Schweden: Inflation und Konjunktur engen geldpolitischen Spielraum ein


24.05.23 11:00
Postbank Research

Bonn (www.anleihencheck.de) - Der Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor stieg im April von 49,9 auf 50,5 Punkte in den leicht expansiven Bereich, so die Analysten von Postbank Research.

Der Wert für das Verarbeitende Gewerbe habe indes bei 45,5 Zählern verharrt, was auf abnehmende Aktivitäten hingewiesen habe.

Die hohe Verschuldung der Haushalte in Kombination mit kurzen Zinsbindungen habe zu einem raschen Anstieg der Kreditkosten und einem Rückgang der Kaufkraft geführt. Der Einzelhandelsumsatz, der im März zum Vormonat um 1,6 Prozent nachgegeben habe, liege inzwischen 11,6 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres.

Die Inflationsrate sei im April unerwartet von 10,6 auf 10,5 Prozent gesunken - der niedrigste Anstieg der Verbraucherpreise seit August 2022. Die Kerninflation, die Energiekosten und die Auswirkungen von Zinsänderungen unberücksichtigt lasse, habe im April bei 8,4 Prozent und damit sowohl unter der Konsensprognose (8,7%) als auch der Schätzung der Zentralbank (8,6%) gelegen.

Auf ihrer April-Sitzung habe die Sverige Riksbank den Leitzins erwartungsgemäß um einen halben Prozentpunkt auf 3,5 Prozent erhöht - den höchsten Stand seit Dezember 2008. Das Direktorium unter der Leitung von Gouverneur Thedeen gehe davon aus, dass der Leitzins entweder im Juni oder spätestens im September erneut um einen Viertelpunkt angehoben werde.

Die Krone, die zuletzt um die Marke von EUR/SEK 11,37 seitwärts gehandelt habe, könnte in Anbetracht der sich abkühlenden Konjunktur auf Sicht von 6 Monaten leicht auf EUR/SEK 11,60 nachgeben. (Währungsbulletin Juni 2023) (24.05.2023/alc/a/a)