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Heute im Fokus: EZB, US-Industriedaten und Stimmung


15.09.23 08:30
Helaba

Frankfurt (www.anleihencheck.de) - Die EZB hat gestern das Leitzinsniveau jeweils um 25 Basispunkte erhöht, im begleitenden Statement aber deutlich gemacht, dass nun eine Pause zu erwarten sei, um die Wirkungen der bisherigen Straffungen besser einschätzen zu können, so die Analysten der Helaba.

Man agiere weiterhin in Abhängigkeit der Daten und die Geldpolitik werde so lange wie nötig auf einem restriktiven Niveau gehalten, um die Inflation nachhaltig auf das Zielniveau zu drücken. Die Mehrheit der Marktakteure habe dies zuletzt erwartet, nachdem Meldungen die Runde gemacht hätten, die EZB würde die Inflationsprognose für das Jahr 2024 erhöhen, was auch geschehen sei. Zugleich seien aber die Wachstumsprojektionen deutlich reduziert worden.

Datenseitig sei der Blick in die USA gerichtet. Dort stehe zunächst der Empire-State-Index des Verarbeitenden Gewerbes auf dem Programm. Im laufenden Monat könnte der Index wieder zugelegt haben, nachdem im Vormonat ein deutlicher Rückgang gemeldet worden sei. Die Analysten würden aber kein Überraschungspotenzial sehen und den mitunter volatilen Index weiterhin unterhalb der Expansionsschwelle erwarten. Die Vorgaben für die Industrieproduktion seien verhalten, denn der Index der geleisteten Arbeitsstunden habe nur wenig zugelegt und ein schwächerer Pkw-Verkauf könnte den Branchenoutput belastet haben.

Im weiteren Verlauf sei dann das vorläufige Michigan Sentiment von Interesse. Die Indikationen vonseiten anderer Stimmungsumfragen, die weniger Beachtung finden würden, seien gemischt, per saldo aber freundlich. Insofern würden die Analysten ein leicht positives Überraschungspotenzial sehen und die Verbraucherlaune könnte den langsamen Erholungspfad fortsetzen, denn noch sei der Arbeitsmarkt robust und die Lohnentwicklung der letzten Monate ansehnlich, auch in realer Rechnung. (15.09.2023/alc/a/a)