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Polen, Tschechien, Ungarn: Inflation weiter auf dem Weg nach unten, Notenbanken abwartend
18.05.23 12:05
Raiffeisen Capital Management
Wien (www.anleihencheck.de) - Die Inflationsraten gehen in allen CE3-Staaten zurück, werden aber angesichts der sehr hohen Ausgangsniveaus auch zu Jahresende noch deutlich über den Zielen der jeweiligen Notenbanken liegen, so die Analysten der Raiffeisen Bank International AG (RBI).
Ungarns Notenbank habe einen ersten Zinsschritt nach unten gesetzt, indem sie die Obergrenze ihres Zinskorridors für Übernachteinlagen um 4,5%-Punkte abgesenkt habe. Tschechiens Notenbank habe Anfang Mai erwartungsgemäß keinerlei Zinsänderung vorgenommen. Überraschend sei allerdings gewesen, dass drei Mitglieder des Notenbankgremiums für eine weitere Zinserhöhung gestimmt hätten.
Nicht wenige Marktteilnehmer:innen seien eigentlich davon ausgegangen, dass bereits im Juni oder Juli eine erste Zinssenkung erfolgen könnte. Das scheine jetzt eher unwahrscheinlich zu sein. Die polnische Notenbank schließlich habe die Leitzinsen ebenfalls unverändert belassen, mit dem Begleittext aber zumindest ein Ende des Zinsanhebungszyklus signalisiert. Da die Inflation langsamer zurückgehe als von der polnischen Notenbank ursprünglich prognostiziert, dürften etwaige Zinssenkungen aber nicht so bald erfolgen.
Polen und Ungarn, aber auch Rumänien, Bulgarien und die Slowakei hätten einen Importstopp für ukrainische Agrarprodukte, speziell Getreide, gefordert bzw. verhängt. Offenbar habe sich eine Krisensituation auf den Märkten der Region entwickelt, sodass die genannten Länder sich gezwungen sehen würden, ihre eigene Landwirtschaft zu schützen. Das sei insofern bemerkenswert, als in den letzten Monaten immer wieder die Getreideexporte aus der Ukraine auf dem Seeweg im Fokus gestanden hätten und eine etwaige Blockade durch Russland mit drohendem Hunger in anderen Ländern, etwa Afrikas, verknüpft worden sei. Offenbar seien aber zumindest die Getreideexporte auf dem Landweg kaum nach Afrika weitergeleitet, sondern vielfach in den Nachbarländern der Ukraine ausgeladen worden.
Die Aktienmärkte der drei Länder hätten im April nach den teils sehr schwachen Kursentwicklungen seit Jahresbeginn allesamt zulegen können. Den größten Kurszuwachs hätten polnische Aktien mit über 9% verbucht, gefolgt von der Budapester Börse (+ 6%) und dem Aktienmarkt in Prag (+ 2%). (Ausgabe vom 11.05.2023) (18.05.2023/alc/a/a)
Ungarns Notenbank habe einen ersten Zinsschritt nach unten gesetzt, indem sie die Obergrenze ihres Zinskorridors für Übernachteinlagen um 4,5%-Punkte abgesenkt habe. Tschechiens Notenbank habe Anfang Mai erwartungsgemäß keinerlei Zinsänderung vorgenommen. Überraschend sei allerdings gewesen, dass drei Mitglieder des Notenbankgremiums für eine weitere Zinserhöhung gestimmt hätten.
Polen und Ungarn, aber auch Rumänien, Bulgarien und die Slowakei hätten einen Importstopp für ukrainische Agrarprodukte, speziell Getreide, gefordert bzw. verhängt. Offenbar habe sich eine Krisensituation auf den Märkten der Region entwickelt, sodass die genannten Länder sich gezwungen sehen würden, ihre eigene Landwirtschaft zu schützen. Das sei insofern bemerkenswert, als in den letzten Monaten immer wieder die Getreideexporte aus der Ukraine auf dem Seeweg im Fokus gestanden hätten und eine etwaige Blockade durch Russland mit drohendem Hunger in anderen Ländern, etwa Afrikas, verknüpft worden sei. Offenbar seien aber zumindest die Getreideexporte auf dem Landweg kaum nach Afrika weitergeleitet, sondern vielfach in den Nachbarländern der Ukraine ausgeladen worden.
Die Aktienmärkte der drei Länder hätten im April nach den teils sehr schwachen Kursentwicklungen seit Jahresbeginn allesamt zulegen können. Den größten Kurszuwachs hätten polnische Aktien mit über 9% verbucht, gefolgt von der Budapester Börse (+ 6%) und dem Aktienmarkt in Prag (+ 2%). (Ausgabe vom 11.05.2023) (18.05.2023/alc/a/a)
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Kurs | Vortag | Veränderung | Datum/Zeit | |
6,10 % | 7,20 % | -1,10 % | -15,28% | 30.05./22:00 |
ISIN | WKN | Jahreshoch | Jahrestief | |
8,80 % | 6,10 % |