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FED muss einige US-Banken unterstützen! Ansteckungsgefahr?
13.03.23 10:15
Nord LB
Hannover (www.anleihencheck.de) - Sind das jetzt wieder erste Anzeichen von Stress in der US-Finanzbrache - also quasi der zu befürchtende sogenannte "Lehman-Moment", fragen die Analysten der Nord LB.
Die Meldungen über plötzliche Schwierigkeiten bei der 16. größten US-Bank Silicon Valley Bank würden Sorgen machen und schon Schockwellen in Form von rasant fallenden Zinsen bei US-Treasuries und Bunds sowie einem stark unter Druck geratenen US-Dollar senden.
Nach der Zinsanhebungsorgie der Federal Reserve mit fast 500 BP Rate Hikes innerhalb von nur zwölf Monaten sei es ja eigentlich nur eine Frage der Zeit gewesen, wann sich erste Auswirkungen in der Wirtschaft zeigen würden. Doch der Blick sei lange Zeit vor allem auf Konjunkturdaten und der Preisentwicklung gerichtet gewesen. In den vergangenen Tagen habe jedoch realisiert werden müssen, dass es trotz eines weiterhin soliden Arbeitsmarktes und einer auch ansonsten ziemlich stabilen Konjunktur im Land der unbegrenzten Möglichkeiten nun doch erste Betroffene der deutlich restriktiveren Geldpolitik der Federal Reserve Bank gebe. Dabei habe es einige Häuser in der Finanzbranche getroffen.
Zwei Banken in den USA hätten gestern Abend sowohl eine verbale als auch eine direkte Unterstützung vom Staat (FED, Treasury, FDIC) erhalten müssen. Schwierigkeiten bei der Signature Bank und der Silicon Valley Bank hätten einen erneuten Griff in den Instrumentenkasten der Federal Reserve notwendig gemacht, um jegliche potenzielle "Ansteckungsgefahren" auf den Finanzsektor der USA im Keim zu unterbinden.
So sei zusammen mit der US-Regierung und der FDIC erstens verkündet worden, die Einlagen bei den betroffenen Banken seien für die Kunden beider Unternehmen in ihrer Gesamtheit sicher. Zweitens sei ein neues Programm geschaffen worden - das Bank Term Funding Program (BTFP) - was die notwendige Liquidität zur Verfügung stellen solle. Am Morgen habe eine dritte US-Bank Schwierigkeiten gemeldet.
Auf den ersten Blick scheinen neue Liquiditätsprogramme zur Unterstützung von Banken - also eine expansivere geldpolitische Tendenz - nicht mit dem weiterhin von der Federal Reserve gesetzten Ziel zusammen zu passen, die Finanzierungkonditionen in Form von geplanten Zinsanhebungen restriktiver gestalten zu wollen, so die Analysten der Nord LB. Gas geben und bremsen also? Doch hierbei scheine die Federal Reserve einem Leitspruch vom ehemaligen FED-Chef Ben Bernankes folgen zu wollen, "für jeden Job, das richtige Mittel einsetzen" zu wollen. Sprich: Zur Bekämpfung der hohen Inflationsrate werde die restriktivere Zinspolitik benötigt, zur Eindämmung jeglicher potenzieller "Ansteckungsgefahren" auf andere Häuser in der Finanzbranche dürfe nun das Instrument spezielles Liquiditätsprogramm genutzt werden. Insofern sei das ok!
Inwiefern die bisher betroffenen US-Banken nur Einzelfälle darstellen würden, darüber könne hier keine fundierte Aussage getroffen werden. Sicherlich lägen bei ihnen gewisse Sondersituationen vor (z.B. die Technologielastigkeit bei Einlagen versus Anlagen in Treasuries), die so nicht unbedingt für andere Häuser gelten würden. Das Gesamtvolumen der nun im Risiko stehenden Assets scheine durchaus beträchtlich, insofern schon eine Hausnummer. Auch die Implikationen für den gesamten Technologiesektor, dessen Teilnehmer offenbar stark mit der Silicon Valley Bank verbunden warnen und gleichzeitig besonders unter den gestiegenen Zinsen leiden würden, dürften zu spüren sein. Das Eingreifen der FED offenbare allein die Brisanz!
Die Meldungen über Zahlungsschwierigkeiten bei einigen US-Banken hätten die Auswirkungen des eigentlich recht soliden US-Arbeitsmarktberichts übertüncht: Vor Sorgen einer Ansteckung im Finanzsektor seien die Renditen von US-Treasuries deutlich auf unter 3,70% gefallen, auch die Bundrenditen seien unter 2,50% abgetaucht. Zudem sei der US-Dollar wieder unter Druck geraten - der Euro habe auf über 1,07 USD angezogen.
Meldungen über Schwierigkeiten bei drei US-Banken würden Sorgen machen und Schockwellen in Form von rasant fallenden Zinsen bei US-Treasuries und Bunds sowie einem stark unter Druck geratenen US-Dollar senden: Zwei (kleinere) Banken in den USA hätten gestern Abend sowohl eine verbale und eine direkte Unterstützung vom Staat erhalten müssen. So wurde die Sicherheit der dortigen Einlagen verkündet und ein neues Programm geschaffen - das Bank Term Funding Program (BTFP) - für die notwendige Liquidität zur Verfügung gestellt, so die Analysten der Nord LB.
