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Heiße Inflationszahlen in der EU setzen EZB unter Druck
07.03.23 14:00
SOLIT Gruppe
Wiesbaden (www.anleihencheck.de) - Die Edelmetalle und die Minenaktien konnten sich in der letzten Handelswoche deutlich erholen, doch scheint es womöglich zu früh für eine Fortsetzung des Preisanstiegs vom letzten Quartal zu sein, so Markus Blaschzok, Chefanalyst der SOLIT Gruppe.
Von November bis Januar sei der Goldpreis aufgrund einer Dollarschwäche um 340 US-Dollar angestiegen, worauf ein Erstarken des US-Dollars nun eine Korrektur dieser Rallye eingeläutet habe. Der Goldpreis sei um 2,5% zur Vorwoche angestiegen, Silber um 3,1 % und der HUI-Goldminenindex legte um 5,8% zur Vorwoche zu, während die Erholung des US-Dollars pausiert habe. Die Erholung des US-Dollars und diametral gegensätzlich die neuerliche Schwäche des Euro schienen noch nicht ihr Ende gefunden zu haben, weshalb auch ein neuerlicher Anstieg der Edelmetallpreise kurzfristig eher unwahrscheinlich zu sein scheine.
Dies gelte jedoch nicht für Anleger im Euroraum, denn der Euro könnte das Tief des letzten Jahres bei 0,97 US-Dollar noch einmal anlaufen. Die Terminmarktdaten würden ein äußerst bullisches Sentiment beim Euro sowie eine Schwäche zeigen, was für einen fallenden Euro spreche. Angesichts des Kriegs in Europa, der fehlenden internationalen Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Volkswirtschaften und den laufenden Rettungsprogramm der EZB für die Südländer durch den Ankauf südeuropäischer Staatsanleihen sei eine Erholung des Euro zum US-Dollar schwer vorstellbar. Die Terminmarktdaten würden jedoch zeigen, dass der Markt dies nicht so sehe und extrem bullisch für den Euro sei, was antizyklisch ebenfalls gegen eine weitere Erholung des Euros spreche. Während die Edelmetallpreise in US-Dollar womöglich ihre Korrektur fortsetzen würden, könnte sich der Goldpreis in Euro deutlich stärker zeigen und kaum oder gar nicht mehr deutlich korrigieren.
Inflation verharre weltweit auf hohem Niveau
In der letzten Handelswoche habe es einige Schnellschätzungen zu der Teuerung weltweit gegeben. So sei die Inflation in der Bundesrepublik hartnäckiger gewesen als der Markt erwartet habe. Die Inflationsrate habe im Februar mit 8,7% deutlich über dem Marktkonsens von 8,5% gelegen, was die Europäische Zentralbank (EZB) grundsätzlich zu weiteren Zinsschritten nötige.
Auch der Verbraucherpreisindex für die Europäische Union (EU) sei stärker angestiegen als der Markt im Vorfeld erwartet habe. Die Geschwindigkeit, mit der die Preise für Lebensmittel und Dienstleistungen im Februar gestiegen seien, deute darauf hin, dass die Inflation länger als von der EZB erwartet hoch bleiben werde. Nachdem die Teuerung in der EU im Januar von 9,2% im Dezember auf 8,6% im Januar gefallen sei, habe man mit einem weiteren deutlichen Rückgang der Teuerungsrate gerechnet. Während der Markt einen Rückgang auf 8,3% erwartet habe, habe sich diese mit 8,5% jedoch deutlich weniger stark abgeschwächt. Die Kerninflationsrate ex Energie und Lebensmittel sei unterdessen auf ein neues Rekordhoch von 5,6% angestiegen, während es im Vormonat noch 5,3% gewesen seien. Italien sei das einzige der vier größten Mitglieder der Eurozone gewesen, das einen Rückgang der Inflation verzeichnet habe, der groß genug gewesen sei, um den leichten Anstieg in anderen Ländern auszugleichen.
