Marktteilnehmer stellen sich zunehmend auf umfangreiche Leitzinssenkungen im kommenden Jahr ein


10.11.23 10:56
DekaBank

Frankfurt (www.anleihencheck.de) - Die Marktteilnehmer stellen sich zunehmend auf umfangreiche Leitzinssenkungen im kommenden Jahr ein, so die Analysten der DekaBank.

Sie würden diese Erwartungen jedoch für überzogen halten, denn trotz des steilen Rückgangs der Inflation in den vergangenen Monaten bleibe die Unsicherheit über das Erreichen des Inflationsziels vorerst hoch. Sie würden mit der ersten Leitzinssenkung im September nächsten Jahres rechnen, gefolgt von weiteren Schritten in größeren zeitlichen Abständen. Der Rückgang der Überschussreserven im Bankensystem sollte in absehbarer Zeit noch keine Auswirkungen auf die €STR- und EURIBOR-Sätze haben, sodass sich diese weiterhin am Einlagensatz orientieren würden. Auf der EZB-Pressekonferenz am 26. Oktober habe Präsidentin Lagarde zu verstehen gegeben, dass sich der Rat nicht mit dem Abbau der Wertpapierbestände des PEPP und einer potenziellen Anhebung des Mindestreservesatzes beschäftigt habe. Dennoch dürften diese beiden Themen schon früh im kommenden Jahr wieder in den Blickpunkt rücken, sobald die EZB ihre Überprüfung des operativen Rahmens der Geldpolitik abgeschlossen habe.

Rentenmarkt Euroland

Die Absicht der EZB, die Leitzinsen für längere Zeit auf dem derzeitigen Niveau zu belassen, finde angesichts sinkender Inflationsraten und schwacher Konjunkturdaten wenig Gehör bei den Marktteilnehmern, was sich in niedrigeren Renditen vor allem kurzlaufender Bundesanleihen widerspiegele. Gleichzeitig habe das lange Ende der Bundkurve von rückläufigen Inflationserwartungen und sinkenden Renditen von US-Treasuries profitiert. Nachlassende geopolitische Risiken und die Wahrnehmung, dass der Beginn von Leitzinssenkungen noch etwas weiter entfernt sei als angenommen, könnten in den kommenden Monaten zu einer leichten Korrektur an den Rentenmärkten führen. Anschließend würden die Analysten der DekaBank jedoch mit einem vom kurzen Ende ausgehenden Rückgang der Renditen im Vorgriff auf eine in den kommenden Jahren vermutlich neutrale Geldpolitik rechnen.

Rentenmarkt USA

Erwartungsgemäß hätten die FOMC-Mitglieder das Leitzinsintervall auch beim Zinsentscheid im November nicht verändert, und Aussagen von FED-Chef Powell würden andeuten, dass die Hürde für eine weitere Leitzinserhöhung sehr hoch sei. Damit richte sich aus Marktsicht der Blick nun auf die Frage, wann und in welchem Ausmaß die FED das Leitzinsintervall wieder senken werde. Während sich die aus geldpolitischer Sicht wichtigsten Bereiche Inflation und Lohndynamik weiterhin im Rahmen der allgemeinen Erwartungen entwickeln würden, kämen von der Konjunktur widersprüchliche Signale. So habe das Bruttoinlandsprodukt im dritten Quartal überaus kräftig zugenommen und damit die Resilienz der US-Wirtschaft unterstrichen. Hingegen sei die Investitionsdynamik der Unternehmen in diesem Zeitraum eher enttäuschend gewesen. (Volkswirtschaft Prognosen November 2023) (10.11.2023/alc/a/a)





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