Großbritannien: Inflation beharrlich zweistellig


23.05.23 11:00
Postbank Research

Bonn (www.anleihencheck.de) - Das britische BIP sank zwar im März unerwartet um 0,3 Prozent zum Vormonat, so die Analysten von Postbank Research.

Dennoch sei die Wirtschaft im ersten Quartal insgesamt um 0,1 Prozent zum Vorquartal gewachsen.

Die Industrieproduktion sei im März 0,7 Prozent zum Februar gestiegen. Der PMI der Dienstleistungen notiere bei 55,9 Punkten unerwartet deutlich im Wachstumsbereich.

Im März habe die Gesamtinflationsrate mit 10,1 Prozent über den von Analysten erwarteten 9,8 Prozent gelegen. Zudem habe die Kerninflation mit 6,2 Prozent auf dem deutlich zu hohen Niveau des Vormonats verharrt. Die April-Daten würden am 24. Mai veröffentlicht.

Zwar sei die Arbeitslosenquote im März leicht auf 3,9 Prozent angestiegen, die Zahl der Beschäftigten habe mit 182.000 von Januar bis März allerdings erneut stärker zugenommen, als von Analysten im Vorfeld erwartet. Der Anstieg der durchschnittlichen Löhne und Gehälter verharre mit 5,8 Prozent weiterhin auf hohem Niveau, scheine sich hier aber zu stabilisieren.

Die BoE habe am 11. Mai die Leitzinsen erneut um 25 bp erhöht. Nun würden an den Terminmärkten 1,5 weitere Zinsschritte a 25 bp für die kommenden Sitzungen eingepreist. Ein Zinsschritt am 22. Juni werde mit 75-prozentiger Wahrscheinlichkeit erwartet.

Das Pfund habe zum Euro Mitte Mai auf einem Fünf-Monats-Hoch bei EUR/GBP 0,866 notiert. Es könnte auf Sicht von sechs Monaten etwas leichter bei EUR/GBP 0,89 notieren. (Währungsbulletin Juni 2023) (23.05.2023/alc/a/a)