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UK: Zinsgipfel rückt auch hier näher


11.09.23 12:00
Postbank Research

Bonn (www.anleihencheck.de) - Im Juni wuchs die Wirtschaft Großbritanniens unerwartet deutlich um 0,5 Prozent, was zur Folge hatte, dass in der Erstschätzung 0,2 Prozent Wachstum für Q2 gemeldet wurden, so die Analysten von Postbank Research.

Am Arbeitsmarkt beschleunige sich unterdessen der Aufwärtsdruck auf die Löhne: Nach aufwärts revidierten 7,2 Prozent im Mai seien diese im Juni 8,2 Prozent zum Vorjahr gestiegen.

Der Gesamt-PMI, der sowohl das Verarbeitende Gewerbe als auch den Dienstleistungssektor umfasse, sei im August jedoch von 50,8 auf 48,6 Punkte gesunken. Der Dienstleistungssektor habe sich auf 49,5 Punkte in den rezessiven Bereich verschlechtert. Der Industrie-PMI sei um 2,3 auf 43,0 Punkte gefallen.

Die Inflationsrate sei im Juli geringer als von Analysten erwartet von 7,9 auf 6,8 Prozent gesunken. Die Kerninflationsrate habe nahe ihres Drei-Dekaden-Hochs bei 6,9 Prozent verharrt.

Die BoE dürfte am 21. September mit großer Wahrscheinlichkeit die Leitzinsen um weitere 25 Bp auf 5,50 Prozent anheben. Die via Overnight Index Swaps gepreisten Erwartungen an den Zinsgipfel seien aktuell auf etwa 5,60 Prozent gesunken. Der Zinsgipfel könnte also dann bereits erreicht werden, worauf auch Stimmen aus der Bank of England hingedeutet haben könnten.

Die Renditen zehnjähriger britischer Staatsanleihen (Gilts) würden etwas höher als vor einem Monat bei 4,44 Prozent notieren. Die Terminal Rate sollte fair eingepreist sein, die Inflation jedoch hartnäckig bleiben, weshalb die Rendite der Gilts etwas unter, jedoch nahe dem aktuellen Niveau verharren dürfte. (Zinsbulletin September 2023) (11.09.2023/alc/a/a)