Rentenmarkt: Verunsicherung und Volatilität sehr hoch


15.03.23 09:30
Helaba

Frankfurt (www.anleihencheck.de) - Die Verunsicherung im Zusammenhang mit der SVB-Pleite ist weiterhin groß und die Volatilität an den Märkten enorm, so die Analysten der Helaba.

Sorgen vor einer Ausbreitung der Krise seien zuletzt aber kleiner geworden. Marktteilnehmer würden darauf hoffen, dass die Notenbanken für Stabilität an den Finanzmärkten sorgen würden, indem sie die Leitzinsen weniger stark erhöhen würden als ursprünglich geplant. Dies sei der Grund dafür, dass vor allem Staatsanleihen mit kurzer Laufzeit zunächst massive Kursgewinne erzielt hätten und die Renditen gefallen seien.

Bundesanleihen mit 2-jähriger Laufzeit hätten gestern Vormittag im Tief unter 2,50% rentiert, im Vergleich zu knapp 3,40% zum Ende der letzten Woche. Im Tagesverlauf sei es zu einer deutlichen Korrektur gekommen und derzeit würden die Papiere schon wieder bei gut 2,90% und 10-jährige Anleihen bei 2,45% und damit "nur" noch 10 BP tiefer als am Freitag rentieren. Die Inversion der Kurve sei deutlich zurückgekommen.

Da die Risikoaversion im Zusammenhang mit der Bankenkrise in den USA kleiner geworden sei, seien die Kurse am Rentenmarkt gefallen. Die teilweise über den Erwartungen liegenden Inflationszahlen in den USA hätten die Zinserwartungen dabei leicht erhöht. Der Bund-Future (ISIN DE0009652644 / WKN 965264) habe einen großen Teil seiner erzielten Kursgewinne wieder abgegeben und so habe er sich nicht oberhalb des Retracements bei 135,94 und der 55-Tagelinie bei 134,75 halten können. Dies sei negativ zu werten, demgegenüber habe sich die Lage der quantitativen Indikatoren aufgehellt.

Sollte es keine neuen Hiobsbotschaften im Zusammenhang mit der Bankenkrise geben, könnten sich Marktteilnehmer im Vorfeld der morgigen EZB-Entscheidung aber in Zurückhaltung üben. Es sei unwahrscheinlich, dass die Währungshüter angesichts der hohen Inflation vom angekündigten 50er Schritt abrücken würden. Zuletzt seien sie bemüht gewesen, die Auswirkungen der SVB-Pleite auf europäische Banken herunterzuspielen. Da aber auch die Erwartungen bezüglich der EZB gesunken seien, bestehe Belastungspotenzial. (15.03.2023/alc/a/a)





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136,1635 136,0344 0,1292 +0,09% 01.01./01:00
 
ISIN WKN Jahreshoch Jahrestief
DE0009652644 965264 159,71 130,61