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Inflation im Euroraum im April wieder leicht zugelegt - FED-Zinsentscheidung am Abend im Fokus der Finanzmärkte
03.05.23 10:00
Nord LB
Hannover (www.anleihencheck.de) - Die Inflation im Euroraum legte im April wieder leicht zu, berichten die Analysten der NORD/LB.
Die Verbraucherpreise seien y/y um 7,0% nach 6,9% im März gestiegen, was allerdings eine temporäre Gegenbewegung bleiben dürfte. Ab Mai sei eine Fortsetzung des disinflationären Trends zu erwarten. Die Kernrate (ohne Energie-, Lebensmittel-, Alkohol- und Tabakpreise) sei im April leicht auf 5,6% (März: 5,7%) zurückgegangen. Vor allem im Bereich der Dienstleistungspreise gebe es aber bislang keinen Grund zur Entwarnung.
Wie aus der aktuellen Bank Lending Survey aus dem April hervorgehe, würden die Märkte für Bankkredite im Euroraum angespannt bleiben. Zwar sei der Anteil der Banken, die Verschärfungen ihrer Kreditrichtlinien planen würden, im Vergleich zum Januar etwas zurückgegangen, trotzdem würden die Institute restriktiv bleiben. Darüber hinaus hätten die Kreditinstitute eine weiter zurückgehende Nachfrage vonseiten der Firmenkunden und bei privaten Immobilienkrediten erwartet. Nicht nur strengere Kreditvergaberichtlinien sondern vor allem auch die stark gestiegenen Zinsen würden die Nachfrage bremsen. Die deutschen Verbraucher würden weniger Lebensmittel kaufen. Nach vorläufigen Angaben des statistischen Bundesamtes sei der Einzelhandelsumsatz im März real (preisbereinigt) um 2,4% zum Vormonat und 8,6% zum Vorjahresmonat gesunken. Nominal (nicht preisbereinigt seien die Umsätze um 1,3% m/m bzw. 0,2% y/y gesunken).
In der Differenz zwischen nominalen und realen Werten lasse sich das deutlich gestiegene Preisniveau im Einzelhandel ablesen. Der Umsatz im Einzelhandel mit Lebensmitteln sei im März real um 1,1% zum Vormonat und um 10,3% zum März 2022 zurückgegangen, wobei die Nahrungsmittelpreise im Jahresvergleich um 22,3% gestiegen seien. Es habe sich um den stärksten Umsatzrückgang seit 1994 gehandelt. Der Umsatz im Einzelhandel mit Nicht-Lebensmitteln sei im März real um 2,3% (m/m) bzw. 7,2% (y/y) gesunken. Der Internet- und Versandhandelsumsatz sei real um 4,8% bzw. 8,4% geschrumpft.
Heute stehe natürlich eindeutig die Zinsentscheidung der Federal Reserve am Abend im Fokus der Finanzmärkte. Zu rechnen sei mit einer Zinsanhebung um moderate +25 Bp - insgesamt der zehnte Hike in Folge. Wahrscheinlich werde danach ein Abwarten angesagt sein, da es bei der Konjunkturentwicklung in den USA bereits merklich ruckele, die Bankenturbulenzen potenzielle Probleme durch die Zinsanhebungsorgie aufgezeigt hätten und die Inflation immerhin deutlich zurückgegangen sei (von 9,1% y/y Mitte 2022 auf derzeit 5,0% y/y). Andererseits sei die Kerninflationsrate (5,6% y/y) immer noch zu hoch. Spannend werde also der Kommentar Jerome Powells auf der anschließenden Pressekonferenz sein. Morgen folge dann die EZB mit ihrer Zinsentscheidung - vermutlich ebenfalls +25 Bp.
Sowohl deutsche Bundes- als auch US-Anleihen hätten im gestrigen Handelsverlauf im Umfeld schwacher Aktienmärkte ihre Gewinne deutlich ausgebaut. (03.05.2023/alc/a/a)
Die Verbraucherpreise seien y/y um 7,0% nach 6,9% im März gestiegen, was allerdings eine temporäre Gegenbewegung bleiben dürfte. Ab Mai sei eine Fortsetzung des disinflationären Trends zu erwarten. Die Kernrate (ohne Energie-, Lebensmittel-, Alkohol- und Tabakpreise) sei im April leicht auf 5,6% (März: 5,7%) zurückgegangen. Vor allem im Bereich der Dienstleistungspreise gebe es aber bislang keinen Grund zur Entwarnung.
In der Differenz zwischen nominalen und realen Werten lasse sich das deutlich gestiegene Preisniveau im Einzelhandel ablesen. Der Umsatz im Einzelhandel mit Lebensmitteln sei im März real um 1,1% zum Vormonat und um 10,3% zum März 2022 zurückgegangen, wobei die Nahrungsmittelpreise im Jahresvergleich um 22,3% gestiegen seien. Es habe sich um den stärksten Umsatzrückgang seit 1994 gehandelt. Der Umsatz im Einzelhandel mit Nicht-Lebensmitteln sei im März real um 2,3% (m/m) bzw. 7,2% (y/y) gesunken. Der Internet- und Versandhandelsumsatz sei real um 4,8% bzw. 8,4% geschrumpft.
Heute stehe natürlich eindeutig die Zinsentscheidung der Federal Reserve am Abend im Fokus der Finanzmärkte. Zu rechnen sei mit einer Zinsanhebung um moderate +25 Bp - insgesamt der zehnte Hike in Folge. Wahrscheinlich werde danach ein Abwarten angesagt sein, da es bei der Konjunkturentwicklung in den USA bereits merklich ruckele, die Bankenturbulenzen potenzielle Probleme durch die Zinsanhebungsorgie aufgezeigt hätten und die Inflation immerhin deutlich zurückgegangen sei (von 9,1% y/y Mitte 2022 auf derzeit 5,0% y/y). Andererseits sei die Kerninflationsrate (5,6% y/y) immer noch zu hoch. Spannend werde also der Kommentar Jerome Powells auf der anschließenden Pressekonferenz sein. Morgen folge dann die EZB mit ihrer Zinsentscheidung - vermutlich ebenfalls +25 Bp.
Sowohl deutsche Bundes- als auch US-Anleihen hätten im gestrigen Handelsverlauf im Umfeld schwacher Aktienmärkte ihre Gewinne deutlich ausgebaut. (03.05.2023/alc/a/a)
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Kurs | Vortag | Veränderung | Datum/Zeit | |
6,10 % | 7,20 % | -1,10 % | -15,28% | 30.05./22:00 |
ISIN | WKN | Jahreshoch | Jahrestief | |
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