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Die Inflation hat ihren Gipfel überschritten, bleibt erhöht
25.05.23 14:00
fairesearch
Frankfurt (www.anleihencheck.de) - Die Eurozone (EA) hat das erste Halbjahr 2023 nach Einschätzung der Europäischen Kommission wohl einigermaßen glimpflich überwunden und eine Rezession knapp vermeiden können, so Dr. Eberhardt Unger von fairesearch.
In ihrem Frühjahrsgutachten schätze die Kommission das Wachstum der Eurozone in diesem Jahr auf 1,1% und in 2024 auf 1,6%. Die Konjunktur erfahre eine Stütze durch eine Normalisierung der Handelswege infolge fallender Energiepreise, von denen alle Inlandssektoren mehr und mehr profitieren würden. Dennoch bleibe der private Verbrauch eingeschränkt, bis sich 2024 die Kaufkraft allmählich verstärke.
Die Inflationsrate in der Eurozone dürfte von 8,4% in 2022 auf 5,8% in 2023 und 2,8% in 2024 sinken. Das Verharren der Inflation deutlich über 2% in 2023 werde auf verspätete Weiterleitung der fallenden Energiepreise zurückgeführt, insbesondere Erdgas und Elektrizität. Hinzu kämen der immer noch wirkende Preisdruck aus der Pandemie und der starke Arbeitsmarkt, die auf die Gewinnmargen drücken würden. Die Ausgabenstruktur der Haushalte zeige erhebliche Differenzen zwischen den Mitgliedsstaaten der EA.
Gleichzeitig zeige der Arbeitsmarkt in der EA eine erhebliche Anspannung. Die Arbeitslosenquote habe auf einem Allzeittief von 6,1% bis Ende 2022 verharrt. Die kräftige Konjunkturerholung seitdem wirke sich besonders im Sektor Dienstleistungen aus. Der konjunkturelle Zyklus finde einen kräftigen Niederschlag auf dem Arbeitsmarkt.
Bei dem prognostizierten Rückgang der Inflationsrate zeige sich die Kommission nach Erachten von Dr. Unger etwas zu optimistisch. Die vorangegangene Verteuerung der Energiepreise und das einsetzende Bestreben zur Unabhängigkeit von ausländischen Energieimporten sei durch die Programme der meisten Regierungen in der EA zu einer klimaneutralen Politik ersetzt worden. Dies solle durch den stärkeren Einsatz und den Ausbau der erneuerbaren Energien erreicht werden, wobei große Hoffnungen auf die Wasserstofftechnik gesetzt würden. Doch diese Programme würden kaum zu den bisherigen Niedrigpreisen verwirklicht werden können, sie würden zulasten der Industrie und der Verbraucher Geld kosten. Die Auswirkungen auf die Inflationsrate seien zur Zeit noch kaum abschätzbar. Sicher scheine allerdings, dass diese Rate noch längere Zeit erhöht bleibe.
An den Börsen hätten Investoren die langfristigen Aussichten der Hersteller von erneuerbaren Energien noch nicht ausreichend gewürdigt. Sie würden vom Ausbau der Solarzellen, der Windräder u. a. noch erheblich profitieren. Die Entwicklung der grünen Wasserstofftechnik habe in vollem Gange eingesetzt und könnte in Zukunft zu einem erheblichen Teil der Elektrizitätserzeugung beitragen. Der ganze Bereich könnte den Klimaschutz herbeiführen und den Ausstoß von CO2 durch die fossilen Energieträger abbauen. Klimaneutralität solle 2045 erreicht werden. Das umstrittene Heizungsgesetz öffne die Augen vor kommenden Kostenerhöhungen. Die Zinserhöhungen würden die Neubauten vermindern. Bei wachsender Bevölkerung seien eher steigende Mieten zu befürchten. Die Inflationsrate bleibe erhöht.
Folgerung: Investments in den Bereich erneuerbare Energien dürften sich langfristig als sehr aussichtsreich erweisen. Der Aktienmarkt habe am 19. Mai seinen bisherigen Höchststand erreicht. Auf diesem Niveau seien Aktien am KGV gemessen nicht mehr billig.
Geld-und Rentenmarkt: vor dem Hintergrund der Erwartungen einer weiter erhöhten Inflationsrate dürfte die EZB ihre Leitzinsen weiter erhöhen. Anlagemittel am Geldmarkt auf die kürzeren Laufzeiten (wie z.B. Monatsgeld) konzentrieren. Der Rentenmarkt biete immer noch keine reale Verzinsung, Anlagen seien daher uninteressant.
