Erweiterte Funktionen
Inflation: Kein Problem für das deutsche Geldvermögen?
12.09.23 11:21
DekaBank
Frankfurt (www.anleihencheck.de) - Pandemie, Geopolitik, Inflation: Die deutschen Sparerinnen und Sparer lassen sich offensichtlich dann doch nicht so leicht aus der Ruhe bringen, so die Analysten der DekaBank.
Die hohen Überersparnisse aus der Pandemiezeit seien bei einem Großteil der Haushalte bislang auf der hohen Kante verblieben und selbst im Hochinflationsjahr 2022 nicht verpulvert worden. Ein etwas kleinerer, aber ebenfalls sehr signifikanter Anteil der Haushalte habe jedoch weniger Einkommen zur Verfügung. Hier sei im Jahr 2022 ein Rückgriff insbesondere auf in der Corona-Zeit gebildete Reserven notwendig gewesen, um angesichts gestiegener Preise über die finanziellen Runden zu kommen. Hier sollten Lohnsteigerungen im Verlauf von 2023 Entlastung bringen.
Auch in der Zusammensetzung des finanziellen Vermögens würden die Deutschen standhaft bleiben. Das Bedürfnis nach Sicherheit und Verfügbarkeit bleibe konstant hoch, daher nähmen Bargeld und Einlagen mit 43% nach wie vor den Löwenanteil an den deutschen Geldvermögen ein. Eine strukturelle Änderung beim sehr langfristigen Sparen sei allerdings zu verspüren. Wertpapiere würden mit einem Anteil von inzwischen 25% an Bedeutung gewinnen.
Die Deutschen würden also weiterhin viel, aber renditearm sparen. Durch das ausgeprägte Bedürfnis nach Sicherheit und schneller Verfügbarkeit in Gestalt von Einlagen würden sie Milliarden an Kaufkraft verschenken. Denn die Zinsen für sichere Liquidität würden trotz der Zinsanstiege wohl auf absehbare Zeit niedriger als die Inflationsrate bleiben. Zum Ende des ersten Quartals 2023 hätten die Deutschen 3.100 Mrd. Euro in Bargeld und Einlagen geparkt. Jeder Prozentpunkt, um den die Inflationsrate die Verzinsung übertreffe, koste die Sparerinnen und Sparer demzufolge jährlich gut 30 Mrd. Euro an Kaufkraft.
In den vergangenen beiden Jahren hätten Zinserträgen um die Nulllinie Inflationsraten von 3,2% bzw. 8,7% gegenübergestanden. Allein diese Überraschungsinflation habe die Kaufkraft des liquiden Geldvermögens in diesen beiden Jahren um weit über 300 Mrd. Euro gemindert.
Und für die Zukunft sehe es nicht grundlegend besser aus. In unserem plausibelsten Langzeitszenario liefert die Liquidität einen jährlichen Gesamtertrag von rund 2,0% und die Inflationsrate fällt wieder in den von den Notenbanken gewünschten Zielbereich von 2,0%, so die Analysten der DekaBank. Wer also auf Anlagen mit mageren Erträgen setze, schaffe es bestenfalls, die Kaufkraft seines Vermögens zu erhalten - aber nur, sofern er keine Steuern auf seine Kapitalerträge zahlen müsse. (Ausgabe vom 11.09.2023) (12.09.2023/alc/a/a)
Die hohen Überersparnisse aus der Pandemiezeit seien bei einem Großteil der Haushalte bislang auf der hohen Kante verblieben und selbst im Hochinflationsjahr 2022 nicht verpulvert worden. Ein etwas kleinerer, aber ebenfalls sehr signifikanter Anteil der Haushalte habe jedoch weniger Einkommen zur Verfügung. Hier sei im Jahr 2022 ein Rückgriff insbesondere auf in der Corona-Zeit gebildete Reserven notwendig gewesen, um angesichts gestiegener Preise über die finanziellen Runden zu kommen. Hier sollten Lohnsteigerungen im Verlauf von 2023 Entlastung bringen.
Die Deutschen würden also weiterhin viel, aber renditearm sparen. Durch das ausgeprägte Bedürfnis nach Sicherheit und schneller Verfügbarkeit in Gestalt von Einlagen würden sie Milliarden an Kaufkraft verschenken. Denn die Zinsen für sichere Liquidität würden trotz der Zinsanstiege wohl auf absehbare Zeit niedriger als die Inflationsrate bleiben. Zum Ende des ersten Quartals 2023 hätten die Deutschen 3.100 Mrd. Euro in Bargeld und Einlagen geparkt. Jeder Prozentpunkt, um den die Inflationsrate die Verzinsung übertreffe, koste die Sparerinnen und Sparer demzufolge jährlich gut 30 Mrd. Euro an Kaufkraft.
In den vergangenen beiden Jahren hätten Zinserträgen um die Nulllinie Inflationsraten von 3,2% bzw. 8,7% gegenübergestanden. Allein diese Überraschungsinflation habe die Kaufkraft des liquiden Geldvermögens in diesen beiden Jahren um weit über 300 Mrd. Euro gemindert.
Und für die Zukunft sehe es nicht grundlegend besser aus. In unserem plausibelsten Langzeitszenario liefert die Liquidität einen jährlichen Gesamtertrag von rund 2,0% und die Inflationsrate fällt wieder in den von den Notenbanken gewünschten Zielbereich von 2,0%, so die Analysten der DekaBank. Wer also auf Anlagen mit mageren Erträgen setze, schaffe es bestenfalls, die Kaufkraft seines Vermögens zu erhalten - aber nur, sofern er keine Steuern auf seine Kapitalerträge zahlen müsse. (Ausgabe vom 11.09.2023) (12.09.2023/alc/a/a)
Aktuelle Kursinformationen mehr >
Kurs | Vortag | Veränderung | Datum/Zeit | |
6,10 % | 6,20 % | -0,10 % | -1,61% | 22.09./22:00 |
ISIN | WKN | Jahreshoch | Jahrestief | |
8,80 % | 6,10 % |
20.09.23
, XTB
Britische Inflation unter den Erwartungen