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Heute im Fokus: Monetäres Umfeld
02.05.23 09:00
Helaba
Frankfurt (www.anleihencheck.de) - In der letzten Woche haben die weiterhin hohen Inflationsraten in europäischen Ländern darauf hingewiesen, dass weitere Straffungen der EZB-Geldpolitik vonnöten sind, zumal die erwartete Rezession auch in Deutschland nicht zu konstatieren ist, so die Analysten der Helaba.
Vor diesem Hintergrund seien heute die Daten zu den monetären Entwicklungen zu beachten, bevor sich die ganze Aufmerksamkeit der Schnellschätzung der EWU-Teuerungsrate zuwende.
Letztlich sei Inflation ein monetäres Phänomen und die in der Pandemie großzügig ermöglichte Geldmengenexpansion - insbesondere die Kreditvergebe an den öffentlichen Sektor sei in der Phase stark mit zeitweise über 20% gegenüber dem Vorjahr gewachsen - habe zur Inflationsentwicklung der letzten Quartale beigetragen. In den letzten Monaten sei die Dynamik der Geldschöpfung aber deutlich zurückgefallen, teilweise sogar negativ geworden.
Die Jahresrate der Kreditvergabe an den öffentlichen Sektor sei inzwischen auf 0,7% eingebrochen, beim privaten Nicht-Bankensektor sei der Wert zuletzt auf 3,3% gesunken. Mithin sei die M3-Wachstumsrate im März auf 2,9% gesunken und angesichts der verschärften Kreditvergabestandards und der höheren Zinsen würden die Analysten mit weiter rückläufigen Entwicklungen rechnen. Für die mittelfristige europäische Inflationsperspektive seien dies gute Nachrichten, denn eine Normalisierung an der Inflationsfront werde dadurch begünstigt. Im Hinblick auf Investitionen, vor allem im Bausektor, und Konsum aber mahne das vor zu viel Optimismus.
Die EWU-Schnellschätzung dürfte nochmals eine hohe Teuerungsrate mit sich bringen, denn die Vorgaben in Frankreich, Spanien und Deutschland würden nicht mit einem Rückgang rechnen lassen. Wohl aber dürfte die Kerninflation erstmals seit Juni 2022 gesunken sein. Für eine Entwarnung bei der EZB werde dies aber nicht ausreichen. (02.05.2023/alc/a/a)
Vor diesem Hintergrund seien heute die Daten zu den monetären Entwicklungen zu beachten, bevor sich die ganze Aufmerksamkeit der Schnellschätzung der EWU-Teuerungsrate zuwende.
Die Jahresrate der Kreditvergabe an den öffentlichen Sektor sei inzwischen auf 0,7% eingebrochen, beim privaten Nicht-Bankensektor sei der Wert zuletzt auf 3,3% gesunken. Mithin sei die M3-Wachstumsrate im März auf 2,9% gesunken und angesichts der verschärften Kreditvergabestandards und der höheren Zinsen würden die Analysten mit weiter rückläufigen Entwicklungen rechnen. Für die mittelfristige europäische Inflationsperspektive seien dies gute Nachrichten, denn eine Normalisierung an der Inflationsfront werde dadurch begünstigt. Im Hinblick auf Investitionen, vor allem im Bausektor, und Konsum aber mahne das vor zu viel Optimismus.
Die EWU-Schnellschätzung dürfte nochmals eine hohe Teuerungsrate mit sich bringen, denn die Vorgaben in Frankreich, Spanien und Deutschland würden nicht mit einem Rückgang rechnen lassen. Wohl aber dürfte die Kerninflation erstmals seit Juni 2022 gesunken sein. Für eine Entwarnung bei der EZB werde dies aber nicht ausreichen. (02.05.2023/alc/a/a)