Edelmetalle: Der Goldpreis habe Anfang Mai einen Höchststand erreicht, anschließend hätten Gewinnmitnahmen eingesetzt. Gefördert worden seien diese durch die Börsendiskussionen über eine baldige Beilegung des Streites über die Obergrenze der Staatsverschuldung in den USA. Doch auch wenn diese erreicht werde, würden die Schulden in den USA weiter steigen und die Solidität des Finanzsystems unterhöhlen. Empfehlung: weiter aufstocken. (25.05.2023/alc/a/a)
In ihrem Frühjahrsgutachten schätze die Kommission das Wachstum der Eurozone in diesem Jahr auf 1,1% und in 2024 auf 1,6%. Die Konjunktur erfahre eine Stütze durch eine Normalisierung der Handelswege infolge fallender Energiepreise, von denen alle Inlandssektoren mehr und mehr profitieren würden. Dennoch bleibe der private Verbrauch eingeschränkt, bis sich 2024 die Kaufkraft allmählich verstärke.
Die Inflationsrate in der Eurozone dürfte von 8,4% in 2022 auf 5,8% in 2023 und 2,8% in 2024 sinken. Das Verharren der Inflation deutlich über 2% in 2023 werde auf verspätete Weiterleitung der fallenden Energiepreise zurückgeführt, insbesondere Erdgas und Elektrizität. Hinzu kämen der immer noch wirkende Preisdruck aus der Pandemie und der starke Arbeitsmarkt, die auf die Gewinnmargen drücken würden. Die Ausgabenstruktur der Haushalte zeige erhebliche Differenzen zwischen den Mitgliedsstaaten der EA.
Gleichzeitig zeige der Arbeitsmarkt in der EA eine erhebliche Anspannung. Die Arbeitslosenquote habe auf einem Allzeittief von 6,1% bis Ende 2022 verharrt. Die kräftige Konjunkturerholung seitdem wirke sich besonders im Sektor Dienstleistungen aus. Der konjunkturelle Zyklus finde einen kräftigen Niederschlag auf dem Arbeitsmarkt.
An den Börsen hätten Investoren die langfristigen Aussichten der Hersteller von erneuerbaren Energien noch nicht ausreichend gewürdigt. Sie würden vom Ausbau der Solarzellen, der Windräder u. a. noch erheblich profitieren. Die Entwicklung der grünen Wasserstofftechnik habe in vollem Gange eingesetzt und könnte in Zukunft zu einem erheblichen Teil der Elektrizitätserzeugung beitragen. Der ganze Bereich könnte den Klimaschutz herbeiführen und den Ausstoß von CO2 durch die fossilen Energieträger abbauen. Klimaneutralität solle 2045 erreicht werden. Das umstrittene Heizungsgesetz öffne die Augen vor kommenden Kostenerhöhungen. Die Zinserhöhungen würden die Neubauten vermindern. Bei wachsender Bevölkerung seien eher steigende Mieten zu befürchten. Die Inflationsrate bleibe erhöht.
Folgerung: Investments in den Bereich erneuerbare Energien dürften sich langfristig als sehr aussichtsreich erweisen. Der Aktienmarkt habe am 19. Mai seinen bisherigen Höchststand erreicht. Auf diesem Niveau seien Aktien am KGV gemessen nicht mehr billig.
Geld-und Rentenmarkt: vor dem Hintergrund der Erwartungen einer weiter erhöhten Inflationsrate dürfte die EZB ihre Leitzinsen weiter erhöhen. Anlagemittel am Geldmarkt auf die kürzeren Laufzeiten (wie z.B. Monatsgeld) konzentrieren. Der Rentenmarkt biete immer noch keine reale Verzinsung, Anlagen seien daher uninteressant.
Edelmetalle: Der Goldpreis habe Anfang Mai einen Höchststand erreicht, anschließend hätten Gewinnmitnahmen eingesetzt. Gefördert worden seien diese durch die Börsendiskussionen über eine baldige Beilegung des Streites über die Obergrenze der Staatsverschuldung in den USA. Doch auch wenn diese erreicht werde, würden die Schulden in den USA weiter steigen und die Solidität des Finanzsystems unterhöhlen. Empfehlung: weiter aufstocken. (25.05.2023/alc/a/a)
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Kurs | Vortag | Veränderung | Datum/Zeit | |
6,10 % | 7,20 % | -1,10 % | -15,28% | 30.05./22:00 |
ISIN | WKN | Jahreshoch | Jahrestief | |
8,80 % | 6,10 % |