Rentenmarkt: Safe-Haven-Nachfrage


14.03.23 09:30
Helaba

Frankfurt (www.anleihencheck.de) - Große Verunsicherung über die weitere Entwicklung der Bankenkrise besteht in den USA ungeachtet der dortigen Stabilisierungsversuche seitens der Regierung, so die Analysten der Helaba.

Mit einer unmittelbaren Beruhigung der Lage würden die Analysten nicht rechnen. Die anhaltende Welle der Risikoaversion habe Aktiennotierungen sowie verschiedene, risikoreichere Segmente des Rentenmarktes weiter unter Druck gebracht. Während die als sicher geltenden Staatsanleihen sowohl in Europa als auch in den USA hätten profitieren können, seien Risikobarometer wie die iTraxx-Indices stark angestiegen.

Zusammen mit der Safe-Haven-Nachfrage habe die Spekulation, die Notenbanken würden bei ihrem Antiinflationskurs behindert, den Bund- und Treasury-Markt gestützt. Vor allem in den USA sinke die Zuversicht, die FED werde die Zinsen für längere Zeit auf einem höheren Niveau halten. Aber auch im Hinblick auf die EZB seien die impliziten Geldmarktsätze gesunken und Zweifel würden aufkommen, dass in dieser Woche tatsächlich eine Erhöhung der europäischen Leitzinsen um 50 BP erfolge, obwohl dies angekündigt sei.

Im Hoch sei der Bund-Future (ISIN DE0009652644 / WKN 965264) bis auf 137,24 gesprungen und damit sei nicht nur die 55-Tagelinie (134,64) überwunden worden, sondern phasenweise auch das 61,8%-Retracement des Kursverlustes seit Mitte Januar bei 135,94. Die quantitativen Indikatoren stünden im Kauf und würden ansteigen, sodass nicht auszuschließen sei, dass sich weitere Kursgewinne einstellen würden. Dies gelte insbesondere dann, wenn die US-Inflation wie von den Analysten erwartet unterhalb der Konsensschätzung liegen sollte und die Zweifel an dem Willen der FED zu einer weiteren Zinserhöhung in diesem Monat untermauert würden. Zu einer überkauften Marktlage sei es im Tageschart trotz des Sprunges nicht gekommen.

Spreadausweitungen seien in der EWU-Peripherie zu beklagen. Zypern, Kroatien und Griechenland würden das Feld dabei anführen, aber auch in Italien sei der Aufschlag gegenüber Bunds deutlich gestiegen und liege jetzt wieder über 190 BP im zehnjährigen Segment. (14.03.2023/alc/a/a)






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Kurs Vortag Veränderung Datum/Zeit
136,2592 136,0344 0,2249 +0,17% 01.01./01:00
 
ISIN WKN Jahreshoch Jahrestief
DE0009652644 965264 159,71 130,61