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USA: Noch keine Einigung im Schuldenstreit; Gespräche laufen weiter


22.05.23 09:00
Helaba

Frankfurt (www.anleihencheck.de) - In der Vorwoche sind die Zinssenkungserwartungen bezüglich der FED bereits deutlich zurückgefahren worden, nachdem einige konjunkturelle Datenveröffentlichungen in der zweiten Wochenhälfte positiv überrascht hatten und FED-Vertreter nicht müde werden, auf das Risiko einer zu hohen Inflation hinzuweisen, so die Analysten der Helaba.

Zudem habe es Hinweise auf eine mögliche Einigung im US-Schuldenstreit gegeben, sodass insgesamt ein Risk-on-Modus dominiert habe. Inzwischen würden die Marktteilnehmer sogar wieder eine Zinserhöhung im Juni einpreisen, noch aber mit geringer Wahrscheinlichkeit. Auch im Hinblick auf die EZB werde zunächst noch mit Zinserhöhungen gerechnet und hier hätten sich die Zinssenkungsspekulationen in Richtung 2024 ebenfalls reduziert. EZB-Redebeiträge hätten ihren Anteil daran gehabt.

Vor diesem Hintergrund würden die Datenveröffentlichungen der neuen Woche wohl wieder mit großer Aufmerksamkeit verfolgt. Zu nennen seien in der ersten Wochenhälfte zunächst die Stimmungsumfragen in Deutschland und der Eurozone. Den Auftakt würden morgen die Vorabschätzungen der Einkaufsmanagerindices geben, gefolgt vom ifo-Geschäftsklima Deutschland. Es bleibe wohl bei der Zweiteilung zwischen guter Stimmung im Dienstleistungsgewerbe und eher würden Perspektiven in der Industrie trüben. Das Geschäftsklima dürfte insgesamt etwas niedriger ausfallen.

In den USA könnte vor allem der Freitag Datenimpulse mit sich bringen, denn dann stünden die wichtigen Aprilzahlen zum privaten Konsum (PCE), nebst den zugehörigen Deflatoren an. Der PCE-Kerndeflator sei das von der FED bevorzugte Inflationsmaß. Ein leichter Rückgang werde erwartet, ob damit aber die Zinssenkungsspekulationen wieder forciert würden, sei offen, denn das Inflationsniveau sei weiterhin erhöht. (22.05.2023/alc/a/a)