Bis heute würden sich die Notenbanker der EZB weigern, die eigens verursachte Inflation und folgend die Abwertung des Euro und den Anstieg der Verbraucherpreise zu bekämpfen. Ohne das unablässige Eingreifen der EZB am Anleihenmarkt, stark geschönter Wirtschaftsprognosen und künstlich niedrig ausgewiesener Inflationsraten und -prognosen, würden die Zinsen längst auf ein der Teuerung entsprechendes Marktniveau ansteigen. Angesichts eines Preisanstiegs zum Vorjahr in Höhe von 8,7% sollten die kurzfristigen Marktzinsen, sowie der Leitzins, längst bei fast 13% liegen. Dass der Leitzins der EZB aktuell noch immer bei künstlich niedrigen 3% liege, sei als lockere Geldpolitik zu bezeichnen mit dem Ziel die Teuerung so lange wie möglich hoch zu halten, um so eine Entschuldung der europäischen Staaten und Unternehmen herbeizuführen. Die EZB zeige keinerlei Ambitionen, die hohe Teuerung in der Eurozone zu bekämpfen, womit Gold zum Schutz vor dieser Inflation eine der wichtigsten Investitionen in dieser Zeit bleibe.
Bleibe die Teuerung hoch, müsse die EZB dem Markt folgen und den Leitzins weiter anheben, wolle sie nicht einen weiteren starken Einbruch des Euro riskieren. Der Markt erwarte aktuell, dass die EZB den Einlagensatz bis Juni weiter auf 3,5% erhöhen werde.
Dank geschönter Statistiken erhoffe sich die EZB ein Wirtschaftswachstum für die Eurozone, anstatt nach einer Vervielfachung der Kreditkosten für Unternehmen logisch mit einer Rezession zu rechnen. Es sei nur eine Frage der Zeit, bis die Rezession offen zutage treten werde und die EZB, sowie die FED einknicken müssten. Aufgrund einer persistent hohen Teuerung werde es keinen Spielraum für Zinssenkungen geben, die ohnehin keinen stimulierenden Einfluss auf die Konjunktur mehr haben würden, weshalb man auf das Drucken von Geld zur Stabilisierung der Marktzinsen ausweichen werde. Sobald der Markt dies realisiere, würden Gold, Silber und die Minenaktien eine neue Rally starten, was bereits gegen Jahresende soweit sein könnte. (07.03.2023/alc/a/a)
Von November bis Januar sei der Goldpreis aufgrund einer Dollarschwäche um 340 US-Dollar angestiegen, worauf ein Erstarken des US-Dollars nun eine Korrektur dieser Rallye eingeläutet habe. Der Goldpreis sei um 2,5% zur Vorwoche angestiegen, Silber um 3,1 % und der HUI-Goldminenindex legte um 5,8% zur Vorwoche zu, während die Erholung des US-Dollars pausiert habe. Die Erholung des US-Dollars und diametral gegensätzlich die neuerliche Schwäche des Euro schienen noch nicht ihr Ende gefunden zu haben, weshalb auch ein neuerlicher Anstieg der Edelmetallpreise kurzfristig eher unwahrscheinlich zu sein scheine.
Dies gelte jedoch nicht für Anleger im Euroraum, denn der Euro könnte das Tief des letzten Jahres bei 0,97 US-Dollar noch einmal anlaufen. Die Terminmarktdaten würden ein äußerst bullisches Sentiment beim Euro sowie eine Schwäche zeigen, was für einen fallenden Euro spreche. Angesichts des Kriegs in Europa, der fehlenden internationalen Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Volkswirtschaften und den laufenden Rettungsprogramm der EZB für die Südländer durch den Ankauf südeuropäischer Staatsanleihen sei eine Erholung des Euro zum US-Dollar schwer vorstellbar. Die Terminmarktdaten würden jedoch zeigen, dass der Markt dies nicht so sehe und extrem bullisch für den Euro sei, was antizyklisch ebenfalls gegen eine weitere Erholung des Euros spreche. Während die Edelmetallpreise in US-Dollar womöglich ihre Korrektur fortsetzen würden, könnte sich der Goldpreis in Euro deutlich stärker zeigen und kaum oder gar nicht mehr deutlich korrigieren.
