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Heute im Fokus: US-Arbeitsmarktbericht


03.11.23 08:37
Helaba

Frankfurt (www.anleihencheck.de) - Die US-Notenbank hat in dieser Woche eine Verlängerung der Zinspause beschlossen, die Tür für einen zusätzlichen Schritt aber offengehalten, so die Analysten der Helaba.

Laut FED-Chef Powell sei man sich nicht sicher, ob die Geldpolitik ein ausreichend restriktives Niveau erreicht habe, zumal die Inflation noch oberhalb des Ziels liege und die Konjunktur erstaunlich widerstandsfähig sei. Zuletzt hätten viele Wirtschaftszahlen positiv überrascht - mit Ausnahme des ISM-Industrieindexes. Eine Rezession der Gesamtwirtschaft habe bislang wegen der soliden Entwicklung im Servicesektor vermieden werden können. Heute stehe der entsprechende Stimmungsindex zur Veröffentlichung an.

Vor allem der private Konsum habe sich als wichtige Stütze für die US-Konjunktur erwiesen und der Arbeitsmarkt zeige bislang keine Schwächen. Im September habe sich der Beschäftigungsanstieg sogar beschleunigt. Mit Blick auf den heute anstehenden Arbeitsmarktbericht sei von einer Beruhigung auszugehen. Zwar gebe es vonseiten der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe keine Hinweise auf eine deutliche Abkühlung, allerdings habe der ADP-Report den zweiten Monat in Folge enttäuscht und für Oktober ein Stellenplus in der Privatwirtschaft von "nur" 113 Tsd. gemeldet. Zudem sei die Beschäftigungskomponente des ISM-Indexes deutlich unter die Expansionsschwelle gesunken.

FED-Chef Powell habe immer wieder deutlich gemacht, dass ein anhaltend enger Arbeitsmarkt die Fortschritte bei der Inflationsbekämpfung gefährden könnte. Sollte sich der Beschäftigungsaufbau tatsächlich abkühlen, würde die Wahrscheinlichkeit eines zusätzlichen Zinsschritts weiter sinken. Ohnehin würden Marktteilnehmer daran zweifeln, denn die Zinserwartungen hätten sich seit der FOMC-Entscheidung und den Äußerungen von Powell reduziert. Einer Erhöhung im Dezember werde nur noch eine sehr kleine Wahrscheinlichkeit beigemessen. (03.11.2023/alc/a/a)