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USA: Neueste Arbeitsmarktdaten sprechen für Zinspause
04.09.23 12:37
FONDS professionell
Wien (www.anleihencheck.de) - Der US-Arbeitsmarktbericht für August dürfte der US-Notenbank FED Spielraum für eine Zinspause bei der nächsten Zinsentscheidung geben, so die Experten von "FONDS professionell".
Nachdem in den vergangenen Monaten bereits die Verbraucherpreise langsamer gestiegen seien, würden nun auch die Jobzahlen eine leichte Abschwächung und damit nachlassenden Lohndruck signalisieren.
Im August seien die Neueinstellungen mit 187.000 Stellen weiter angestiegen, zugleich seien aber die Zahlen für die beiden Vormonate deutlich nach unten korrigiert worden - die effektive Dynamik sei also bereits im Juni und Juli schwächer gewesen als die vorläufigen Zahlen angedeutet hätten. Zugleich sei das Arbeitsangebot im August deutlich gestiegen, ohne dass alle Arbeitssuchenden auch eine Beschäftigung gefunden hätten: Die Arbeitslosenquote sei daher von 3,5 auf 3,8 Prozent gestiegen.
Christian Scherrmann, US-Volkswirt bei der DWS, sage: "Infolgedessen treffe ein größeres Arbeitsangebot auf eine etwas geringere Nachfrage." Das schlage sich auch im geringeren Lohnwachstum nieder. Der durchschnittliche Stundenlohn sei um 0,2 Prozent gegenüber dem Vormonat gestiegen, während er im Juni und Juli noch um 0,4 Prozent gestiegen sei.
Scherrmann sage: "Die jüngsten Beschäftigungs- und Inflationsdaten nehmen etwas Druck von der US-Notenbank, da sie für ein datenabhängiges Abwarten auf der kommenden FOMC-Sitzung im September sprechen."
Michael Heise, Chefvolkswirt bei HQ Trust, kommentiere: "Die lange erwartete Abschwächung des Arbeitsmarkts zeichnet sich nun deutlicher ab. Die neuen Daten sprechen für eine Zinspause der FED in der kommenden Sitzung und wahrscheinlich auch in der Oktober-/November-Sitzung." Das hätten offenbar professionelle Anleger ähnlich gesehen, denn die US-Börsen hätten zunächst positiv auf die Zahlen reagiert.
Ob damit auch das Ende dieses Zinszyklus erreicht sei, dürfte sich aber erst in den kommenden Monaten zeigen, wenn weitere Konjunktur- und Preisdaten einen klaren Trend zeigen würden. Bislang würden die Daten jedenfalls weiter für eine weiche Landung sprechen, sage DWS-Experte Scherrmann.
Während die Chancen auf eine Zinspause in den USA mit den Arbeitsmarktdaten deutlich gestiegen sind, rechnen Experten in Europa trotz der nachlassenden Konjunktur mit einer weiteren Zinserhöhung der Europäischen Zentralbank (EZB) im September. Die Zinsdifferenz zwischen dem Dollar- und Euroraum dürfte damit weiter schrumpfen. (04.09.2023/alc/a/a)
Nachdem in den vergangenen Monaten bereits die Verbraucherpreise langsamer gestiegen seien, würden nun auch die Jobzahlen eine leichte Abschwächung und damit nachlassenden Lohndruck signalisieren.
Im August seien die Neueinstellungen mit 187.000 Stellen weiter angestiegen, zugleich seien aber die Zahlen für die beiden Vormonate deutlich nach unten korrigiert worden - die effektive Dynamik sei also bereits im Juni und Juli schwächer gewesen als die vorläufigen Zahlen angedeutet hätten. Zugleich sei das Arbeitsangebot im August deutlich gestiegen, ohne dass alle Arbeitssuchenden auch eine Beschäftigung gefunden hätten: Die Arbeitslosenquote sei daher von 3,5 auf 3,8 Prozent gestiegen.
Scherrmann sage: "Die jüngsten Beschäftigungs- und Inflationsdaten nehmen etwas Druck von der US-Notenbank, da sie für ein datenabhängiges Abwarten auf der kommenden FOMC-Sitzung im September sprechen."
Michael Heise, Chefvolkswirt bei HQ Trust, kommentiere: "Die lange erwartete Abschwächung des Arbeitsmarkts zeichnet sich nun deutlicher ab. Die neuen Daten sprechen für eine Zinspause der FED in der kommenden Sitzung und wahrscheinlich auch in der Oktober-/November-Sitzung." Das hätten offenbar professionelle Anleger ähnlich gesehen, denn die US-Börsen hätten zunächst positiv auf die Zahlen reagiert.
Ob damit auch das Ende dieses Zinszyklus erreicht sei, dürfte sich aber erst in den kommenden Monaten zeigen, wenn weitere Konjunktur- und Preisdaten einen klaren Trend zeigen würden. Bislang würden die Daten jedenfalls weiter für eine weiche Landung sprechen, sage DWS-Experte Scherrmann.
Während die Chancen auf eine Zinspause in den USA mit den Arbeitsmarktdaten deutlich gestiegen sind, rechnen Experten in Europa trotz der nachlassenden Konjunktur mit einer weiteren Zinserhöhung der Europäischen Zentralbank (EZB) im September. Die Zinsdifferenz zwischen dem Dollar- und Euroraum dürfte damit weiter schrumpfen. (04.09.2023/alc/a/a)