Inflation verharre weltweit auf hohem Niveau
Auch der Verbraucherpreisindex für die Europäische Union (EU) sei stärker angestiegen als der Markt im Vorfeld erwartet habe. Die Geschwindigkeit, mit der die Preise für Lebensmittel und Dienstleistungen im Februar gestiegen seien, deute darauf hin, dass die Inflation länger als von der EZB erwartet hoch bleiben werde. Nachdem die Teuerung in der EU im Januar von 9,2% im Dezember auf 8,6% im Januar gefallen sei, habe man mit einem weiteren deutlichen Rückgang der Teuerungsrate gerechnet. Während der Markt einen Rückgang auf 8,3% erwartet habe, habe sich diese mit 8,5% jedoch deutlich weniger stark abgeschwächt. Die Kerninflationsrate ex Energie und Lebensmittel sei unterdessen auf ein neues Rekordhoch von 5,6% angestiegen, während es im Vormonat noch 5,3% gewesen seien. Italien sei das einzige der vier größten Mitglieder der Eurozone gewesen, das einen Rückgang der Inflation verzeichnet habe, der groß genug gewesen sei, um den leichten Anstieg in anderen Ländern auszugleichen.
Bis heute würden sich die Notenbanker der EZB weigern, die eigens verursachte Inflation und folgend die Abwertung des Euro und den Anstieg der Verbraucherpreise zu bekämpfen. Ohne das unablässige Eingreifen der EZB am Anleihenmarkt, stark geschönter Wirtschaftsprognosen und künstlich niedrig ausgewiesener Inflationsraten und -prognosen, würden die Zinsen längst auf ein der Teuerung entsprechendes Marktniveau ansteigen. Angesichts eines Preisanstiegs zum Vorjahr in Höhe von 8,7% sollten die kurzfristigen Marktzinsen, sowie der Leitzins, längst bei fast 13% liegen. Dass der Leitzins der EZB aktuell noch immer bei künstlich niedrigen 3% liege, sei als lockere Geldpolitik zu bezeichnen mit dem Ziel die Teuerung so lange wie möglich hoch zu halten, um so eine Entschuldung der europäischen Staaten und Unternehmen herbeizuführen. Die EZB zeige keinerlei Ambitionen, die hohe Teuerung in der Eurozone zu bekämpfen, womit Gold zum Schutz vor dieser Inflation eine der wichtigsten Investitionen in dieser Zeit bleibe.
Bleibe die Teuerung hoch, müsse die EZB dem Markt folgen und den Leitzins weiter anheben, wolle sie nicht einen weiteren starken Einbruch des Euro riskieren. Der Markt erwarte aktuell, dass die EZB den Einlagensatz bis Juni weiter auf 3,5% erhöhen werde.
Dank geschönter Statistiken erhoffe sich die EZB ein Wirtschaftswachstum für die Eurozone, anstatt nach einer Vervielfachung der Kreditkosten für Unternehmen logisch mit einer Rezession zu rechnen. Es sei nur eine Frage der Zeit, bis die Rezession offen zutage treten werde und die EZB, sowie die FED einknicken müssten. Aufgrund einer persistent hohen Teuerung werde es keinen Spielraum für Zinssenkungen geben, die ohnehin keinen stimulierenden Einfluss auf die Konjunktur mehr haben würden, weshalb man auf das Drucken von Geld zur Stabilisierung der Marktzinsen ausweichen werde. Sobald der Markt dies realisiere, würden Gold, Silber und die Minenaktien eine neue Rally starten, was bereits gegen Jahresende soweit sein könnte. (07.03.2023/alc/a/a)
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