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USA: Hoffnung auf Zinspause


15.05.23 12:37
BNP Paribas

Paris (www.anleihencheck.de) - Die Wall Street stand in der vergangenen Woche im Bann der jüngsten Inflationsdaten und des Tauziehens um ein Anheben der Schuldenobergrenze, so die Analysten der BNP Paribas in ihrer aktuellen Ausgabe von "Märkte & Zertifikate weekly".

Die US-Verbraucherpreise seien um 0,4 Prozent gegenüber dem Vormonat und um 4,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen - was leicht unter den Prognosen der Auguren gelegen habe, die einen Anstieg um 5 Prozent prognostiziert hätten. Dies nähre die Hoffnung auf eine Zinspause der US-Notenbank: Nachdem die Marktteilnehmer vor der Veröffentlichung der Daten am Mittwoch eine Wahrscheinlichkeit von etwa 78 Prozent für eine Zinspause im Juni eingepreist hätten, liege die Wahrscheinlichkeit laut CME Fed Watch Tool nun bei 97 Prozent. Nach einer turbulenten Berg- und Talfahrt habe der S&P500 Index nach Bekanntgabe der Daten mit einem Plus von einem knappen halben Prozent geschlossen.

Mit Blick auf die vergangenen vier Wochen sei das marktbreite US-Barometer dennoch nicht vom Fleck gekommen. Belastend wirke vor allem der Streit um die Schuldenobergrenze. Der Regierung renne die Zeit, den drohenden Staatsbankrott abzuwenden, davon. US-Finanzministerin Janet Yellen gehe davon aus, dass es bereits am 1. Juni so weit sein könne. Die Nervosität sei groß, doch letztlich dürfte es - wie üblich - zu einer Einigung kommen: Seit 1960 habe der Kongress 78-mal die Schuldengrenze dauerhaft angehoben, vorübergehend verlängert oder neu festgelegt. Dennoch bleibe es spannend: Die Schwankungsarmut der vergangenen Wochen begünstige im Ausbruchsfall einen schnellen, dynamischen Bewegungsimpuls, würden die Charttechniker kommentieren. An der Frage, wohin es gehe, würden sich allerdings die Geister scheiden. (Ausgabe vom 12.05.2023) (15.05.2023/alc/a/a)