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Heute im Fokus: FED-Entscheidung wirft Schatten voraus


18.09.23 09:30
Helaba

Frankfurt (www.anleihencheck.de) - Die Europäische Zentralbank hat in der letzten Woche die Leitzinsen erhöht und zum Ausdruck gebracht, dass diese nun ein ausreichend restriktives Niveau erreicht haben, berichten die Analysten der Helaba.

Sie wolle die Wirkung der bereits erfolgten Zinserhöhungen auf das Wachstum und vor allem auf die Inflation abwarten. Dies sei auch bezüglich der US-Notenbank denkbar, die am Mittwoch über die Geldpolitik zu entscheiden habe. Die Analysten der Helaba gehen davon aus, dass sich die FED für unveränderte Zinsen aussprechen wird, wenngleich auch dort die Lage nicht eindeutig ist.

Zwar habe sich der Inflationsdruck in den letzten Monaten abgeschwächt, zuletzt aber sei es zu einem kleinen Rebound gekommen und die Kerninflation erweise sich als hartnäckig, sodass sich die FED noch nicht entspannt zurücklehnen könne. Zudem erweise sich der Arbeitsmarkt als widerstandsfähig, denn klare Hinweise auf eine Abkühlung gebe es bislang nicht. Der Dienstleistungssektor sei ebenfalls robust. Er könne die Schwäche im Verarbeitenden Gewerbe kompensieren.

Letztlich halten die Analysten der Helaba ein Stillhalten der FED für angebracht, denn die erfolgten Erhöhungen von insgesamt 525 Bp. seit März 2022 haben ihre Wirkung auf die Realwirtschaft noch nicht vollständig entfaltet. Die Marktteilnehmer würden dies ähnlich sehen und nur eine geringe Zinserhöhungswahrscheinlichkeit einpreisen, sich - wie auch die FED - die Option für eine Zinserhöhung im November oder Dezember offen halten.

Das datenseitige Interesse gelte den vorläufigen Einkaufsmanagerindizes in Deutschland, Frankreich und der Eurozone, die aber erst am Freitag zur Veröffentlichung anstehen und vermutlich auf ein anhaltend schwieriges Konjunkturumfeld hinweisen würden. In den USA gebe es nur Daten der zweiten Reihe, wie die Bauzahlen oder regionale FED-Umfragen. (18.09.2023/alc/a/a)