Inflation: Licht am Ende des Tunnels?


04.09.23 12:10
DekaBank

Frankfurt (www.anleihencheck.de) - Immer wieder die Inflation, so die Analysten der DekaBank.

Die neuesten Daten über die Entwicklung der Teuerung für den August würden zeigen, dass sich die Inflationsrate in Deutschland nur langsam beruhige, sie liege nun bei 6,1%. Nach dem stetigen Rückgang der Energiepreise im laufenden Jahr sei in diesem Segment nun sogar wieder ein Anstieg der Preise zu verzeichnen.

Trotzdem gebe es auch positive Nachrichten. Die Erzeuger- und die Importpreise würden weiter zurückgehen und auch die Preisentwicklung im Dienstleistungssektor beruhige sich wieder. Dies dürfte sich insbesondere in den kommenden Monaten positiv auf die Verbraucherpreise auswirken.

Langsam sei Licht am Ende des Inflationstunnels zu erkennen. An den Aktienmärkten sei damit die Hoffnung gestiegen, dass der DAX aus seinem Kurs-Sommerloch herauskomme. Vorübergehend sei er schon wieder über die 16.000-Punkte-Marke geklettert.

Die große Frage sei, wie die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Zinspolitik fortsetzen werde. Das geldpolitische Arbeitstreffen der weltweit führenden Notenbanken im US-amerikanischen Ort Jackson Hole habe dazu kaum Auskunft geliefert. Die Präsidentin der EZB, Christine Lagarde, habe Sorge über einen Anstieg der Inflation im Rohstoffpreissektor geäußert, der erhöhte Infrastrukturinvestitionen in der Zukunft hervorrufen würde.

Der amerikanische Notenbankchef Jerome Powell habe sich bei der Inflation nochmal klar zur Zwei-Prozent-Zielmarke der US-Notenbank positioniert. Die klare Botschaft sei gewesen: Weitere Zinserhöhungen würden folgen, wenn nötig. Dabei werde man aber vorsichtig vorgehen. Hierzulande stellen die sinkenden Inflationsraten im Euroraum die EZB ebenfalls vor schwierige Entscheidungen, so die Analysten der DekaBank. Fraglich sei, ob sie unter diesen Umständen die Zinsen weiter erhöhen werde, insbesondere aufgrund der schwächelnden Konjunktur in den Ländern der Europäischen Währungsunion.

Im volkswirtschaftlichen Datenkalender dieser Woche seien nur wenige richtungsweisende Indikatoren zu finden. Aus deutscher Sicht seien die Auftragseingänge und die Nettoproduktion von Bedeutung. (04.09.2023/alc/a/a)