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USA: Zinsgipfel erreicht? Wann kommt die Zinswende?


22.05.23 09:45
Postbank Research

Bonn (www.anleihencheck.de) - Die Inflationsrate reduzierte sich im April zum zehnten Mal in Folge, indem sie leicht von 5,0 im März auf 4,9 Prozent sank, so die Analysten von Postbank Research.

Die Kerninflationsrate sei ebenfalls von 5,6 auf 5,5 Prozent gefallen.

Der Arbeitsmarktreport für den April habe auf den ersten Blick ein solides Bild geliefert. Die Arbeitslosenquote sei unerwartet von 3,5 auf 3,4 Prozent gesunken, ein Niveau, das im Januar und zuvor zuletzt Ende 1969 erreicht worden sei. Der Stellenaufbau habe mit 253.000 über den Erwartungen gelegen, die Vormonate seien jedoch stark nach unten revidiert worden. Der Anstieg der durchschnittlichen Stundenverdienste zum Vorjahr sei von 4,3 auf 4,4 Prozent gestiegen.

Während der ISM-Index der Industrie im April mit 47,1 Punkten leicht verbessert im kontraktiven Bereich geblieben sei, habe sich der Index der Dienstleistungen mit einem ebenfalls leichten Anstieg bei 51,9 Punkten im expansiven Bereich behauptet.

Am 3. Mai habe die FED die Leitzinsen erneut um 25 bp erhöht. Die Zinsterminmärkte würden nun von einem Ende des Erhöhungszyklus ausgehen, die FED konzedierte zumindest eine wahrscheinliche Zinspause im Juni. Für das zweite Halbjahr würden nun Zinssenkungen um rund 50 Basispunkte eingepreist.

Die vom Markt eingepreiste Leitzinsdifferenz zwischen den USA und der Eurozone für Dezember 2023 sei zuletzt von 80 bp auf derzeit rund 95 bp gestiegen. Der US-Dollar habe sich leicht erholen können. Über die nächsten sechs Monate würden die Analysten eine Abwertung des US-Dollars auf EUR/USD 1,13 erwarten, sofern der USD nicht in seiner Rolle als "sicherer Hafen" gesucht werde. (Währungsbulletin Juni 2023) (22.05.2023/alc/a/a)