Nach der Zinsanhebungsorgie der Federal Reserve sei es ja eigentlich nur eine Frage der Zeit gewesen, wann sich erste Auswirkungen zeigen würden. Die FED agiere dabei gemäß dem Leitsatz für "jeden Job das richtige Mittel": Ein expansives Liquiditätsprogramm für die betroffenen Banken - Zinsanhebungen zur Bekämpfung der Inflation. Letztere dürften aber nun fraglicher werden. Weitere Ansteckungen im Finanzsektor wie auch Moral Hazard seien jetzt die Gefahren, die sicherlich heute nicht einfach abzuschätzen seien! (13.03.2023/alc/a/a)
Die Meldungen über plötzliche Schwierigkeiten bei der 16. größten US-Bank Silicon Valley Bank würden Sorgen machen und schon Schockwellen in Form von rasant fallenden Zinsen bei US-Treasuries und Bunds sowie einem stark unter Druck geratenen US-Dollar senden.
Nach der Zinsanhebungsorgie der Federal Reserve mit fast 500 BP Rate Hikes innerhalb von nur zwölf Monaten sei es ja eigentlich nur eine Frage der Zeit gewesen, wann sich erste Auswirkungen in der Wirtschaft zeigen würden. Doch der Blick sei lange Zeit vor allem auf Konjunkturdaten und der Preisentwicklung gerichtet gewesen. In den vergangenen Tagen habe jedoch realisiert werden müssen, dass es trotz eines weiterhin soliden Arbeitsmarktes und einer auch ansonsten ziemlich stabilen Konjunktur im Land der unbegrenzten Möglichkeiten nun doch erste Betroffene der deutlich restriktiveren Geldpolitik der Federal Reserve Bank gebe. Dabei habe es einige Häuser in der Finanzbranche getroffen.
Zwei Banken in den USA hätten gestern Abend sowohl eine verbale als auch eine direkte Unterstützung vom Staat (FED, Treasury, FDIC) erhalten müssen. Schwierigkeiten bei der Signature Bank und der Silicon Valley Bank hätten einen erneuten Griff in den Instrumentenkasten der Federal Reserve notwendig gemacht, um jegliche potenzielle "Ansteckungsgefahren" auf den Finanzsektor der USA im Keim zu unterbinden.
Auf den ersten Blick scheinen neue Liquiditätsprogramme zur Unterstützung von Banken - also eine expansivere geldpolitische Tendenz - nicht mit dem weiterhin von der Federal Reserve gesetzten Ziel zusammen zu passen, die Finanzierungkonditionen in Form von geplanten Zinsanhebungen restriktiver gestalten zu wollen, so die Analysten der Nord LB. Gas geben und bremsen also? Doch hierbei scheine die Federal Reserve einem Leitspruch vom ehemaligen FED-Chef Ben Bernankes folgen zu wollen, "für jeden Job, das richtige Mittel einsetzen" zu wollen. Sprich: Zur Bekämpfung der hohen Inflationsrate werde die restriktivere Zinspolitik benötigt, zur Eindämmung jeglicher potenzieller "Ansteckungsgefahren" auf andere Häuser in der Finanzbranche dürfe nun das Instrument spezielles Liquiditätsprogramm genutzt werden. Insofern sei das ok!
Inwiefern die bisher betroffenen US-Banken nur Einzelfälle darstellen würden, darüber könne hier keine fundierte Aussage getroffen werden. Sicherlich lägen bei ihnen gewisse Sondersituationen vor (z.B. die Technologielastigkeit bei Einlagen versus Anlagen in Treasuries), die so nicht unbedingt für andere Häuser gelten würden. Das Gesamtvolumen der nun im Risiko stehenden Assets scheine durchaus beträchtlich, insofern schon eine Hausnummer. Auch die Implikationen für den gesamten Technologiesektor, dessen Teilnehmer offenbar stark mit der Silicon Valley Bank verbunden warnen und gleichzeitig besonders unter den gestiegenen Zinsen leiden würden, dürften zu spüren sein. Das Eingreifen der FED offenbare allein die Brisanz!
Die Meldungen über Zahlungsschwierigkeiten bei einigen US-Banken hätten die Auswirkungen des eigentlich recht soliden US-Arbeitsmarktberichts übertüncht: Vor Sorgen einer Ansteckung im Finanzsektor seien die Renditen von US-Treasuries deutlich auf unter 3,70% gefallen, auch die Bundrenditen seien unter 2,50% abgetaucht. Zudem sei der US-Dollar wieder unter Druck geraten - der Euro habe auf über 1,07 USD angezogen.
Meldungen über Schwierigkeiten bei drei US-Banken würden Sorgen machen und Schockwellen in Form von rasant fallenden Zinsen bei US-Treasuries und Bunds sowie einem stark unter Druck geratenen US-Dollar senden: Zwei (kleinere) Banken in den USA hätten gestern Abend sowohl eine verbale und eine direkte Unterstützung vom Staat erhalten müssen. So wurde die Sicherheit der dortigen Einlagen verkündet und ein neues Programm geschaffen - das Bank Term Funding Program (BTFP) - für die notwendige Liquidität zur Verfügung gestellt, so die Analysten der Nord LB.
Nach der Zinsanhebungsorgie der Federal Reserve sei es ja eigentlich nur eine Frage der Zeit gewesen, wann sich erste Auswirkungen zeigen würden. Die FED agiere dabei gemäß dem Leitsatz für "jeden Job das richtige Mittel": Ein expansives Liquiditätsprogramm für die betroffenen Banken - Zinsanhebungen zur Bekämpfung der Inflation. Letztere dürften aber nun fraglicher werden. Weitere Ansteckungen im Finanzsektor wie auch Moral Hazard seien jetzt die Gefahren, die sicherlich heute nicht einfach abzuschätzen seien! (13.03.2023/alc/a/a)