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Heute im Fokus: US-Immobilienmarkt


21.11.23 08:48
Helaba

Frankfurt (www.anleihencheck.de) - In den USA richtet sich der Blick auch wegen eines ansonsten schwach gefüllten Datenkalenders auf die Entwicklung am Immobilienmarkt, so die Analysten der Helaba.

Zuletzt habe zwar die Zahl der Baubeginne positiv überrascht, das Stimmungsbarometer der Branche (NAHB-Index) sei aber nochmals deutlich gesunken. Mit 34 Punkten seien bei dem Index noch nicht die historischen Tiefs erreicht worden, aber das bisherige Zyklustief vom Dezember letzten Jahres sowie das Pandemietief bei 31 bzw. 30 Punkten seien nicht mehr fern. Vor dem Hintergrund der erhöhten Zinsen sei nicht damit zu rechnen, dass sich die Stimmung im Sektor alsbald nachhaltig verbessere. Dies gelte insbesondere mit dem Verweis auf die von FED-Vertretern eher als verfrüht angesehenen Zinssenkungserwartungen.

Die Vorgaben für die heute anstehenden Verkäufe von Bestandsbauten stünden im Risiko, erneut nachzugeben. Zwar habe sich die Zahl der schwebenden Hausverkäufe im Monatsvergleich stabil halten können, der Rückgang der Verkaufsanbahnungen im Monat zuvor sei jedoch von den tatsächlichen Verkäufen nur unzureichend nachvollzogen worden. Mithin bestehe die Gefahr, dass dies im Berichtsmonat noch belastend wirke. Gegenüber der Konsensschätzung würden die Analysten aber kein zusätzliches Enttäuschungspotenzial sehen.

Letztlich sei die Entwicklung an den Immobilienmärkten auch deshalb interessant, weil diese einen, wenn auch nicht direkten, Einfluss auf die Inflation hätten. Insbesondere die Wohnkosten im Verbraucherpreisindex seien zuletzt noch mit beachtlichen Raten gestiegen. Die vorausgegangene Abschwächung der Immobilienpreise sollte hier in den kommenden Monaten einen anhaltenden Disinflationstrend begünstigen und mithelfen, der FED Freiraum zu schaffen. Jüngst hätten die Immobilienpreisanstiege bei +2,8% gg. Vj. nach -3,0% im Frühjahr und +25% Mitte 2021 gelegen. (21.11.2023/alc/a/a)