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USA: Zinserhöhungszyklus der FED doch erst im Sommer beendet?


08.03.23 12:36
Postbank Research

Bonn (www.anleihencheck.de) - Vorlaufindikatoren wie PMIs deuten nicht auf eine unmittelbar bevorstehende Rezession hin, so die Analysten von Postbank Research.

Der ISM-PMI für das Verarbeitende Gewerbe bleibe mit 47,7 Punkten im Februar zwar im kontraktiven Bereich; der ISM-PMI für Dienstleistungen mit 55,1 Punkten auf sehr hohem Niveau. Das Verbrauchervertrauen gemessen am University of Michigan-Index bleibe sehr robust.

Im Dezember sei die Verbraucherpreisinflation enttäuschend gering nur um 0,1 Prozentpunkte auf 6,4 Prozent gesunken, die Kerninflationsrate in gleichem Maße auf 5,6 Prozent.

Der Impulsgeber schlechthin für die Märkte sei der Arbeitsmarktbericht für den Januar gewesen. Die Anzahl der neugeschaffenen Stellen habe mit 517.000 weit über den Median-Prognosen gelegen. Zudem seien die Vormonate nach oben revidiert worden. Der Anstieg der Stundenlöhne habe sich jedoch leicht verlangsamt.

Am 22. März dürfte ein erneuter Zinsschritt um 25 Basispunkte seitens der US-Notenbank FED folgen. Die Märkte hätten noch Anfang Februar eine Terminal-Rate von unter 5,0 Prozent eingepreist. FED-Funds-Futures würden nun eine Terminal-Rate bei 5,55 Prozent signalisieren und hätten Zinssenkungen im zweiten Halbjahr 2023 ausgepreist. Einzelne Analysten würden gar 6,0 Prozent erwarten.

Die Rendite zehnjähriger US-Treasuries könnte nach aktuell 3,93 auch in sechs Monaten mit 3,95 Prozent in ähnlicher Höhe rentieren, falls die US-Notenbank die Leitzinsen nicht noch stärker erhöhe als aktuell am Markt eingepreist. (Zinsbulletin März 2023) (08.03.2023/alc/a/a)