sowohl die Gesamtrate als auch die Kernrate um 0,4% M/M, so die Analysten der Nord LB.

Aufgrund von ähnlich hohen (entlastenden) Basiseffekten seien die Jahresraten auf 4,9% bzw. 5,4% marginal zurückgegangen. Als preistreibend hätten sich der Energiebereich und hierbei insbesondere die Benzinpreise erwiesen - nach der Förderkürzung der OPEC+. Bemerkenswert niedrig sei aber diesmal der Zuwachs in der Preiskomponente der Mietadäquate (+0,2% M/M) ausgefallen. Vorlaufende Indikatoren würden andeuten, dass sich hierbei in den kommenden Monaten noch schwächere Tendenzen bemerkbar machen sollten.

Die heutigen Inflationszahlen seien hinsichtlich der zu erwartenden Zinsentscheidung der Federal Reserve am 14. Juni als immerhin moderat erfreulich zu bewerten: Nochmals hätten die Energiepreise zwar für Aufwind gesorgt, doch immerhin habe sich im viel beachteten Dienstleistungsbereich eine disinflationäre Tendenz offenbart. Insbesondere die Mietausgaben scheinen im Zuge der Schwierigkeiten auf dem Immobilienmarkt langsam eine moderatere Entwicklung aufzuzeigen, was sich fortsetzen sollte, so die Analysten der Nord LB. Würden die Bankenturbulenzen und generell die Auswirkungen der Zinserhöhungen auf das Finanzsystem als potenziell wichtige Faktoren für die nächste Zinsentscheidung hinzugenommen, dann könnte sich heute andeuten, dass die Zinsanhebungsorgie eigentlich beendet sein sollte. (10.05.2023/alc/a/a)