Großbritannien: Inflation bald wieder niedriger?


24.01.23 09:45
Postbank Research

Bonn (www.anleihencheck.de) - Im Dezember sank die Inflationsrate in Großbritannien weiter von ihrem im Oktober erzielten 40-Jahres-Hoch bei 11,1 Prozent bzw. den 10,7 Prozent im November auf nun 10,5 Prozent, so die Analysten von Postbank Research.

Die Kerninflationsrate habe jedoch überraschend bei 6,3 Prozent verharrt. Erwartet worden sei ein Rückgang auf 6,2 Prozent.

Der anhaltend robuste Arbeitsmarkt könnte aber auch in Großbritannien weiteres Inflationspotenzial bereit halten. Die Zahl der Beschäftigten sei im Dezember zwar mit 28.000 geringer als mit 60.000 erwartet gestiegen. Die Arbeitslosenquote habe bei 3,7 Prozent verharrt. Das Lohnwachstum habe erneut überrascht, indem es in den drei Monaten bis November (nach 6,1 Prozent in den drei Monaten bis Oktober) um nunmehr 6,4 Prozent zum Vorjahreszeitraum angestiegen sei. Die anhaltenden Arbeitskämpfe könnten den Lohndruck hoch halten.

Der Immobilienmarkt könnte sich eventuell stabilisieren. Im Dezember seien die Wohnungspreise nur noch um 0,1 Prozent zum Vormonat gefallen. Überraschenderweise sei das BIP im November zum Vormonat nicht gesunken, sondern habe 0,1 Prozent zugelegt.

Aufgrund der relativ robusten Wirtschaftsdaten würden die Märkte mit einer hohen Wahrscheinlichkeit eine weitere Leitzinsanhebung um 50 BP am 1. Februar auf dann 4,00 Prozent und eine "Terminal Rate" von 4,50 Prozent für den Sommer einpreisen.

Das Pfund habe sich zum Euro nach einem Rücksetzer auf EUR/GBP 0,89 bei EUR/GBP 0,876 stabilisiert. Es könnte auf Sicht von sechs Monaten seitwärts bei EUR/GBP 0,88 notieren. (Ausgabe Währungsbulletin Februar 2023) (24.01.2023/alc/a/a)






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